Liebe bibi2333,
herzlich Willkommen hier in diesem Forum.
Ja, wir sind alle hier, weil wir Hirntumorbetroffene oder Angehörige, Freunde ... sind.
Ich selbst lebe seit 1995 nach meiner ersten Meningeom II-OP mit einer Palacosplastik.
Nach einer Rezidiv (WHO III)-OP musste sie entfernt und eine neue in der Meningeom-OP eingesetzt werden. Das war 1999.
Bis zum Sommer 2016 hielt sie über 2 Bestrahlungsserien (2000, 2011), 1 Revisions-OP wegen einer Liquorfistel (2002) sowie 2 weitere Meningeom (WHO III)-OPs (2008 und 2011).
Auch die OP im August 2016 überstand die Palacosplastik gut, aber es entstanden Wundheilungsstörungen an zwei Stellen der Bügelschnittnarben, die nicht heilen wollten. Die Gefahr einer Infektion von außen bestand akut. Ich wurde stationär drei Wochen lang mit Antibiotika behandelt.
Im November 2016 wurde diese Wundheilungsstörung im Team, das aus meinem Neurochirurgen-Chefarzt und dem Chefarzt der Plastischen Chirurgie bestand, in jener anderen Klinik mit Hauttransplantaten gedeckt und in der gleichen Operation die vermutlich bereits infizierte Palacosplastik entfernt.
Mitte Februar 2017 tritt dasselbe Team in "meiner" Klinik wieder zusammen und wird das Transplantat (irgendwo) öffnen, die neue Palacosplastik einsetzen und alles wieder zumachen. Die neue Plastik wurde nach einem Navigations-3D-CT in Jena hergestellt.
Ich habe im Laufe der Behandlungen gefragt, ob andere Arten von Knochenersatz besser wären, das verneinten die Neurochirugen. Sie wären anders, aber nicht besser.
Es ist gut, dass bei Dir die Antibiotikatherapie lange genug gedauert bzw. danach lange genug abgewartet wurde.
Es erhöht die Sicherheit enorm, dass keine Keime mehr die Palacosplastik besiedeln können.
Eine solche Plastik ist äußerst stabil, Du kannst sie nicht kaputt kriegen.
(Einer hier hat mal eine Kofferraumklappe draufgeknallt bekommen und es ist nichts passiert. Aber mach das nicht nach. Der hat sowieso jede Menge Schutzengel und arbeitet jetzt wie ein Bekloppter - äh, vielleicht ist das ja die Folge des "Schlages auf den Kopf ...
)
Ich habe in der Zwischenzeit ab und zu das unangenehme Gefühl gehabt, dass sich unter der recht großen Stelle ohne Schädelknochen ja nur Hirnhäute und dann gleich das Gehirn befinden, was ich schon als recht riskant empfand. Aber die Neurochirurgen meinten (mit ihrem eigenen Humor), da müsse schon ein Ziegelstein drauffallen oder einer müsse ein Messer reinstechen, damit wirklich etwas passiert. Und trotzdem, wenn man sich da stößt - aua -
Es ist natürlich absolut nicht schön, was Du im letzten halben Jahr erleben musstest. (Da sind wir beide ziemlich zeitgleich.) Aber so wie ich bist auch Du "auf der Zielgeraden". Und Du wirst es schaffen!
Die Ärzte tun das Allerbeste für Dich! Vertraue ihnen.
Und vor allem vertraue auf Deine Kraft, auf Deinen Mut, auf Dein "Wiederaufstehmännchen"-Optimismus.
Ich wünsche Dir so sehr alles alles Gute!
(Auch mit Hirntumor kann man sein Leben gut gestalten, vielleicht besser ...)
Deine KaSy
* Du hast einen anonymen Namen, also sage hier nicht, wie Du heißt. Es gibt viele Gründe, hier anonym zu schreiben!