HirnTumor-Forum

Autor Thema: Therapien + Kontrollen bei GLIO IV nach der OP + Angst vor dem Weiteren  (Gelesen 9778 mal)

Sarah1234

  • Gast
Hallo liebe Mitstreiter!

Ich hatte schon 2 Einträge hier, in denen mir gute Tipps und viel Hilfe geschenkt wurde. Und ich lese immer wieder still mit, um mich zu informieren.

Bei meiner Mama (73 J.) wurde im April 2010 der Hinrtumor entdeckt, operiert und als GLIO IV diagnostiziert. Als Therapie bekam sie 30 Bestrahlungen. Und danach eine Reha zur Mobilisierung. Sie hatte direkt nach der OP eine linksseitige Lähmung, die bislang nicht ganz abgeklungen ist. Sie hat kaum Gefühl im linken Arm und Bein, ach der ganzen linken Seite. Sie ist im Rollstuhl und immer auf Hilfe angewiesen - geistig ist sie absolut klar. Manchmal hat sie gute Tage. Dann wieder schlechte, an denen sie ganz blass ist und bläuliche Lippen hat und schnell ganz müde wird und die linke Gesichtshälfte wieder mehr hängt.

Nun habe ich in anderen Beiträgen gelesen, dass andere GLIO IV Patienten regelmäßige Blutkontrollen bekommen? Meine Mutter kam am 21.07.2010 nach Hause und seither pflegen wir sie daheim. Die Hausärztin kommt alle 2-3 Wochen und schaut nach ihr - und spricht ihr Mut zu, weiter zu üben mit der Physiotherapeutin (kommt 2x/Woche).

Dann wurde letzte und vorletzte Woche ein MRT und ein PET im Rechts der Isar gemacht (dort war auch die OP) und wir haben noch immer kein Ergebnis!!! Ich rufe jeden Tag an!

Dass alle 3 Monate neue Screenings gemacht werden, ist normal, das weiß ich.

Aber dass Blutuntersuchungen gemacht würden bei anderen, sogar wöchentlich??? Was noch? Mir kommt es vor, dass das Tumorboard meine Mutter in dem Moment aufgegeben hatte, als sie nach der OP in schlechterem Zustand war als vorher. Was kann ich noch für sie tun??? Außer Weihrauch, Vitamin C Abwehr plus, Cranberries?

Selbst bin ich sehr verzweifelt, da ich das Gefühl habe, meiner Mama nicht helfen zu können und ich so große Angst davor habe, was noch kommen wird (zunehmende Krämpfe, Atemnot, das eventuell qualvolle Sterben) - Bitte verzeiht mir dieses deutliche Ansprechen - nun, nach 5 Monaten intensivem Erleben und den Gesprächen, die meine Mama mit mir führt, sind das Themen, die mich sehr umtreiben. Sie sagte mir gestern, sie würde am Liebsten sterben. Wir sprachen tatsächlich über Schlaftabletten nehmen oder der Sterbehilfe in der Schweiz. Ist das nicht verrückt? Gleichzeitig gibt es Stunden, da spricht sie darüber "wenn sie wieder gehen kann"....!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!

Entschuldigt bitte, das war alles sehr wirr!
1) Welche Behandlungen erfahrt Ihr bei Euch oder Euren Angehörigen nach den OPs außer Bestrahlung und / oder Chemo? Welche Kontrollen außer Screenings?
2) Wie geht Ihr mit der Todessehnsucht Eurer Lieben um? Mit dem, dass sie das Leben im Zustand dieser Krankheit mit den starken Einschänkungen nicht mehr wollen?
Zu dem Punkt muss ich sagen, dass meine Mama keine psychologische Hilfe will. Sie sagt, die könne ihr nicht die Behinderung (das im Rollstuhl sitzen) abnehmen...und dieses immer auf Hilfe angewiesen sein. Das ist es, was sie so fertig macht. Ich weiß einfach nicht, was ich dazu sagen soll - ich kann sie ja auch gut verstehen. Sie ist eine vom alten Schlage und identifiziert sich stark damit, was sie noch tun kann oder schaffen kann (Wohnung oder Garten oder Küche) und empfindet sich als nutzlos und als Last für uns... Und ich schaffe es nicht, ihr das auszureden und ihr zu versichern, dass wir so gern für sie da sind.

Liebe Grüße
Sarah

fips2

  • Gast
Re:Therapien + Kontrollen bei GLIO IV nach der OP + Angst vor dem Weiteren
« Antwort #1 am: 21. September 2010, 10:07:53 »
Hallo sarah.
Da deine Mutter noch klar ist, wie du schreibst, würde ich es schnellstens, so lange der Zustand so ist, so anpacken.
Fast schriftlich zusammen eine Patientenvollmacht ab und lasse deine Mutter für dich Vollmachten erstellen, in die Krankenakten Einsicht zu haben.Nun hast du ein rechtliches Druckmittel den Ärzten gegenüber in der Hand, Einsicht in die Krankenakten zu bekommen.Zum momentanen Zeitpunkt wirst du nur vertröstet. Das bringt nix.
Die Ärzte verschanzen sich hinter der Schweigepflicht, wenn sie nichts sagen wollen. Dieser Passus ist dann aber aufgehoben.Ob jetzt du oder eine andre Prerson den "Job" übernimmt bleibt sich gleich. Nur sollte es eine Persönlichkeit sein, die freundlich, aber bestimmt auftreten kann um die Interessen durchzusetzten.


Letztendlich kann auch deine Mutter dabei festlegen wie mit ihr mal verfahren werden soll, wenn sie nicht mehr in der Lage ist sich auszudrücken oder über sich selbst zu bestimmen.
Hier kann sie auch jegliche lebensverlängernden Maßnahmen ablehenen.
Genau so kann sie festlegen, dass sie in keine Klinik mehr will und in Frieden zu Hause sterben will. Das muss aber schriftlich,am besten im Beisein eines Arztes und/oder Notars bestätigt werden.




Fips2
« Letzte Änderung: 21. September 2010, 10:13:44 von fips2 »

Offline Bluebird

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Re:Therapien + Kontrollen bei GLIO IV nach der OP + Angst vor dem Weiteren
« Antwort #2 am: 21. September 2010, 10:26:24 »
Hallo Sarah.

Patientenverfügung und Betreuungsvollmacht (u.a. um die PV durchzusetzen) wurden bereits genannt. Beim Aufsetzen der Patientenverfügung sollte ein Arzt des Vertrauens hinzugezogen werden. Als Tochter sollte es Dir aber auch ohne diese Formalitäten möglich sein, eine ehrliche Auskunft zum Befund und zur Prognose bei den Ärzten zu erhalten! Natürlich kann es sein, dass die MRT-Aufnahmen in Verbindung mit dem Ergebnis der PET-Untersuchung noch ausgewertet werden, evtl. ein Meinungsaustausch in der Tumorkonferenz stattfindet.
Den behandelnden Ärzten solltest Du die Fragen stellen, die Du im Forum aufgeführt hast.
Sind weitere Therapien geplant? Wenn ja, welche? Was wird getan, um den Allgemeinzustand der Mutter sowohl physisch als auch psychisch zu stabilisieren bzw. zu verbessern? In welchen zeitlichen Abständen sind entsprechende Kontrollen geplant? Welche Möglichkeiten bestehen hinsichtlich einer Unterstützung in den eigenen vier Wänden?

Wenn Deine Mutter im Besitz ihrer geistigen Fähigkeiten ist, so sollte sie einbezogen und ihre Wünsche respektiert werden. Diese sollten auch umsetzbar sein, wenn sie "nur" mit Dir darüber gesprochen hat, aber nicht schriftlich fixierte.

Für den weiteren Weg alles Gute.

LG
Bluebird
« Letzte Änderung: 21. September 2010, 10:50:00 von Bluebird »
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Offline Schwaumel

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Re:Therapien + Kontrollen bei GLIO IV nach der OP + Angst vor dem Weiteren
« Antwort #3 am: 21. September 2010, 17:10:20 »
Liebe Sarah, mein Mann Glio seit 07 saß bis juli 10 so da. Konnte Nichts akzeptieren, seinen Jobverlust, dann seine Einschränkungen und nun seit Feb. 10 Rollstuhl. Im Juli begannen wir Reki, geglaubt haben wir nicht daran, aber es war wie ein Wunder. Schon nach 4 Behandlungen war er wie ausgetauscht. Er nimmt wieder am Leben teil, macht viel mehr wieder alleine trotz Rezidiv. Hat fast immer eine positive Einstellung zu vielen Dingen. Ich war oft an den Punkt, wo ich mich gefragt habe, ob es noch gerecht ist, dass ich so kämpfe, denn er hatte nichts mehr vom Leben, keine Freude und Anteilnahme. Heute bin ich froh, nicht aufgegeben zu haben.
Eine Patientenverfügung haben wir gleich nach der Diagnose aufsetzen lassen.

Wünsche dir viel Kraft.

Zu den Blutuntersuchungen: Bei meinem Mann werden nur alle 4 Wochen Blut untersucht, zwecks Chemo. Ansonsten versuche ich die Arztbesuche so flach wie möglich zu halten. Eigentlich gehe nur ich immer hin und hole Rezepte.

LG Katrin
Dein Lachen, deinen Charm und deine Liebe werden wir nie vergessen.
In Gedenken an meinen lieben Mann
Michel
12.9.56-23.2.11
Diagnose: Dezember 07
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sonnenblume77

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Re:Therapien + Kontrollen bei GLIO IV nach der OP + Angst vor dem Weiteren
« Antwort #4 am: 21. September 2010, 22:22:49 »
liebe sarah

ich fühle mit dir - deine zeilen tun weh zu lesen, was deine mami miterleben muss... und du so hilfos bist - ich sehe unsere geschichte wieder... der körper und die motorik spielen nicht mehr mit, sie ist auf pflege angewiesen, gibt ab etc. und das alles bei vollem bewusstsein... meine mami konnte am schluss nicht mehr sprechen, das war für mich das schlimmste...

es ging ziemlich genau 6 monate nach der diagnose...

ich würde euch so gerne mal drücken, euch trost und kraft geben, für das was noch kommt... !!!  :'(

wegen sterbehilfe in der schweiz - ich bin aus der schweiz, aus zürich - meine mami wurde im universitätsspital zürich behandelt... es scheint mir wichtig, hier nur am rande etwas zu erwähnen... sterbehilfte in der schweiz ist nicht so ganz einfach... meine mami wollte dies auch. wir hatten soweit auch alles (weit im voraus, also monate ) besprochen - jedoch war der tumor schneller und das MRI schlechter, als dass ein ärztliches zeugnis hätte ausgestellt werden können - der patient muss zu 100% zurechnungsfähig und handlungsfähig sein. wenn das krankheitsbild (MRI / grösse des tumors) resp. es der verlauf der krankheit es nicht mehr zulässt, stellt kein arzt und kein spital mehr ein zeugnis aus und die beiden sterbehilfe- organisationen werden deine mami nicht begleiten können... kein arzt will seine zulassung verlieren, oder das spital/klinik wegen in gefahr bringen. wenn du mehr darüber wissen möchtest, schreibe mir eine persönliche nachricht...

ich fühle sehr mit dir und bin traurig dies so zu lesen. auch meine mami hat mir so viele male gesagt, dass sie sterben will... was gibt es schlimmeres für ein kind als zu hören, als dass die mama sterben möchte ? sie hat es sooooo viele male gesagt, im spital, in der klinik !!! jedesmal ist sie zusammengebrochen - wir mit ihr. es tat so weh, sie so zu sehen... sie wollte "die tablette", die sie erlöst, aber wir konnten ihr diesen letzten wunsch nicht mehr erfüllen, weil der tumor so schnell alles kaputt gemacht hat und sie schlussendlich anders sterben musste  :'( :'(

die patientenverfügung ist wichtig, aber auch diese regelt nicht alles... zumindest hier in der schweiz nicht...

ich wünsche euch ganz ganz viel kraft, wenn du etwas wissen willst, dann frag einfach - ich drücke euch gaaaaanz fest !!!!

herzlich, chris

friederike

  • Gast
Re:Therapien + Kontrollen bei GLIO IV nach der OP + Angst vor dem Weiteren
« Antwort #5 am: 22. September 2010, 08:36:58 »
Hallo!
Mein Mann ist jetzt links komplett gelähmt. trotzdem versucht er, so viel wie möglich alleine zu machen.
Vieles geht trotzdem. Kann man sich als Gesunder garnicht vorstellen. er geht immer noch am Stock. Zur Zeit zwar recht wackelig, das ich ständig hinter oder neben ihm herlaufe, aber er geht.
In der Küche konnte er Kleinigkeiten bis vor kurzem auch noch erledigen (Kaffe kochen, Tisch decken, Geschirrspüler ein und ausräumen und vieles andere).
Bei sehr vielen Sachen ist er aber auf meine Hilfe und Unterstützung angewiesen.
Klingt jetzt vielleicht blöd, aber hat Deine Mutter es überhaupt mal versucht, damals nach der OP am Gehwagen oder Stock zu gehen.
Man denkt ja erstmal, links gelähmt, da geht garnichts mehr. Aber das ist nicht so!!!!!
Da gehört gerade zu Anfang eine Menge Wille und Ermunterung zu.
Sie hätte gleich von Anfang an mit der Physiotherapeutin darauf hin arbeiten müssen. Bei meinem Mann wurde das schon im Krankenhaus so gemacht.
Wenn Deine Mutter wieder etwas selbständiger ist, hat sie vielleicht auch wieder genug Lebenswillen.
Meinem Mann hat auch damals Psychisch und physisch unser gemeinsammer Urlaub gut getan.
Wir waren in Indien. Das Land ist alles andere als rollstuhlgerecht, aber wir haben wie in gesunden Zeiten wieder in Strandhütten übernachtet und auch ansonsten sehr viel Spass gehabt.
Wir waren hinterher richtig erstaunt, was wir trotzdem noch alles können und das das Leben trotzdem noch schön ist. Auch wenn von einem Tag auf den anderen alles anders war.
Ich möchte mich da ganz Schwaumel anschliessen. Bei ihrem Mann war es Reicki (wird vielleicht nichts für Deine Mutter sein), aber vielleicht könnt ihr sie zu anderen Dingen ermuntern (puzzeln, malen o.a.). Ein grosses Problem ist sicher auch die Langeweile. Früher war sie immer aktiv, jetzt sitz sie ihrer Meinung nach nur noch nutzlos rum. Aber wenn Sie was hat was ihr Spass macht, sieht es vielleicht anders aus.
Das ist auch so ein Problem bei meinem Mann. Er hat oft einfach nur Langeweile, während ich nicht weiß, was ich zuerst machen soll. Das paßt dann oft sehr schlecht zusammen.
Das mit dem Lebenswillen finde ich sehr wichtig gerade bei dieser Krankheit.
Wie oft hing das Leben meines Mannes in der letzten Zeit am seidenen Faden und er hat sich immer wieder hochgerappelt.
Jetzt sah es auch wieder ganz schlecht aus, und es zeichnet sich ab, das er es auch diesmal wieder schafft. Das ist sein Lebenswille!!!!!
Viele Grüsse
friederike

Sarah1234

  • Gast
Re:Therapien + Kontrollen bei GLIO IV nach der OP + Angst vor dem Weiteren
« Antwort #6 am: 22. September 2010, 09:37:18 »
Danke für Eure Tipps! Und auch vor Allem für Euer Mitfühlen!!! Ich fühle mich tatsächlich in den Arm genommen und es gibt wieder etwas Rückenwind.

Fips2 und Bluebird: Eines der ersten Dinge, die wir nach der OP gemacht haben, war eine Patientenverfügung. Da ist alles geregelt, auch die Behandlungswünsche meiner Mutter, wenn es dem Ende zugehen wird (wodurch auch immer). Ich bekomme nur von unserer Klinik noch immer kein Ergebnis gesagt, da die das PET Ergebnis (welches in der Strahlendiagnostik gemacht wurde) noch nicht in der Neurochirurgie vorliegen haben!! Aber ich bleibe dran!
Übrigens: die Patientenverfügung (PV) und Betreuungsvollmacht hat meine Mama nach der OP gemacht. DIe Bestrahlungsklinik hat sich daran gehalten sowie auch die Reha-Klinik.
Allerdings hat die PV kein Arzt bestätigt. Sollen wir das noch machen lassen? Von der Hausärztin??? Wäre vielleicht gut, oder?

Schwaumel: Hab ganz lieben Dank für Deine aufmunternden Worte und Tipps. Meine Mama ist ganz offen für spirituelle Hilfe wie Reiki oder gar einen Heiler. BITTE schreibe mir mehr dazu, wie die Reiki-Sitzungen waren und worauf ich da achten soll!

Sonnenblume77: danke auch für Deine rührenden Zeilen!!! Es hat für mich etwas Verbindendes und Tröstendes zu erfahren, dass ich mit diesen Erfahrungen nicht alleine bin - wenn ich auch wünschte, all dies müsste niemand und vor allem nicht unsere geliebten Betroffenen erleben!!!
Zu der Sterbehilfe in der Schweiz: muss das ärztliche Zeugnis über ihren Willen in der Schweiz ausgestellt werden oder kann das auch in Deutschland erfolgen? Ich weiß, dass ich hier ein sehr heikles Thema anspreche und dies moralische, ethische und religiöse Überzeugungen betrifft. Ich will auch keine Diskussion initiieren. Ich habe selber noch keine fertige Meinung dazu. Habe jedeoch immer geglaubt, dass es das Recht jedes Einzelnen sei, über sich selbst zu bestimmen. Wenn Du magst, schreibe mir doch eine private Mitteilung über das Forum?

Friederike: Die Krankheitsgeschichte meiner Mama:
OP, danach 1 Woche mehr tot als lebendig - kein Kurzzeitgedächtnis, absolut verwirrt, ganze linksseitige Lähmung (nicht nur Arm und Bein, auch immer nach links kippen usw.), schwerste Depressionen mit heftigen Weinkrämpfen, kurze Wachphasen dann sofort wieder wegkippen in einen Dämmerzustand. Selbst der Professor der Neurochirurgie war erschrocken darüber und sagte, dass er nicht operiert hätte, wenn zu erwarten gewesen wäre, dass es ihr nach der OP schlechter geht als vorher.
1 Woche nach OP Transfer in eine stationäre Betstrahlungsklinik. 6 Wochen Bestrahlungen (30x). Dort kam sie ganz langsam wieder zu Kräften, Kurzzeitgedächtnis wurde langsam wieder besser, die Uhr konnte sie weiter nicht lesen genauso wie das Zeitgefühl (Datum, Jahreszeit) und das Ortsgefühl (ich bin im Keller beim Bestrahlen, obwohl ich mit ihr im Zimmer telefoniert habe) nicht da waren.
Nach 6 Wochen Verlegung in die Reha: hier wurde täglich aufstehen, gehen geübt sowie Lymphdrainagen am linken Arm gemacht (war sehr geschwollen). Sie lernte, mit Hilfe und Unterstützung an Stangen ein paar Schritte zu machen. Mehr durd´fte sie auch dort nicht wegen der Gefahr sich zu verletzen!!
Jetzt zuhause: wir üben mit ihr gehen am Gehwagen. Allein unmöglich! Sie kann das linke Bein meist nur nachziehen!

Ich denke, das große Problem ist, dass meine Mama eh Rheuma hat und seit der Diagnose immer wieder heftige Rheumaschübe bekommt - das geht soweit, dass sich die Zehen einrollen und krampfen.

Daher war ich bislang überzeugt, dass sie Vitamin C dringend braucht, um das Immunsystem zu stärken, damit eben die Abwehr funktioniert. Welche Erkenntnisse sprechen denn dagegen?

Und noch einmal zu alternativen Heilern wie Reiki oder Sonstigem: kann mir jemand hier im Raum München einen Heiler empfehlen? Gern als private Mitteilung? Ich glaube, dass dies hilft, und wenn auch nur, weil es meine Mama glauben wird! Und Glaube kann doch Berge versetzen - das hoffe ich zumindest!

Danke Euch allen und liebe Grüße
Sarah

fips2

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Re:Therapien + Kontrollen bei GLIO IV nach der OP + Angst vor dem Weiteren
« Antwort #7 am: 22. September 2010, 10:00:29 »
Bei allem Verständnis.

Bitte keine Empfehlungen über Heiler, Esotherik und solche Dinge hier im Forum öffentlich schreiben.
Wir legen hier Wert auf seriöse Information der Patienten.
Bei dem Esoterik und Heilerkram gibt es zu viele schwarze Schafe, zumal diese Therapien eh nicht medizinisch belegt sind.

Was ihr euch gegenseitig per PN oder per Mail empfehlt ist eure Sache.

Aber wir Moderatoren dulden solche öffentliche Empfehlungen hier im Forum nicht.
Zwingt uns bitte nicht zum Eingreifen.

Siehe Nutzungsbedinungen des Forums: http://www.hirntumor.de/forum/index.php/topic,1131.0.html
Zitat
Reine Esoterik ist unerwünscht.

Gruß Fips2
« Letzte Änderung: 22. September 2010, 10:21:35 von fips2 »

Offline Bluebird

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Re:Therapien + Kontrollen bei GLIO IV nach der OP + Angst vor dem Weiteren
« Antwort #8 am: 22. September 2010, 10:52:28 »
.

Fips2 und Bluebird: Eines der ersten Dinge, die wir nach der OP gemacht haben, war eine Patientenverfügung. Da ist alles geregelt, auch die Behandlungswünsche meiner Mutter, wenn es dem Ende zugehen wird (wodurch auch immer). Ich bekomme nur von unserer Klinik noch immer kein Ergebnis gesagt, da die das PET Ergebnis (welches in der Strahlendiagnostik gemacht wurde) noch nicht in der Neurochirurgie vorliegen haben!! Aber ich bleibe dran!
Übrigens: die Patientenverfügung (PV) und Betreuungsvollmacht hat meine Mama nach der OP gemacht. DIe Bestrahlungsklinik hat sich daran gehalten sowie auch die Reha-Klinik.
Allerdings hat die PV kein Arzt bestätigt. Sollen wir das noch machen lassen? Von der Hausärztin??? Wäre vielleicht gut, oder?



Liebe Sarah,

hier ist eigentlich recht gut beschrieben, was man bei der PV beachten sollte:

Zitat

•Der Verfasser und beide Zeugen sollten ihre Unterschriften alle ein bis zwei Jahre erneuern. Damit wird der zeitnahe Wille des Verfassers dokumentiert. Insbesondere vor anstehenden Operationen oder bei einer festgestellten Erkrankung empfiehlt sich eine Aktualisierung der Unterschriften.
•Überpüfen Sie in regelmäßigen zeitlichen Abständen, ob Ihre Lebenssituation und Ihre Überzeugungen noch mit den Inhalten der Patientenverfügung übereinstimmen und aktualisieren Sie die Verfügung gegebenenfalls.
•Die Patientenverfügung muss nicht notariell beglaubigt werden.
•Die beste Patientenverfügung nützt nichts, wenn sie im Ernstfall nicht schnell gefunden wird. Sie sollte daher entweder bei einer Vertrauensperson (Angehöriger, Freund, Hausarzt oder Anwalt) hinterlegt oder ständig mitgeführt werden. Im Falle der Hinterlegung muss der Hinweis auf die Verfügung und den Aufbewahrungsort mitgeführt werden. Hinterlegen Sie zur Sicherheit Kopien der Verfügung beim Hausarzt und den Familienangehörigen. Die Bundesnotarkammer bietet ein "Zentrales Vorsorgeregister", durch das Vorsorgeurkunden im Betreuungsfall schnell gefunden werden können


Patientenverfügung


LG
Bluebird
« Letzte Änderung: 22. September 2010, 12:10:47 von Bluebird »
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Sarah1234

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Re:Therapien + Kontrollen bei GLIO IV nach der OP + Angst vor dem Weiteren
« Antwort #9 am: 23. September 2010, 08:12:28 »
Danke für die Ausführungen zur PV und BV, Bluebird!
Es waren einige Punkte dabei, die mir nicht bekannt waren!

Bitte laut Weisung von Fips2 und den Regeln hier im Forum jedwede Empfehlung zu einer empfehlenswerten Person, die Reiki im Münchner Norden macht, bitte NUR als private Mitteilung - habt Dank!

Gibt es denn nun Uutersuchungen dazu, dass Vitamin C eher kontraproduktiv ist bei Krebserkrankungen? Gibt es hier im Forum dazu schon Thread(s). Bitte gebt mir dazu noch eine Info, danke!

Bislang haben wir noch immer kein Ergebnis der letzten Untersuchungen...

LG
Sarah

Offline Bluebird

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Re:Therapien + Kontrollen bei GLIO IV nach der OP + Angst vor dem Weiteren
« Antwort #10 am: 23. September 2010, 09:20:17 »

Gibt es denn nun Uutersuchungen dazu, dass Vitamin C eher kontraproduktiv ist bei Krebserkrankungen? Gibt es hier im Forum dazu schon Thread(s). Bitte gebt mir dazu noch eine Info, danke!

Bislang haben wir noch immer kein Ergebnis der letzten Untersuchungen...

LG
Sarah



Liebe Sarah,

mit den Suchbegriffen "Vitamin C" bzw. "Ascorbinsäure"  lassen  sich mehrere Seiten in unserem Forum finden.
Eine interessante Diskussion ergab sich beispielsweise hier:

http://www.hirntumor.de/forum/index.php/topic,2148.0.html

LG
Bluebird
« Letzte Änderung: 23. September 2010, 09:22:27 von Bluebird »
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Sarah1234

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Jetzt ein Rezidiv und ein neuer kleiner Herd
« Antwort #11 am: 06. Oktober 2010, 09:58:36 »
Guten Morgen an Alle,

die letzten Kontrolluntersuchungen haben uns einen erschütternden Befund geliefert: ein Rezidiv und ein neuer kleiner Herd. Obwohl wir das erwartet haben, da wir uns über den Krankheitsverlauf hier gut informiert haben. Die Ergebnisse waren eine Katastrophe für unsere Mama. (73J.) Sie hat nächtelang nicht mehr geschlafen und auch tagsüber ist sie so unruhig, dass sie kaum schlafen kann - als würde sie am Leben festhängen und das Gefühl haben, im Bett sterben zu müssen.
Meine Mama war und ist dabei, wieder beweglicher zu werden. Sie übt mit eiserner Kraftanstrengung, wieder laufen zu lernen, beweglicher zu werden (die linke Seite war nahezu nicht zu gebrauchen nach der OP).
Nun beginnt heute die Chemo (5 Tage, 23 Tage Pause) und wir hoffen sehr, dass das Wachstum gestoppt wird und mit viel Glück das Rezidiv vielleicht sogar zurück geht. Gleichzeitig habe ich große Angst, dass die Chemo sie wieder sehr schwächen wird und womöglich der letzte Verfall einsetzt.
Momentan könnte ich nur weinen: es ist schrecklich mitzuerleben, dass meine Mama ein so hartes Schicksal trifft und sie so schnell vergeht. Sie ist gezeichnet von der Krankheit. Oftmals abwesend, schrecklich traurig. Dazu verzweifelt, dass sie so abhängig ist von uns allen und gar nichts alleine machen kann, nicht mal zur Toilette gehen. Zum Glück können wir die PFlege zuhause aufrecht erhalten: Vormittags haben wir eine Kraft, nachmittags bis abends bin ich immer da und nachts mein Bruder, der mit ihr lebt.  Und ich hoffe, dass wir sie noch lange haben...
Sie hat auch ein Mittel gegen die Übelkeit (begleitend zur Chemo) bekommen und ich hoffe, dass es ihr hilft. Heute Nachmittag werde ich sehen, wie es ihr geht. Heute ist der 1.Tag. Die Namen der Mittel werde ich hier noch nachreichen. Seit einigen Tagen hat sie auch Kopfschmerzen....Weihrauch nimmt sie nach wie vor... Dennoch hoffe ich, dass es ihr besser gehen wird. Und wenn das Ende kommt, dass es dann ganz schnell gehen wird für sie...

Traurige Grüße
Sarah



 



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