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Autor Thema: Selen macht Chemotherapie verträglicher  (Gelesen 7379 mal)

Offline Mike

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Selen macht Chemotherapie verträglicher
« am: 12. Juli 2002, 23:57:12 »
Lebensqualität der Patienten wird durch das Spurenelement erhöht / In-vitro-Befunde belegen günstigen Effekt auf Wirksamkeit von Zytostatika

HAMBURG (awa). Das essentielle Spurenelement Selen unterstützt als Antioxidans den Organismus bei der Entsorgung freier Radikale und schützt gesunde Körperzellen vor den Schäden einer Chemo- und Strahlentherapie.

Für Dr. Stephan Wey, Facharzt für Innere Medizin und Naturheilverfahren in Lauf untermauert dieser Effekt den Stellenwert von Selen in der komplementären Krebstherapie. Wey behandelt Patienten während der Chemo- oder Strahlentherapie täglich mit bis zu 1000 Mikrogramm und danach mit 300 Mikrogramm Natriumselenit, je nach Belastungsgrad und allgemeinem Gesundheitszustand. Selen verringert nach Angaben von Wey die unerwünschten Wirkungen der konventionellen Krebstherapie, unterstützte das Immunsystem und verbessere die Lebensqualität. Da der Zusammenhang zwischen niedrigem Selenspiegel und erhöhtem Krebsrisiko eindeutig belegt sei, empfiehlt Wey im Selenmangelgebiet Deutschland für Gesunde eine prophylaktische Einnahme von 50 Mikrogramm Natriumselenit täglich.

Erstmals konnte in vitro gezeigt werden, daß Selen in therapeutischen Dosen die Wirksamkeit von Zytostatika nicht hemmt und die antitumorale Aktivität von Fluorouracil und Oxaliplatin sogar steigert. Das berichtete Dr. Harald Heidecke, Geschäftsführer eines Forschungsinstituts, auf einem Expertenforum des Unternehmens Cefak. Er untersuchte den dosisabhängigen Einfluß von Natriumselenit auf die Zytotoxizität von elf Chemotherapeutika auf Mamma-, Bronchial- und Kolonkarzinomzellen. Die Zwischenergebnisse der 3000 Zellkulturansätze belegen, daß Selen die Wirksamkeit keines der untersuchten Zytostatika hemmt. "Überraschend für uns war die dosisabhängige synergistische Steigerung der antitumoralen Aktivität von 5-FU und Oxaliplatin auf Kolonkarzinomzellen", so Heidecke. Bei 5-FU-sensitiven Zellen reichten schon niedrige Selen-Konzentrationen aus, um den Effekt von 5-FU und Oxaliplatin zu verdoppeln, auch bei einer Zytostatika-Dosierung entsprechend der Plasmaspiegel einer Hochdosischemotherapie. Bei 5-FU-resistenten Zellen reduzierten die Chemotherapeutika alleine nur 60 Prozent der Zellen. Auch hier verdoppelte Selen die antitumorale Aktivität. Natriumselenit alleine wirkte antiproliferativ auf Kolon- und Bronchialkarzinomzellen. Derzeit sei der synergistische Wirkmechanismus von Selen nicht bekannt, so Heidecke.
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