Hallo Uschil,
ich musste nie ein Antiepileptikum nehmen, trotzdem sind mir etliche Wochen nach der OP plötzlich sämtliche Haare am Oberkopf ausgefallen. Ich hatte tatsächlich so eine Art Tonsur, wenn auch etwas verrutscht. Zu diesem Zeitpunkt waren die abrasierten Haare schon nachgewachsen und plötzlich hatte ich an anderer Stelle eine Glatze. Das hat mich sehr belastet, weil ich die Folgen der OP einfach nicht mehr sehen wollte (und andere sollten es natürlich auch nicht sehen können). Mein Hautarzt hat mir damals erklärt, dass durch das Zurückschieben der Kopfhaut meine Haarwurzeln geschädigt worden seien und deshalb die Haare ausfielen. Ich will dir damit nur zeigen, dass der Haarausfall viele Ursachen haben kann.
Und ja, es kann sein, dass du für den Rest deines Lebens Tabletten nehmen musst. Vielleicht auch nicht, aber momentan sieht es so aus, als wenn du das Keppra noch brauchst. Ich muss auch für den Rest meines Lebens Tabletten nehmen (andere Baustelle). Sie nicht zu nehmen ist mir zu gefährlich und somit keine Alternative. Es gibt so viele Erkrankungen, die eine Dauermedikation erforderlich machen.
Du schreibst, dass "du dann nicht mehr willst". Wenig später schreibst du, dass der Stress langsam nachlasse. Meiner Meinung nach bist du noch sehr gestresst, was für mich nicht ungewöhnlich ist. Ist ja auch Stress, die Diagnose, die OP, die Zeit danach. Für dich fühlt es sich so an, als wenn du nur die Wahl zwischen Pest (Keppra) und Cholera (Grand Mal) hättest. Und dazu nicht mit dem Auto fahren darfst und eine Glatze hast und was weiß ich noch.
Geh einen Schritt nach dem anderen. Das Absetzen des AE führte zu einem Grand Mal. Also geht es momentan noch nicht ohne Keppra. Besprich mit deinem Neurologen, wann du einen erneuten Versuch starten kannst. Der Haarausfall kann viele Gründe haben, ob eine Umstellung auf ein anderes AE sinnvoll ist, solltest du ebenfalls mit deinem Neurologen besprechen. Sollte Stress eine Rolle spielen, so kann Haarausfall auch erst auftreten, wenn der Stress tatsächlich vorbei ist. So wie haijaa geschrieben hat: Nachwirkung/Wirkung von Stress.
Tu dir was Gutes, was immer das auch für dich ist. Versuche dich zu entspannen, ob durch Spaziergänge, Yoga, Meditation, Atemübungen, Muskelentspannung, es gibt so viele Möglichkeiten. Vier Monate ist noch nicht lange her, hab ein bisschen mehr Geduld, auch wenn das schwer ist.
Alles Gute für dich!
LG TinaF