Hallo girl 67,
ich weiß gut, wie Du Dich fühlst, auch mein Mann (jetzt fast 43) wurde vor 2 Jahren an einem GBM IV operiert. Ich finde noch immer, dass die Unsicherheit, was noch auf uns zukommt, fast ebenso schlimm ist wie die Krankheit selbst. Zu wissen, dass wir alle sterben müssen, ist doch etwas anderes, als einen so engen Zeitrahmen aufgezeigt zu bekommen. Glücklicherweise waren unsere Ärzte nicht ganz so taktlos hinsichtlich der Lebenserwartung und mein Mann will ganz bewusst nichts von Statistiken wissen. Und in der Tat - Statistiken treffen nicht auf jeden zu. Mein Mann hatte erst 14 Jahre nach dem ersten Astro II ein Rezidiv, das sprengt jede Statistik. Und Dein Mann ist noch jung und körperlich belastbar, allein das spricht schon für einen langsameren Verlauf.
Trotzdem ist es sehr schwer (ich kenne schließlich die Statistiken auch). Realistisch zu bleiben und trotzdem die Hoffnung nicht zu verlieren, ist eine Gratwanderung, die mir sehr viel abverlangt. Ich versuche, uns möglichst viele schöne Erlebnisse zu verschaffen (ihm für jetzt und mir für später als Erinnerung) und uns immer wieder kleine und große Ziele zu setzen (nächster Urlaub, Einbau neuer Fenster ...). Einen kleinen Hund haben wir uns gekauft, um endlich mal an etwas anderes als an Krankheit und Tod zu denken, das hat uns sehr geholfen und tut es auch noch. Und wenn mein Mann seine Ängste anspricht, versuche ich, Zuversicht zu vermitteln ohne zu lügen. Letztlich können wir Angehörigen ja nur eines versprechen - unsere Lieben nicht allein zu lassen, wenn die schweren Zeiten anbrechen. Ich wünsche Euch beiden, dass Ihr noch eine lange und intensive Zeit miteinander verbingen könnt.
Liebe Grüße, Caro