Meine Schwester (gerade 44, zwei Kinder) hat ein Astrozytom Grad II im Spinalkanal. Sie ist bereits zweimal operiert worden, der Tumor konnte nicht vollständig entfernt werden. Nach der ersten OP war meine Schwester in der Reha, dort hatte sie kurz vor Ende eine Embolie und während der Embolie einen Schlaganfall. Die daraus resultierenden Symptome sind fast vollständig wieder verschwunden. Eigentlich also Glück gehabt… aber nur eigentlich. Die zweite OP (2 Jahre später zeigt es schon, der Tumor ist weiter gewachsen, wenn auch langsam, hat aber zum Erstaunen der Ärzte seinen Grad nicht verändert). Nach der 2. OP erfolgte eine Bestrahlung, es gibt keinen eindeutigen Befund über den aktuellen Status des Tumors.
Mittlerweile lebt meine Schwester mit seit fast 5 Jahren mit dem Tumor, fast seit Anbeginn mehr schlecht als recht. Das bedeutet, sie kann kaum laufen, hat kein Gefühl mehr in den Beinen, kann die Nerven aber noch aktivieren, für zwei, drei Schritte im Haus reicht es so gerade. Der Verdauungsapparat, immer schon eine Schwachstelle bei ihr, ist fast vollständig blockiert, trotz einer extrem hohen Dosierung entsprechender Abführmittel. Meine Schwester leidet an sehr heftigen Schmerzen im Bauch und in der Wirbelsäule, die auch mit Schmerzmitteln nicht in den Griff zu bekommen sind.
Warum ich das alle – eher laienhaft – schreibe? Meine Schwester weigert sich nach ihren bisherigen Erfahrungen, weitere Untersuchungen durchführen zu lassen. Sie hat auf Grund ihrer Schmerzen große Angst , dass sich zwischenzeitlich ein neuer Krebsherd gebildet hat und hat gehört, dass die maximale Lebensdauer für Astrozytompatienten 7 Jahre beträgt und geht davon aus, dass sie stirbt. Ich bin überzeugt, dass ihre Schmerzen teilweise psychosomatisch bedingt sind (sie reagiert auf Streß mit Bauchschmerzen, nach guten Gesprächen mit mir gibt es Tage, da ist sie fast schmerzfrei). Ich möchte meiner Schwester gerne helfen, weiß aber viel zuwenig über den Tumor und alles, was damit zusammenhängt. Wie kann ich ihr helfen, welche Therapien gibt es, was können wir noch tun? Zur Zeit werden meine Schwester und Ihre Familie von einer Psychoonkologin betreut.
Meine Schwester ist in Bochum operiert worden.