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Autor Thema: Arzneimittelsubstitution bei Epilepsiepatienten u.U. kritisch  (Gelesen 14220 mal)

Offline Bluebird

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Zitat
Therapiebegleitstudie Epilepsie" in Apotheken bestätigt pharmazeutische Bedenken
- Patienten und Apotheker äußern sich zur Substitution und Rabattverträgen
 

Aufgrund der gesundheitspolitisch vereinbarten Abgabe rabattierter Arzneimittel erfolgen Arzneimittelsubstitutionen auch immer wieder bei so genannten "kritischen Indikationen", wie z. B. bei Epilepsien. Dies kann zumindest bei bereits gut eingestellten Patienten zu schweren Komplikationen führen. Beauftragt durch die Firma Desitin Arzneimittel GmbH, Hamburg, hat im Herbst 2009 das Deutsche Apothekenportal (DAP) eine themenbezogene "Therapiebegleitstudie Epilepsie" in Apotheken durchgeführt. Teilnehmer der Studie waren 121 Apotheker, 124 PTA-Teams und 1308 Epilepsiepatienten. Die Apotheker und deren Mitarbeiter wurden gebeten, Fragen zu den Themen "Arzneimittelsubstitution", "Aut idem", "Rabattverträge" und "Pharmazeutische Bedenken" zu beantworten, die Patienten wurden hinsichtlich der Compliance und ihrer Erfahrungen mit Arzneimittelsubstitutionen befragt. Die Auswertung aller erhobenen Daten zeigte vor allem eines deutlich:

ff.
http://www.neuronews.de/index.php?ARTIKEL_ID=11320&ACTION=news.inc



Zitat
Es gibt bestimmte Erkrankungen bzw. „kritische Indikationen“, bei denen
eine Substitution aufgrund der vereinbarten Abgabe eines Rabattarzneimittelsproblematisch
ist. Dies trifft vor allem auf Patienten mit einer medikamentösen Langzeittherapie,
wie zum Beispiel Epilepsie-Patienten, zu.
Epilepsien zählen zu der Gruppe von Erkrankungen, bei denen zumindest bei
bereits gut eingestellten Patienten ein Medikamentenaustausch zu schweren
Komplikationen (Wiederauftreten von Anfällen, unerwünschte Nebenwirkungen
etc.) führen kann.
ff.
http://www.neuronews.de/media/doc/apoflash_Maerz-2010.pdf




Bluebird
« Letzte Änderung: 22. Juni 2010, 20:34:15 von Bluebird »
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Offline KaSy

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Antw:Arzneimittelsubstitution bei Epilepsiepatienten u.U. kritisch
« Antwort #1 am: 29. Mai 2018, 18:54:51 »
Ich habe eine Frage zur Substitution des Antiepileptikums "Levetiracetam".

Nach meiner 5. Meningeom-III-OP, die verschiedenste Narben im Hirn hinterlassen haben, wurde ich am 31.8.2016 im KH wegen eines Epi-Anfalls auf Levetiracetam der Firma STADA eingestellt und vertrage es nach relativ kurzer Eingewöhnung gut. Aus dem KH wurde ich erst 6 Wochen später entlassen.

Meine Neurologin meinte im Oktober 2016, man müsse nicht unbedingt das Medikament von STADA nehmen, kreuzte jedoch "aut idem" auf dem Rezept an.

In 11-12/2016 war ich in einem andern KH und mein Wunsch nach "Levetiracetam von STADA" wurde nicht hinterfragt. Ich nehme an, dass dort die Problematik der Substitution von Langzeitmedikamenten bekannt war. Oder es war den Leuten dort egal?

Auch in 04-05/2017 erhielt ich in der AHB ohne Probleme von den dort tätigen Neurologen Levetiracetam von STADA. Dort gab es mehr Zeit für Gespräche. Dass ich auf das Produkt dieser Firma bestand, spielte keine Rolle.

Nun war ich heute bei meiner Neurologin. Es war ein neuer (netter) Neurologe da, der mich auf die Firma STADA ansprach und meinte, es wäre nur Werbung dieser Firma.

Ich hatte mich jedoch nicht bei Firmen, sondern bei Betroffenen aus diesem Forum erkundigt und erfahren, dass zwar die Wirkstoffe gleich, weitere Zusatzstoffe aber abweichend sein können, worunter die Verträglichkeit leiden oder sogar Anfälle ausgelöst werden könnten.

Er meinte, man würde erst dann  eine bestimmte Firma ankreuzen, wenn Probleme entstanden seien.

Er kreuzte aber "aut indem" an.


Ich sollte doch sicher weiter auf Levetiracetam von STADA bestehen und nicht erst auf Probleme warten, oder?

Gibt es hier Betroffene, die beim Medikamentenwechsel wegen der Rabattverträge veränderte Wirkungen feststellten?

Danke, KaSy
« Letzte Änderung: 29. Mai 2018, 18:59:50 von KaSy »
Wenn man schon im Müllkasten landet, sollte man schauen, ob er bunt angemalt ist.

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Offline krimi

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Antw:Arzneimittelsubstitution bei Epilepsiepatienten u.U. kritisch
« Antwort #2 am: 30. Mai 2018, 09:51:05 »
Liebe KaSy,

seit 2011 nehme ich ein Antiepileptikum. Damals Keppra mit dem Wirkstoff Levetiracetam.
Mein Glück war, dass der Hersteller des Keppra auch ein Generika davon herstellt und ich so keine Probleme mit einer Umstellung befürchten musste.

Ich verstehe bei dir die Neurologen nicht. Die Argumentation ist sehr dürftig.
Stada stellt das Levetiracetam günstig her, sodass es keine Kostenfrage für das Budget der Ärzte darstellen kann.
Zitat
Nun war ich heute bei meiner Neurologin. Es war ein neuer (netter) Neurologe da, der mich auf die Firma STADA ansprach und meinte, es wäre nur Werbung dieser Firma.
Für welches Pharmaunternehmen möchte er denn Werbung machen?
Das Wohl des Patienten sollte doch im Interesse des Arztes liegen.

Mein Neurologe hätte mir damals auch weiter Keppra verschrieben, nur dann hätte ich bei jedem Rezept eine horrende Zuzahlung leisten dürfen.

Bestehe weiterhin auf das Kreuzchen bei aut idem. Sonst könnte die Apotheke schon mal Stress machen, weil sie vielleicht zurzeit keinen Rabattvertrag mit Stada haben.

LG krimi
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http://www.hirntumor.de/forum/index.php/topic,6956.msg50233.html#msg50233

Offline KaSy

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Antw:Arzneimittelsubstitution bei Epilepsiepatienten u.U. kritisch
« Antwort #3 am: 30. Mai 2018, 13:53:22 »
Liebe krimi

"Für welches Pharmaunternehmen möchte er denn Werbung machen?"

Das war ein Missverständnis.
Der Neurologe will keine Werbung für eine (andere?) Firma machen, andersherum - er meinte, ich hätte mir diese Firma ausgesucht. Es war aber das KH.
Der Neurologe wollte es mir nicht schwerer machen.

"Bestehe weiterhin auf das Kreuzchen bei aut idem. Sonst könnte die Apotheke schon mal Stress machen, weil sie vielleicht zurzeit keinen Rabattvertrag mit Stada haben."

Es sind die Krankenkassen (!), die die Rabattverträge für bestimmte Medikamente mit verschiedenen Firmen abschließen und sie mitunter alle paar (3 oder 6) Monate ändern, wodurch es dazu kommen könnte, dass die Apotheke immer  mal wieder das Produkt einer anderen Firma herausgeben muss, weil die Apotheker im Computer für jede Kasse heraussuchen, mit welcher Firma gerade der Rabattvertrag besteht.

Aber vielen Dank, ich bleibe dabei und schaue auch mal nach, mit wem gerade meine Kasse für Levetiracetam den Rabattvertrag hat.

Deine KaSy
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Offline krimi

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Antw:Arzneimittelsubstitution bei Epilepsiepatienten u.U. kritisch
« Antwort #4 am: 30. Mai 2018, 17:18:41 »
Hallo KaSy,

du hast schon Recht. Die KK arbeiten die Rabattverträge aus. Habe mich falsch ausgedrückt.

krimi
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