Hallo!
Ich bin hier ganz, ganz neu. Aber vielleicht könnt Ihr mir ein bisserl meine Angst nehmen:
Ein Neurochirurg - vor ca. 3 Jahren - meinte, dass es eigentlich das beste wäre, den Tumur jetzt zu entfernen, BEVOR er Komplikationen macht.
Kann mir einer von Euch bitte, bitte sagen, wie so eine OP abläuft ?
Was mich da erwarten würde ?
Wie lange man da in einen künstlichen Schlaf versetzt wird ?
Wie lange der Krankenhaus - Aufenthalt ist ?
Wie das nach der OP ist - Reha oder kann man gleich wieder arbeiten ?
Was man nach der OP fühlt ?
Wie groß so ein Pfurz im Kopf werden kann, ohne dass er wirklich raus muss ?
Gibt es irgendjemand, der mich an der Hand nimmt und mir einfach ein bisserl Mut macht?
Viele liebe Grüße
Edith-Luise
Hallo Edith-Luise,
auch wenn hier schon ganz viele geantwortet haben, schreibe ich noch ein paar Zeilen - vielleicht hilft es dir ja.
Mein Mann(48) wurde am 30.09.2004 am einem Falxmeningeon WHO1 operiert. Vom Zufallsbefund bis zur OP haben wir 1,5 Jahre gebraucht, weil er auch verdammt viel Angst hatte - wie du- und weil man sich erst einmal mit der Sache auseinandersetzen mußte. Wir haben gemeinsam viele Ärzte befragt und drei Kliniken getestet, bevor er sich entschieden hat. Er hatte schon Ausfallerscheinungen "Schwindel" und "Sehschwäche".
Die OP lief bei der Lage des Tumors im halbsitzendem Zustand ab und hat 3 Stunden gedauert.Danach konnte ich auf der Intensiv sofort zu ihm. Routinemäßig blieb er eine Nacht auf der postoperativen Intensivstation und kam dann wieder auf die normale Station. Nach 1,5 Wochen mußte er noch einmal operiert werden und der Knochendeckel wurde wieder entfernt, da es Komplikationen gab. Nun ist dort ein Loch im Schädel :(.
Es ist also von Mensch zu Mensch unterschiedlich und jede Operation hat auch ihre Risiken (egal ob Blinddarm, Mandeln oder Kopftumor).
Der KH-Aufenthalt war mit ca. 3 Wochen angesetzt und hat dann noch 2,5 Wochen postambulant weitergedauert.
Man kann von vornherein nie sagen, wie etwas ausgeht. Der normale Ablauf einer OP ist in den meisten KH gleich und dann kommt es immer auf den Menschen an - auch, wie er hinterher damit fertig wird.
Geht es gut, kann man ohne Reha auch bald wieder arbeiten.
Bei meinem Mann ist Reha beantragt, die Psyche im Eimer und er ist noch lange davon entfernt wieder arbeiten zu gehen.
Wie groß kann so ein Tumor werden, bis er rauß muß:
Eigentlich muß er spätestens dann rauß, wenn er Schwierigkeiten macht - besser ist noch vorher, denn man kann vorher nie sagen, ob sich die "Schwierigkeiten" wieder zurückbilden.
Du solltest in deiner Situation noch ein paar Meinungen einholen und dir in wenigstens zwei Kliniken einen Termin beim Operateur geben lassen und viele Fragen stellen (haben wir auch gemacht) - die haben auch Sprechstunden - und dann ganz für dich allein entscheiden, was du tust und wem du dich für eine OP anvertraust. Du must das Gefühl haben, dass der Arzt dir als Mensch und nicht kalt und hochnäsig gegenübertritt und du mußt das Gefühl haben dort recht gut aufgehoben zu sein.Außerdem hat man ein Mitspracherecht und kann mitentscheiden "wer" operiert. Das sind dann schon mal die besten Voraussetzungen.
Mein Mann und ich halten dir die Daumen - wie immer du dich entscheidest.
Liebe Grüße
sooner