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Autor Thema: Todessignal für Hirntumorzellen  (Gelesen 4381 mal)

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Todessignal für Hirntumorzellen
« am: 28. Oktober 2010, 10:07:38 »


Heute auf der Hirntumorliste gelesen:


Zitat
Pressemitteilung Nr. 58
26.10.2010   (Koh)

Todessignal für Hirntumorzellen
Ein Protein, das als körpereigenes Alarmsignal wirkt, löst in bösartigen Hirntumorzellen eine noch unbekannte Art des Zelltods aus. Charakteristisch daran ist, dass die sterbenden Zellen riesige Mitochondrien bilden. Dies entdeckten Wissenschaftler des Deutschen Krebsforschungszentrums und des Instituts für Pathologie der Universität Heidelberg. Gesunde Gehirnzellen dagegen sind resistent gegen diese Form des Zelltods – das Alarmprotein könnte daher möglicherweise die Behandlung gefährlicher Hirntumoren verbessern.


Elektronenmikroskopische Aufnahme von sterbenden Hirntumorzellen: Riesenmitochondrien erscheinen als weiße runde Strukturen - Wilfried Roth, Deutsches Krebsforschungszentrum
Entdecken Ärzte im Blut ihres Patienten hohe Konzentrationen des Proteins HMGB1, so bedeutet dies normalerweise nichts Gutes: Der körpereigene Alarmstoff weist auf ernste Erkrankungen hin wie etwa eine Blutvergiftung oder Malaria im Endstadium. Absterbende Zellen setzen HMGB1 frei. Das Protein kann an verschiedene Rezeptoren von Immunzellen andocken und setzt so entzündliche Prozesse in Gang oder aktiviert die Immunabwehr.

Privatdozent Dr. Wilfried Roth, der eine Nachwuchsgruppe im Deutschen Krebsforschungszentrum und im Pathologischen Institut der Universität Heidelberg leitet, entdeckte nun eine bisher unbekannte Wirkung des Alarmstoffs: Werden bösartige Hirntumorzellen mit gentechnisch hergestelltem HMGB1 behandelt, so sterben sie ab – und zwar auf eine Weise, die Wissenschaftler bislang noch nie beobachtet hatten1: Typisches Kennzeichen dieses neu beschriebenen Zelltods ist ein enormes Anschwellen der Mitochondrien. Diese kleinen Zellorgane versorgen normalerweise die Zelle mit Energie. Im Verlauf des HMGB1-ausgelösten Zelltods zersetzen sich sowohl die Proteine der Mitochondrien als auch deren eigenes Erbmaterial.


Todessignal_fuer_Hirntumorzellen


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Ein Protein mit zwei Gesichtern
« Antwort #1 am: 29. Oktober 2010, 10:20:04 »
Zitat
Ein Protein mit zwei Gesichtern: Wachstum oder Zelltod – Stress entscheidet über die Signale
Dr. Josef König
 
Pressestelle

Ruhr-Universität Bochum
29.10.2010 08:34
 
 Janusköpfiges Protein Rheb: Das Signalprotein Rheb kommt in vielen Körperzellen, besonders im Gehirn vor. Es ist wichtig für Wachstumsprozesse – bei Zellstress zeigt es aber sein zweites Gesicht. In diesem Fall beschleunigt es den Tod der Zelle, auch Apoptose genannt. Die Abbildung zeigt eine gesunde (oben links) und eine apoptotische Nervenzelle (unten rechts). Die nun ermittelte NMR-Struktur des Rheb ist in Rot gezeigt.
RUB-Forscher berichten im Journal of Biological Chemistry

Das Signalprotein Rheb kommt in vielen Körperzellen, besonders im Gehirn vor. Es ist wichtig für Wachstumsprozesse – bei Zellstress zeigt es aber sein zweites Gesicht. In diesem Fall beschleunigt es den Tod der Zelle. Diese Erkenntnis haben Forscher um Prof. Dr. Rolf Heumann und Prof. Dr. Raphael Stoll von der Ruhr-Universität Bochum gewonnen. Sie hat Auswirkungen auf die Behandlung von Erkrankungen: Das verbreitet eingesetzte Antibiotikum Rapamycin, das die Signalweiterleitung von Rheb verhindert, sollte mit Bedacht eingesetzt werden, raten die Forscher. Unter Zellstressbedingungen könnte sich seine Wirkung umkehren.
Die Forscher berichten im Journal of Biological Chemistry.

Ein Protein, viele Funktionen


http://idw-online.de/pages/de/news394217


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