Was ist Positronen-Emissions-Tomographie (PET)?(Quelle:
www.radiologie.de)
Die Positronen-Emissions-Tomographie ist ein hochempfindliches Verfahren, mit dem Stoffwechselvorgänge im Körper sichtbar gemacht werden können. Nachdem sie schon seit vielen Jahren erfolgreich in der Forschung eingesetzt wurde, ist die Methode jetzt auch an einigen Zentren in Deutschland für die Routinediagnostik verfügbar. Das Haupteinsatzgebiet der Methode ist die Früherkennung und Verlaufskontrolle bei Krebserkrankungen (Onkologie). Desweiteren ist sie von Bedeutung in der Nervenheilkunde (Neurologie) sowie bei der Diagnose von Herzerkrankungen (Kardiologie).I. Grundlagen und Technik Das Prinzip der Untersuchung beruht darauf, daß dem Patienten eine einfache Zuckerverbindung (z. B. Glucose), an die eine signalgebende Substanz (Tracer) (oft Fluor 18, ein schwach radioaktiver Stoff) gekoppelt ist, eingespritzt wird. Diese Substanz verteilt sich mit dem Blutfluß im gesamten Körper und wird in stoffwechselaktive Zellen aufgenommen - je mehr Stoffwechselaktivität der Zelle desto mehr Aufnahme. Eine Zeit lang ist somit eine Unterscheidung zwischen sehr stoffwechselaktiven Zellverbänden und weniger aktiver Umgebung möglich. Mittels mehrerer um den Patienten kreisender Detektoren wird die aus dem menschlichen Körper abgegebene radioaktive Strahlung gemessen, dem Ort des Entstehens zugeordnet und mittels eines Computers in Bildinformationen umgerechnet.
II. Untersuchungen und Verfahren PET in der Onkologie: Da Krebszellen einen erhöhten Stoffwechsel aufweisen und daher einen größeren Teil der markierten Zuckerverbindungen aufnehmen als das gesunde Umgebungsgewebe, können Krebszellen erkannt und von gesundem Gewebe unterschieden werden. Entscheidend ist, daß mit der Positronen-Emissions-Tomographie Tumoren z.T. deutlich früher als mit anderen bildgebenden Verfahren erkannt werden können und darüber hinaus mit einer Untersuchung der ganze Körper auf verdächtige Herde (Metastasen) abgesucht werden kann. Neben der Früherkennung von Krebserkrankungen ist die Methode hilfreich bei der Verlaufskontrolle nach Chemo- oder Strahlentherapie und zur Beurteilung, ob es zu einem erneuten Tumorwachstum gekommen ist.
PET in der Neurologie:Bei zunehmenden Gedächnisverlusten im Alter kann PET eine Demenz vom Typ Morbus Alzheimer von anderen Demenz-Formen unterscheiden. Wichtig ist auch, daß durch die PET nachweisbare, für die Erkrankung typische Anreicherungsmuster, oft schon Jahre vorher sichtbar sind, bevor der Patient aufällig erkrankt. Weitere Einsatzgebiete der Positronen-Emissions-Tomographie in der Neurologie ist die genaue Lokalisierung eines Fokus bei Epilepsie sowie die Beurteilung von Hirntumoren.
PET in der Kardiologie: Nach einem Herzinfarkt ist es mit herkömmlichen Methoden oft schwierig, Aussagen über das genaue Ausmaß des Infarktes zu machen. Dies kann z. B. von entscheidender Bedeutung sein bei der Frage, ob eine Bypass-Operation sinnvoll ist oder nicht. Mit der Positronen-Emissions-Tomographie kann durch die Darstellung des Stoffwechsels totes Herzmuskelgewebe exakt von noch lebendigen Herzmuskelzellen unterschieden werden und somit die optimale Entscheidung für die weitere Therapie der betroffenen Patienten getroffen werden.
III. Durchführung der Untersuchung Wie soll ich mich auf die Untersuchung vorbereiten? Sie sollten am Tage der Untersuchung nüchtern bleiben. Erlaubt ist das Trinken von ungesüßtem Tee und Mineralwasser. Nehmen Sie Ihre Medikamente ganz normal ein. Patienten mit Diabetes mellitus (Zuckerkrankheit) dürfen auch Ihre normalen Zwischenmahlzeiten zu sich nehmen. Sollten Vorbefunde (auch CT, MRT, konventionelles Röntgen) vorhanden sein, sollten Sie diese ebenfalls zur Untersuchung mitbringen.
Wie wird die Untersuchung durchgeführt? Wie jede andere Untersuchung auch erfordert eine Untersuchung durch eine PET erfordert ein bestimmtes Vorgehen:
Ihr aktueller Blutzuckerwert wir bestimmt.
Ihnen wird ein Venenzugang gelegt.
Dann wird Ihnen eine geringe Menge des radioaktiv markierten Zuckers über den Venenzugang eingespritzt.
Nun wird Ihnen eine Infusion mit einer Kochsalzlösung und einem harntreibenden Mittel gegeben.
Anschließend muss gewartet werden, bis sich die radioaktiv markierte Zuckerlösung im Körper verteilt hat. Je nach zu untersuchendem Körperbereich kann dies von wenigen Minuten bis zu einer Stunde dauern.
Nun werden die Aufnahmem am PET-Scanner durchgeführt. Die Untersuchung des gesamten Körpers dauert etwa 60 Minuten. Während dieser Zeit können Sie bequem liegen. Sie dürfen sich möglichst wenig bewegen, um ein Verwackeln der Aufnahmen zu verhindern. Nach Ende der Untersuchung sind Sie in keiner Weise beeinträchtigt.
III. Fragen und Antworten Wie steht es mit der Strahlenbelastung? Die Strahlenbelastung durch eine Untersuchung mittels PET ist etwa ebenso groß wie die natürliche Strahlenbelastung in Deutschland pro Jahr oder auch wie durch einen Transatlantik-Flug oder einen 2-wöchigen Skiurlaub in den Bergen. Wie bei allen radiologischen Untersuchungen, die mit einer Strahlenbelastung verbunden sind gilt es, die Risiken der Untersuchung und die einer unentdeckten Erkrankung gegeneinander abzuwägen.
Ich leide unter Platzangst. Ist die PET die Untersuchung mit der engen Röhre? Nein, bei der Untersuchung in der "Röhre" handelt es sich um die Magnetresonanztomographie. Das PET-Untersuchungsgerät ist vom Aussehen eher mit einem Computertomographen zu vergleichen. Das Gerät ähnelt einer großen Toastscheibe mit einem Loch in der Mitte. Zur Untersuchung werden Sie auf einer Liege gelagert, die sich, durch das Assistenzpersonal gesteuert, langsam in das Gerät hinein bewegt. Der größte Teil Ihres Körpers ist während der Untersuchung außerhalb des Gerätes.
Wer erstattet die Kosten für eine PET ? Problemlos werden die Kosten für eine PET durch Privatversicherungen erstattet. Obwohl es sich um eine etablierte Technik mit hoher diagnostischer Aussagekraft und wichtigen Alleinstellungsmerkmalen handelt, übernehmen gesetzliche Krankenversicherungen die Kosten für dieses Verfahren nur auf Anfrage und in Ausnahmefällen.