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Autor Thema: Computertomographie (CT) - Untersuchungen und Verfahren  (Gelesen 16515 mal)

Offline Mike

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Computertomographie (CT) - Untersuchungen und Verfahren
(Quelle: www.radiologie.de)

Die Computertomographie (CT) ist ein modernes Schnittbildverfahren, durch das ein detaillierter Blick in den menschlichen Körper möglich wird. In diesem Artikel beschreiben wir Ihnen die Durchführung einer Untersuchung sowie verschiedene spezielle Einsatzgebiete dieser Technik.

Wie wird die Untersuchung durchgeführt ?
Eine Röntgenröhre umkreist Sie in gewissen Abstand und sendet gleichzeitig ein dünnes Röntgenstrahlenbündel aus. Die Messzeit jedes Körperquerschnittes beträgt wenige Sekunden. Dabei sollten Sie ruhig und entspannt liegen und gegebene Atemanweisungen genau befolgen. Oft ist es notwendig, 50-150 ml Kontrastmittel über eine Vene in das Blutgefäßsystem zu spritzen, um deutlichere Bilder zu erhalten oder um Entzündungen oder Tumoren und natürlich Gefäßerkrankungen nachweisen oder ausschließen zu können.

Was werde ich bei der Untersuchung erleben?
Während der Untersuchung liegen Sie meist in Rückenlage, seltener in Bauchlage auf einer schmalen Liege, die sich langsam in die ringförmige Öffnung (Gantry) des Gerätes hineinbewegt. Diese ist relativ weit (60-70 cm), weshalb Sie sich nicht eingeengt fühlen und keine Platzangst haben müssen, zumal Sie während der Untersuchung über eine Wechselsprechanlage jederzeit mit dem Arzt bzw. der Röntgenassistentin sprechen können, falls Probleme auftreten.
Die Untersuchung selbst ist völlig schmerzfrei und dauert je nach Aufwand 10 bis 30 Minuten. Sie sollten während der Untersuchung so entspannt und ruhig als möglich liegen und eventuell vom Personal gegebenen Atemanweisungen genau befolgen.

Welche Risiken erwarten mich bei einer CT?
In der Regel verläuft die Computertomographie ohne Risiko. Eventuell verabreichte Kontrastmittel werden im Allgemeinen gut vertragen. Während der Kontrastmitteleinspritzung erleben Sie ein Wärmegefühl, mitunter auch einen metallischem Geschmack auf der Zunge. Beides ist harmlos und verschwindet nach wenigen Minuten. Bei Überempfindlichkeit kann es jedoch vereinzelt zu allergieähnlichen Reaktionen und Kreislaufreaktionen kommen. Zu nennen sind unter anderem: Brechreiz, Juckreiz, Hautausschlag und ähnliche leichte Reaktionen. Sie klingen in den meisten Fällen von selbst ab und bedürfen keiner weiteren Behandlung.
Extrem selten sind schwere allergische Schockreaktionen. Sie erfordern eine stationäre Behandlung, und können zu bleibenden Schäden (z.B. Nierenversagen, Nervenlähmung) führen. Teilen Sie vor der Untersuchung bitte unbedingt mit, wenn bei Ihnen Kontrastmittel-Unverträglichkeiten, Asthma oder Heuschnupfen bekannt sind. Durch geeignete Medikamente kann einer allergischen Reaktion vorgebeugt werden.
Melden Sie bitte, wenn Sie während der Untersuchung etwas Außergewöhnliches an sich bemerken wie z.B. einen plötzlichen Niesreiz, Schwindel, Kopfschmerzen oder Übelkeit.
Nach einer Untersuchung mit Kontrastmittel ist es ratsam, viel zu trinken. Dadurch wird die Ausscheidung des Kontrastmittels beschleunigt. Ältere Patienten und solche mit Herz- und Kreislauferkrankungen sollten dies aber nur zurückhaltend betreiben und gegebenenfalls den Arzt fragen.

Wie sollte ich mich auf die Untersuchung vorbereiten?
Untersuchungen des Kopfes (Schädel und Gehirn) sowie der Bandscheiben und Skelettanteile bedürfen keiner besonderen Vorbereitung. Für Untersuchungen des Bauches und Beckens werden meist 1-2 Liter Kontrastmittel zum Trinken gereicht, um im Bild den Magen-Darm-Trakt abgrenzen zu können. Außer für spezielle Magenuntersuchungen brauchen Sie nicht nüchtern kommen, eine leichte Kost ist sogar empfehlenswert.

Vor jeder computertomographischen Untersuchung führen Sie ein Aufklärungsgespräch mit dem Radiologen. Hierbei beantworten Sie bitte alle Fragen wahrheitsgetreu. Für Sie offene Fragen sollten Sie unbedingt stellen. Ansprechen sollten Sie unbedingt folgende Fragen:

    [*]Bestehen Allergien auf Medikamente (Penicillin) oder spezielle Nahrungsmittel oder haben Sie schon einmal auf eine Jodgabe mit allergischen Symptomen reagiert?
    [*]Leiden Sie an Asthma, Stoffwechsel-, Herz oder Nierenkrankheiten oder Schilddrüsenüberfunktion?
    [*]Welche Medikamente nehmen Sie ein? (z. B. Zuckertabletten wie Glucophage )
    [*]Haben Sie früher schon einmal Kontrastmittel erhalten? Wie vertrugen Sie vorangegangene Kontrastmittelinjektionen?
    [*]Bei Frauen: Besteht eine Schwangerschaft bzw. der Verdacht einer Schwangerschaft?
    [*]Bei Kindern und Jugendlichen unter 18 Jahren: Existiert die Einverständniserklärung der/des Erziehungsberechtigten?
    [*]CT-Liegen haben Maximalbelastungsgrenzen, die schnell erreicht sind. Liegt Ihr Körpergewicht über 130 kg?[/list]Vor – und Nachteile der Untersuchung
    Zu den Vorteilen der Untersuchung zählt die Präzision der Bilder von Geweben und Organen wie Lunge, Knochen, Weichteilen und Blutgefäßen. Die Untersuchung ist darüber hinaus schnell und einfach durchzuführen, was im Falle eines Unfalls innere Verletzungen und Blutungen schnell und kompetent nachweisen hilft.

    Die mögliche Nachverarbeitung der Bilder am Computer bietet zusätzliche Möglichkeiten:

      [*]Ansicht der aufgenommen Bilder in verschiedenen sog. "Fenstertechniken", d.h. auf den Aufnahmen können nacheinander sehr verschiedene Gewebegruppen genau untersucht werden. Bei einem Schädelbasisbruchs beispielsweise könnte durch "Knochenfensterung" erst die Schädelbasis genau eingesehen werden und danach durch eine zweite Berechnung die Hirnweichteile.
      [*]Sekundärrekonstruktionen: Vormals als Querschnittsbilder aufgenommene Organabschnitte können als neue Ansicht z.B. Seitenansicht nachberechnet werden. Genauso können beliebige neue Schnittrichtungen durch den Organabschnitt dargestellt werden.
      [*]3-D-Rekonstruktionen: Darstellung eines Organabschnittes als dreidimensionale Figur oder von Körperhöhlen bzw. Darm als simulierte Endoskopie. CT- Bilder können als Wegweiser für Gewebeentnahmen und minimal invasive Eingriffe dienen. Dabei ist die Untersuchung, völlig schmerzfrei, nicht invasiv und genau. Das bedeutet, dass diese Verfahren manchen chirurgischen Eingriff zu diagnostischen Zwecken ersetzen kann. So kann "High-Tech Medizin" durchaus auch kosteneinsparend wirken.[/list]Zu den Nachteilen zählt der Einsatz von Röntgenstrahlen. Die durchschnittliche Dosis einer normalen CT-Untersuchung entspricht der natürlichen Strahlenexposition eines Jahres. Aus diesem Grund sollten werdende Mütter den Arzt oder die Assistentin stets über eine Schwangerschaft informieren. Stillende Mütter sollten erst 24 Stunden nach Kontrastmittel-Gabe wieder stillen. Das Risiko eines schweren allergischen Kontrastmittelzwischenfalls ist selten. Die radiologischen Abteilungen sind auf solche Zwischenfälle gut vorbereitet.

      Die Grenzen der Computertomographie liegen in der Darstellung kleiner Weichteilabbildungen, wie z.B. das Innere des Knies, der Schulter etc.. Diese Bereiche können klarer im MRT dargestellt und untersucht werden.

      Welche Untersuchungsmöglichkeiten gibt es noch?
      Eine neue Entwicklung in der Computertomographie ist die Spiraltechnik. Hierbei werden Patient und Röhre gleichlaufend bewegt, man erhält statt einer „Scheibe des Körpers“ eine Spirale. Diese kann dann natürlich wieder in Schichten umgerechnet werden und das an beliebiger Stelle der Spirale! Computertomographie mit Spiraltechnik ist zudem mit einer geringeren Strahlenbelastung für den Patienten verbunden und einer höheren Schnelligkeit was vor allem für älter Patienten und Kinder (z.B. Luft anhalten) von Vorteil ist. Eine Weiterentwicklung der Computertomographie ist die Mehrschicht- oder Multislice-Computertomographie. Hierbei wird mit mehreren Strahlenbündeln und Detektoren gleichzeitig gearbeitet. Der Vorteil dieses Verfahrens ist die noch einmal gesteigerte Geschwindigkeit der Untersuchung und die damit verbundenen Möglichkeiten z. B. in der Untersuchung von Blutgefäßen.

      Besondere Untersuchungsverfahren

      Spiral- CT- Angiographie
      Mit dieser Technik ist auch die Spiral- CT- Angiographie möglich, die zudem kostengünstiger ist als die konventionelle Angiographie bzw. DSA.

      Computertomographie in der interventionellen Radiologie: Die Sofort - Behandlung unter Sicht
      Bei der interventionellen Radiologie wird im Gegensatz zur allen anderen Untersuchungen des Fachgebietes nicht versucht eine Diagnose zu stellen, sondern eine Therapie durchzuführen. Dies geschieht meist mit Hilfe der Computertomographie.
      Ein übliches Einsatzgebiet sind Schmerzbehandlungen der Wirbelsäule. Dabei wird unter computertomographischer Kontrolle ein langwirkendes Medikament mit einer dünnen Nadel in die sogenannten Facettengelenke der Wirbelsäule gespritzt. Die Methode ist nur mit geringen Schmerzen verbunden und kann mehrfach wiederholt werden. Meist genügen aber 5-6 Behandlungen um eine langanhaltende Beschwerdefreiheit zu erzielen.
      Weiter können durch die interventionelle Radiologie auch Flüssigkeitsansammlungen im Körper (z.B. Eiter oder Blut) abgesaugt werden, wodurch oft eine Operation vermieden werden kann.
      Bei Durchblutungsstörungen der Beine können durch gezieltes Ausschalten von Nerven neben der Wirbelsäule die Hautblutgefäße erweitert werden.

      Die Methoden der interventionellen Radiologie sind sehr vielseitig und entwickeln sich ständig weiter. Technisch können auch z.B. Blutgefäßverengungen oder sogar große Erweiterungen der Bauchschlagader oder der Hirnschlagadern (Aneurysma) beseitigt werden. Auch die Behandlung des Leberhochdruckes (portale Hypertension) ist möglich, diese Verfahren werden in der Regel jedoch nur von großen und spezialisierten Kliniken angeboten.
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