HirnTumor-Forum

Autor Thema: Angehörige eines Hirntumorkranken  (Gelesen 12672 mal)

Calimera

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Angehörige eines Hirntumorkranken
« am: 06. September 2008, 19:28:20 »
Hallo zusammen
Mein Vater ist vor einem Jahr an einem bösartigen Hirntumor erkrankt, den man entfernt hat. Leider ist jetzt wieder ein neuer gewachsen, den man operativ nicht entfernen kann. Ausserdem hat er seit neuestem auch eptileptische Anfälle und der Tumor wächst sehr schnell. Die Ärzte versuchen jetzt ihn mit Chemo zu stoppen, aber was wenn es nicht funktioniert? Ich weiss nicht mehr was ich tun soll.. Ich habe wahnsinnige Angst dass er sterben muss.. Und diese ewige Abwarterei kann ich nicht mehr ertragen..
Vielleicht ergeht es dem einen oder anderen von euch ja auch so oder ihr habt es schon erlebt.. Wäre froh um ein paar Tipps..

Liebe Grüsse Calimera

rit

  • Gast
Re:Angehörige eines Hirntumorkranken
« Antwort #1 am: 06. September 2008, 22:30:15 »
Liebe calimera,

es ist schwer etwas dazu zu sagen. Man muss das Warten lernen, ganz langsam nimmt man alles, was kommt, an. Ich als Angehörige bin jetzt soweit, dass ich sage, so viel Lebensqualität wie möglich, so lange wie es geht. Jedoch nicht so lange wie möglich sterben.
Es klingt hart, aber irgendwann erwähnte mal jemand im Forum: " Warum die kostbare Zeit auf Krankenhausfluren verplempern, wenn man im Park die Vögel singen hören kann."
Ich versuche jeden Tag daran zu denken, während mein Mann von Tag zu Tag immer ein wenig weniger kann. Jeden Tag wird das Wort Lebensqualität neu definiert.

Ich weiß nicht, ob ich dir damit helfen kann.
LG

Offline schwede

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Re:Angehörige eines Hirntumorkranken
« Antwort #2 am: 07. September 2008, 11:38:05 »
Hallo calimera !
Ich bin selbst betroffener !
Was ich dir dazu sagen möchte, warum Denkst du darüber soviel nach nutze lieber die Zeit die du noch mit ihm hast.
Du hast doch als dein Vater noch Gesund war,
auch einfach mit ihm Gelebt !
Warum jetzt nicht mehr?
Auch vor dem Tumor hätte dein Vater z.B. durch einen Unfall sterben können da  hast du dir sicherlich nicht soviele Gedanken gemacht.


Ich weiß es hört /ist sich Hart an, aber so ist es nun mal der Weg ist für alle gleich nur wann der Sensenmann kommt  Tja ??????
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Offline Ciconia

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Re:Angehörige eines Hirntumorkranken
« Antwort #3 am: 07. September 2008, 13:48:43 »
Hallo Calimera,
willkommen hier im Forum.

Vielleicht kannst du noch kurz schreiben, welchen Tumor dein Vater hat (Glioblastom, Astrozyom o.a.).
Dann könnnte ich dein Thema in den passenden Bereich verschieben, dort triffst du auch andere Angehörige, die ähnliche Probleme und Fragen haben. Und bestimmt kann man dir dort konkrete Tipps geben.

LG
Ciconia
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Offline Bea

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Re:Angehörige eines Hirntumorkranken
« Antwort #4 am: 08. September 2008, 08:07:12 »
Hallo Calimera,

auch von mir herzlich Willkommen im Forum!

Ja, deine Gedanken kann ich nachvollziehen. Ich war selbst Angehörige.
Als heute Betroffene kann ich dir sagen: Wir Eltern wollen unsere Kinder schützen. Wissen, dass es ihnen gut geht. Es ist nicht unsere Absicht dass ihr unter unserer Krankheit derart leidet.
Gegen die Epilepsie kann man etwas machen. Gegen den Tumor kämpft ihr auch.

Was ihr mMn. braucht sind möglichst viele schöne Stunden miteinander. In wie weit nun der ständige negative Gedanke dabei sein muß bestimmst du alleine.

@Schwede: Leider ist es nicht ganz so einfach wie du das hier schreibst. Heute als Betroffene kann ich dir sagen dass ich meine Krankheit lebe. Damals als Tochter mußte ich lernen und aushalten. Meißt sind um einen herum auch lauter Angehörige.... Das ist schon nicht leicht.
Es kommt auch darauf an wie alt man ist.

LG,
Bea


Offline schwede

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Re:Angehörige eines Hirntumorkranken
« Antwort #5 am: 09. September 2008, 09:01:12 »
Hallo Bea !
 Nachdem du jetzt mir diese Zeilen geschrieben hast, du hast Recht es ist duch etwas Locker geschrieben!
Das ganze ist doch immer Typbedingt. Wenn ich darüber Nachdenke meine Angehörigen und Freunde denen gingen wesentlich Dreckiger als es mir ging.
Dem schweden hat eigentlich der Weg wieder nach oben "Normalzustandt" Interessesiert und Spaß am Leben.
Aber diesen Weg den ich von vornherein eingeschlagen habe hat allen anderen auch Geholfen.
 Ja auch dem schweden geht es manchmal Dreckig er lebt dmit.
Es gibt woll sehr viele Typen die dann mit  Lockereit nichts anfangenkönnen also mir gibt das Kraft, und ich glaube daran das es den anderen dann auch besser geht.
Etwas was mir schon auf gefallen ist, mit meiner Lockerheit hau ich manchmal den Leuten den Kopf!
Tipp von dir ??? ???

gruß schwede !
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Offline Bea

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Re:Angehörige eines Hirntumorkranken
« Antwort #6 am: 09. September 2008, 09:15:01 »
Hallo Schwede,

Zitat
Etwas was mir schon auf gefallen ist, mit meiner Lockerheit hau ich manchmal den Leuten den Kopf!

Kenne ich aus der Vergangenheit auch. Meine Erklärung: Wir kennen uns und unsere Krankheit. Für viele aus dem Umfeld ist das alles aber nicht greifbar, schockierend (darüber glauben wir hinweg zu sein) und befremdend. Wenn ein Betroffener dann auch noch ironisch oder gar sarkastisch reagiert - jeder definiert Lockerheit auch anders, dann passiert das was du beschrieben hast.

Ich habe in den letzten zweieinhalb Jahren gelernt einfach auch mal die Klappe zu halten. Es gibt Leute die können nicht über Krankheit und die Folgen reden.

Aber das ist nun das was wir als Betroffene fühlen und tun.
Als Angehöriger habe ich es damals auch voller Sorge und Angst gesehen. Für mich war es schlimmer hilflos neben meiner Mutter zu stehen und die Familie leiden zu sehen als heute selbst erkrankt zu sein. Wobei ich es nun für meine Kinder anders auffasse. Aber das ist nun hier am Thema vorbei  ;)

LG,
Bea

Offline Iwana

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Re:Angehörige eines Hirntumorkranken
« Antwort #7 am: 11. September 2008, 22:09:50 »
Hallo Bea und alle andern
Ich denke auch oft es ist wohl "einfacher" erkrankte zu sein als Angehörige.... Ich geh meinen Weg, meine Familie kann mich nur versuchen zu unterstützen... und dies ist nicht immer einfach, da weder ich noch die Krankheit einfach ist (ich hab einen wahnsinnig sturen Kopf  ;D

@Calimera: Ich versuch immer wieder das Warten auf den Tod mit "Sinn" oder "Glück" zu füllen... für etwas Glück, braucht es oft nur ein lächeln, eine Aufmerksamkeit, ein Besuch.... ich weiss nicht was dein Vater für ein Typ Mensch ist...Doch wenn die Zeit knapp wird, ist wohl das zusammen Zeit haben das wohl wertvollste Gut!

Mir und meinem Mann half der Satz: Ich muss nur sterben, du jedoch musst ein Leben lang damit leben.....
Gruss Iwana

Calimera

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Re:Angehörige eines Hirntumorkranken
« Antwort #8 am: 20. September 2008, 14:50:19 »
Hallo zusammen.
Vielen Dank für die vielen aufmunternden Mails.
Leider geht es meinem Vater immer schlechter. Er wird immer schwächer und braucht nun sogar scho Windeln. So wie es aussieht hat er sich wohl aufgegeben und kämpft nicht mehr gegen den Tumor an. Wir versuchen ihn immer wieder zu motivieren, aber er blockt total ab. Auch seine Hoobies sagen ihm nichts mehr. Und er sprach auch schon von Selbstmord. :'(

@Ciconia: Mein Vater hat ein Glioblastom.

 



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