HirnTumor-Forum

Autor Thema: Schmerzen die nicht sein sollten Vorst. Sinue (Betroffene)  (Gelesen 8564 mal)

Offline sinue

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Hallo Leidgenossen,
im September 2013 wurde mir ein Menigeom aus dem Kleinhirn entfernt.  Es war ca. 16mm im Durchmesser und war hinter dem linken Ohr an der Hirnhaut, also leicht zu operieren. Es wurde eine  155mm langer gerader Schnitt vom mittleren Halsbereich nach oben gelegt.
Sofort  nach der OP hatte ich Schmerzen am linken Schädeldach mit dem Fokus etwa 80mm oberhalb des oberen Endes der Naht.
Ich war seither nie schmerzfrei und stand ständig unter Schmerzmitteln. Derzeit nehme ich 300mg TRAMADOLHYDROCHLORID. Es lindert den Schmerz so dass ich nicht leide, aber er ist immer da. Meine Hauptsorge ist dass es so bleiben könnte. Die Narbe ist mittlerweile fast nomalfühlig. Am Ort des Schmerzes ist die Haut taub und kribbelig. Der Scherz fühlt sich an als hätte ich mir vor fünf Minuten heftig den Kopf gestoßen.
Hat jemand ähnliche Erfahrung oder kann mir raten wie es weitergehen wird?

LG sinue
« Letzte Änderung: 27. Januar 2014, 14:51:27 von fips2 »

Offline Iwana

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Re:Schmerzen die nicht sein sollten
« Antwort #1 am: 08. Januar 2014, 19:10:57 »
Hallo Sinue
Hat man einmal versucht die Schmerzmittel abzusetzen?
Ich weiss nur, dass gewisse Schmerzmittel mit der Zeit wenn man sie konstant einnimmt selber Schmerzen verursachen. Ich finde es merkwürdig, eigentlich müsste der Schmerz bei dir schon lange weg sein. Hast du mit dem Arzt darüber gesprochen? Was sagt er zu der Schmerzmitteleinnahme?

Wenn du trotz Schmerzmittel Schmerzen hast, würde ich persönlich versuchen sie abzusetzen nach Rücksprache mit dem Arzt und auf 0 dann einen Monat ein Schmerztagebuch führen und danach auswerten und schauen. Sinn würde es machen vor dem Absetzen 1 Woche auch so ein Schmerztagebuch zu machen damit du dann vergleichen kannst Wie ein Schmerztagebuch aussieht kannst du im Internet nachschauen und am Besten auf dich anpassen, (dir selber eine Vorlage machen). Schmerz wird gemessen in einer Skala von 0-10 und du bestimmst wie stark dein Schmerz ist. Ich würde immer zur gleichen Zeit messen, z.B morgens beim aufstehen, dann mittags, abends, und vor dem ins Bett gehen. Hast du einen geregelten Tagesablauf?

Die andere Variante ist zu einem Schmerzspezialisten zu gehen, denn dauerhaft mit Schmerzen zu leben ist nicht lustig, ev. könnte Fips dir da weiterhelfen, kannst ihn ja mal anschreiben.
Gruss Iwana

Offline krimi

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Re:Schmerzen die nicht sein sollten
« Antwort #2 am: 08. Januar 2014, 19:34:36 »
Hallo sinue,

Iwana hat recht. Eine zeitlang Kopfschmerzen ist normal. Aber nicht so lange Zeit nach der OP.
Und wie Iwana sagte können Schmerzmittel wieder  Schmerzen erzeugen.
Es entsteht ein sog. Schmerzgedächtnis. Nimmst du kein Schmerzmittel mehr, erzeugt dein Körper Schmerzen, um wieder Tabletten zu bekommen.

Einen Schmerzspezialisten hinzuzuziehen ist sinnvoll.

Ich habe dir 2 Links für ein Schmerztagebuch herausgesucht.
In diesen Links ist eine Downloaddatei als PDF für solch ein Schmerztagebuch vorhanden.
http://www.forum-schmerz.de/schmerz-infos/krebsschmerzen/schmerztagebuch.html
http://www.schmerzmessen.de/schmerz-messen/das-schmerztagebuch.html


LG krimi
Wer einen Platz im Herzen eines Menschen hat, ist nie allein.
______________

http://www.hirntumor.de/forum/index.php/topic,6956.msg50233.html#msg50233

Offline KaSy

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Re:Schmerzen die nicht sein sollten
« Antwort #3 am: 08. Januar 2014, 20:58:34 »
Hallo, sinue,
Ich habe nachgelesen, dass das Medikament TRAMADOLHYDROCHLORID ein Opiat ist, das eine Abhängigkeit verursachen kann. Man sollte es deshalb nur so lange wie unbedingt notwendig nehmen und die minimalste Dosis anstreben (50 mg bis max. 400 mg täglich).

Hier stand keine Zeitdauer dabei, aber wenn Du im September operiert wurdest, nehme ich an, dass Du es bereits viele Wochen oder vielleicht auch schon drei Monate nimmst. Das halte ich für viel zu lange in dieser hohen Dosis von 300 mg.
So lange sollten Schmerzen, die einer solchen Medikation bedürfen, keinesfalls andauern!

- Das Medikament ist ja verschreibungspflichtig. Welcher Arzt hat es Dir verschrieben? Wirst Du von diesem Arzt engmaschig überwacht?

- Wirst Du auch psychotherapeutisch betreut und beobachtet, denn auf diesem Gebiet äußert sich die (eventuelle, bei dieser Zeitdauer und Dosis aber fast sichere) Abhängigkeit.

- Was sag der Neurochirurg dazu, der Dich operiert hat? (*)
Er ist für den Verlauf und den Zustand der Naht / Narbe verantwortlich. Er sollte wissen, welchen Nerven er bei der OP "begegnet" ist und ob diese in dem von Dir beschriebenen Bereich 8 cm weiter oben solche dauerhaften Schmerzen verursachen können.
Du könntest erfragen, ob eine OP mit dem Ziel einer sorgfältigeren Nahtlegung sinnvoll sein könnte. (Ich vermute es nicht, würde aber fragen.)

- Warst Du bei einem Neurologen? Was da wehtut, ist nicht das Gehirn, sondern irgendwelche Nerven, die dauerhaft "geärgert" wurden. Ein Neurologe sollte in Zusammenarbeit mit dem Neurochirurgen helfen können.

- Sollte es diesen Fachärzten aber unmöglich sein, dann ist der Weg in die Schmerzsprechstunde unbedingt erforderlich. Dafür hast Du ja bereits Tipps erhalten. (**)

- Die Beschreibung des Schmerzes beunruhigt mich ein wenig. Wann fand das erste nachoperative MRT statt? War am Schmerzort etwas zu sehen??

Gruß
KaSy


(*) Persönlich halte ich die Lage des Schnittes für nicht so optimal, da er im sichtbaren Bereich am Hals liegt. Dort ist die Narbe natürlicherweise ständigen Bewegungen bzw. Druck beim Kopfdrehen, Schlucken, Sprechen, Gähnen, Schlafen, ... unterworfen, was die Schmerzen eher begünstigt. Es ist natürlich nicht mehr sinnvoll, darüber zu spekulieren, ob ein Schnitt von weiter oben im Bereich der kaum bewegten Kopfhaut auch möglich gewesen wäre. Der NC wird schon seine Gründe gehabt haben.

(**)Fips2 ist derjenige, der hier als Ansprechpartner für Kopfschmerzen besonders kundig ist. Er ist zur Zeit in der Reha, aber schreib ihm trotzdem eine PM. Suche Fips2 z.B. ganz unten in der Mitgliederliste, klick auf seinen Namen, dann öffnet sich sein Profil und ganz unten steht u.a. "Diesem Mitglied eine persönliche Mitteilung schreiben". Klick auf den Satz und stell Deine Frage.
 
3. Anmerkung für Dich als (kopfschmerzgeplagte) Neue im Forum: Du musst nicht den selben Beitrag auf mehrere Stellen verteilen. Einmal an einer Stelle genügt, egal wo. Du wirst Antworten erhalten. Aber wenn Du sie an vier Stellen erhältst, blickst Du nicht mehr durch und wir, die Dir gern helfen wollen, auch nicht. 
Wenn man schon im Müllkasten landet, sollte man schauen, ob er bunt angemalt ist.

Der Hirntumor hat einen geänderten und deswegen nicht weniger wertvollen Menschen aus uns gemacht!

Offline sinue

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Re:Schmerzen die nicht sein sollten
« Antwort #4 am: 26. Januar 2014, 19:34:58 »
Hallo Iwana, krimi und KaSy,
für euere Antworten danke ich. Die mit mir befassten Ärzte verordnen mir die Schmerzmittel damit  k e i n  Schmerzgedächtnis entsteht. Sie wollen damit fortfahren bis die Schmerzen nachlassen. Psychologisch haben sie bei mir keine Bedenken.
Leider haben die Schmerzen noch nicht nachgelassen. Es kommt auch sehr auf das Wetter an. Herankommende Tiefs machen mir die meisten Probleme.
Derzeit nehme ich 200mg/Tag Tramadol. Tramadol deswegen, weil es bei Langzeitbehandlung die geringste Belastung für den Organismus sein soll.
(Blutbild, Nieren).

LG Sinue

Offline Igelchen

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Re:Schmerzen die nicht sein sollten
« Antwort #5 am: 27. Januar 2014, 13:54:08 »
hallo sinue,

du hast schon super gute informationen bekommen.

habe dir ein pn geschrieben (die anderen kennen ja meine geschichte drum wiederhol ich sie nicht gell iwana,krimi, u. kasy ;D ;D ;D).

ich hoffe ich konnte dir damit ein stück verständnis mitgeben als betroffene und auch sagen, bleib dran und versuch aus eigener initiative was zu ändern. es fällt schwer weil man unsicher ist und denkt na die wissen schon warum sie mir das zeug verschreiben, aber geb dich nicht geschlagen und suche deine passenden möglichkeiten.

alles liebe für dich und uns alle sowieso :) :) :) :)

s igelchen
entscheide dich immer für das liebevolle in dir und du wirst das richtige tun.
die lebensfreude verleiht flügel und macht wunder möglich.

 



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