Nachdem ich mir vor Monaten abgewöhnt habe, Internetrecheren bezgl. meines Akkustikus Neurinoms (Schwannoms) zu betreiben, denn zu oft habe ich im Netz nur Negatives gefunden, möchte ich Hoffnung machen durch meine Erlebnisse.
April 2008 wurde bei mir ein AN in rel. kleiner Grösse festgestellt (3.0x5.9mm). Da ich ausser Schwindel kaum Probleme hatte, wurde auf "wait and scan" gesetzt.
Gegen Ende 2009 begann der Bastard aber plötzlich sehr stark zu wachsen (die Grösse hatte sich in 5 Monaten mehr als verdoppelt, die Sympthome nahmen auch stark zu), daher wurde ich vor die Wahl gestellt: OP oder radiologische Behandlung (Bestrahlung).
Ich dachte viel darüber nach, ob dieser unerwünschte "Untermieter" raus soll (OP) oder "nur" im Wachstum gestoppt werden soll (Bestrahlung).
Da die (diagnostischen) Folgen für den Rest meines Lebens im Grunde gleich gleich wären (MRT Scans 1-2 x pro Jahr, plus HNO-Untersuchungen) informierte ich mich in mehren Kliniken, aufgrund der doch weit drastischeren Folgen der OP (sicherer 100%er Hörverlust auf der betroffenen Seite und oftmals rel. lange Rekonvaleszenszeit) besonders über die Strahlen-Behandlung.
So hatte ich wenigstens die Hoffnung auf ein (Rest-)Hörvermögen und weniger Probleme nach der Behandlung durch Bestrahlung als bei einer OP.
Nach dem Kontaktieren div. Bestrahlungskliniken und dem Besuch von der Uniklinik Heidelberg (Prof. Debus, sehr kompetenter Arzt, Gammaknife-Technik) und der Cyberknife-Klinik in München / Grosshadern entschloss ich mich aufgrund der für mich "sympatischeren" Betrahlungsmethodik für das Cybereknife in München (
http://www.cyber-knife.net/ ).
Am 13.01. diesen Jahres war es dann soweit: Bestrahlung in München. Das Ganze dauerte ca. 45 min., danach konnte ich gleich wieder gehen. Da wir aus rel. weiter Entfernung angereist kamen, blieben wir noch eine Nacht im Hotel, auch um ggf. auf Komplikationen reagieren zu können.
Direkt am Behandlungstag ging es mir ziemlich schlecht, vor allem fühlte ich mich extrem ausgelaugt. Auch der schon vorhandene Tinnitus und Schwindel waren bereits klar stärker. Dies sollte noch in den folgenden 2,3 Wochen noch stärker werden. Aber es blieb stets in einem für mich akzeptablen Bereich. Dass das Ganze ohne Irgendetwas an mir vorübergehen würde - dieser Illusion gab ich mich nicht hin.
Doch bereits vor der Behandlung sagte mir der behandelnde Radiologe Dr. Wowra, dass aufgrund der Aktivität des AN bei mir die Reaktion auf die Bestrahlung rel. stark und auch schnell kommen könne. "Normal" wäre der Höhepunkt der Schwllung und der Reaktion durch die Bestrahlung ca. 6 Monate später. Bei mir trat dies bereits fast "sofort" auf und heftiger als gewöhnlich.
Doch wie geschrieben: Zu keiner Zeit hatte ich wirklich Schlimmes auszuhalten.
Nun hatte ich diesen Monat das erste MRT und die ersten HNO-Untersuchungen nach der Bestrahlung. Mit einem für mich tollen Befund: Die Schwellung aufgrund der Bestrahlung ist bereits auf dem Rückzug (bzw. kaum mehr vorhanden), das AN ist bereits am Vernarben (klare Strukturveränderung im Vergleich zu vor der Behandlung), mein Hörvermögen ist noch zu starken 75% (!!!) erhalten und selbst mein Gleichgewichtssinn (genauer: der entsprechende Nerv), der normalerweise durch die Bestrahlung völlig funktionslos wird, sendet noch Signale. D.h. es bestehen reale Chancen auf eine gute Regeneration des Hör- und Gleichgewichtsnervs. Zwar habe ich dadurch noch immer Schwindel (der wäre im Falle eines Totalausfalls des Gleichgewichtsinns nicht mehr), aber der kann und sollte sich in absehbarer Zeit (kann auch Jahre dauern) aber laut Dr. Wowra legen.
Soweit mein Bericht.
Ich bin froh, diese Behandlungsart gewählt zu haben, denn so ist mein Gehör noch immer recht gut und auch sonst meine Lebensqualität hoch.
Ich hoffe, allen noch nicht behandelten Betroffenen einen Grund und Bericht zur Hoffnung gegeben zu haben !!!!