Hallo, Löwenzahn.
du fragst, wie es mir geht.
Ich brauche leider für vieles viel länger.
Mein Humor reicht für die Kinder sehr gut aus und ich arbeite in der von mir als richtig empfundenen Balance zwischen Strenge und Spaß am Lehren und Lernen. Den Kindern tut es gut.
Mir nicht immer, denn im Laufe des Tages nimmt meine Belastbarkeit ab, den KollegInnen gegenüber habe ich nur morgens richtig gute Laune.
Solange es für die Kinder reicht, ist es gut.
Ansonsten vermeide ich stressige Situationen außerhalb des Unterrichts bzw. der Aufsichten, ziehe mich ein wenig in mich zurück, was die Kollegen auch akzeptieren. Ich bleibe meist nicht mehr länger in der Schule.
Überraschenderweise machen mir Vertretungsstunden statt Teilungs- oder Förderstunden nichts aus, was mich sehr freut. Und in abgesteckten Grenzen engagiere ich mich (viel weniger als früher) für die Schule.
In der Freizeit gehe ich viel zum Sport, das entspannt, lenkt ab und muntert auf, denn dort kann man viel Spaß haben und verbreiten. (Bei uns gibt es seit kurzem Mrs. Sporty - ist genau das, was ich brauche.)
Ich habe mir manuelle Therapien plus Fango verschreiben lassen, auch das ist sehr angenehm und die Therapeutin ist für mich auch eine gute Gesprächspartnerin in medizinischen Fragen - den Kollegen, Freundinnen, Familie gehe ich damit wenig oder nicht auf die Nerven.
Dann gibt es noch meine drei ewigen Freundinnen und aus einem früheren Astronomiekurs mehrere Teilnehmer, die sich noch gern ab und zu treffen.
Auf all das freue ich mich sehr. Das ist der Ausgleich zur durch die Tumore leider größer gewordenen (subjektiven) Belastung.
Ich habe aber durchaus Tage, wo scheinbar nichts gelingt, wo ich simple Worte als "böse hoch drei" empfinde und am losheulen bin. Dann schalte ich ganz weit runter, glaube fest daran, dass nach Regen wieder Sonne kommt - und da ist sie auch schon!
Das klingt zwar momentan wohl ein bisschen so wie ich mich gerade fühle, nämlich müde, aber morgen bin ich wieder voll da.
Ansonsten umgeben mich recht viele verständnisvolle Menschen, die ein NEIN von mir akzeptieren. Ich musste das allerdings erst lernen, nicht ALLES machen zu wollen.
Wenns Dich interessiert - später mehr.
(Vielleicht hätte ich in meiner momentanen Situation gar nicht schreiben sollen - aber ich bin so gern hier im Forum und bin davon überzeugt, dass ich verstanden werde, auch wenn ich mal nicht SCHERZKEKS Nr.7 bin ...)
Liebe Grüße
KaSy