HirnTumor-Forum

Autor Thema: Stärkste Kopfschmerzen nach Meningeom OP  (Gelesen 16323 mal)

piltes

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Stärkste Kopfschmerzen nach Meningeom OP
« am: 02. April 2006, 19:56:15 »
Hallo, ich wurde letztes Jahr im April an einem Meningeom im Kleinhirnbrückenwinkel operiert. Anschließen bildete sich eine Liquorfistel welche nach 10 Tagen der ersten OP ebenfalls entfernt wurde. War dann 3 Monate schmerzfrei. Seit Juli 2005 leide ich jedoch unter stärksten Kopfschmerzen und nehme die verschiedensten Schmerzmittel (Pracetamol mit Kodein, Tramal, Novalgin etc.). Im Februar diesen Jahres habe ich mit in einer erneuten OP die Nervestränge (ausgehend von der OP Narbe hinterm rechten Ohr) vereisen lassen, was mir dann evtl. diese entsetzlichen Kopfschmerzen nehmen sollte. War nach der OP 4 Wochen zur Reha und bereits in der Reha kamen diese Schmerzen wieder. Was soll ich bloß noch tun, damit ich endlich Ruhe davon habe. Die Kopfschmerzen treten auch gerne in den frühen Morgenstunden versärkt auf und werden dann im Laufe des Vormittags leichter. Wer hat hier irgendein MIttel für mich was ich noch probieren könnte?! Bin für jeden Rat dankbar, liebe Grüße Traudi

Ulrich

  • Gast
Re:Stärkste Kopfschmerzen nach Meningeom OP
« Antwort #1 am: 02. April 2006, 20:37:44 »
Paracetamol mit Kodein

Kodein ist doch gegen Husten???

Es gibt spezialisierte Schmerz-Ambulanzen an Kliniken. Die sind vielleicht nicht unbedingt auf die Nachsorge von hirntumor-Patienten eingestellt, aber auf Schmerzen. Schmerzen leiden müßte in Deutschland eigentlich niemand mehr.

Offline Ciconia

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Re:Stärkste Kopfschmerzen nach Meningeom OP
« Antwort #2 am: 03. April 2006, 00:31:34 »
Hallo Traudel,
Ich möchte dir auch raten, zu einem Schmerztherapeuten (Anästhesiten) zu gehen in die Schmerzambulanz. Alle größeren Kliniken haben mittlerweile eine. Ich habe ja auch Kopf- und Nackenschmerzen seit meiner 2.OP (M. im KHBW). Ich nehme verschiedene Mittel ein, da ich mehrere Kopfschmerzarten habe.

Es könnten z.B. durchaus Nervenschmerzen sein, da könntest du zur Prophylaxe z.B. Neurontin nehmen.

Aber zuerst ist es wichtig, daß man feststellt, welche Art von Kopfschmerz du hast. Es gibt wohl ca. 200 verschiedene Kopfschmerzarten. Dazu gibt es verschiedene Medikamente und alternative Methoden. Manchmal hilft auch Akkupunktur. Nur ein Spezialist kann dir angemessen helfen und moderne, nebenwirkungsarme Medikamente verschreiben.

LG
ciconia
« Letzte Änderung: 03. April 2006, 11:12:59 von Ciconia »
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piltes

  • Gast
Re:Stärkste Kopfschmerzen nach Meningeom OP
« Antwort #3 am: 03. April 2006, 17:02:18 »
Danke für die Antworten. Nochmal zum Paracetamol 500 mg mit Codein.
Es ist wirklich Codein 30 mg plus Paracetamol 500 mg. Also anscheinend nicht für Husten sondern für eine schnellere Wirkung des Schmerzmittels!!!

War heute nochmal bei meinem Arzt, er hat mir nun Tramal ct 50 mg gegeben und die soll ich nehmen wenn diese Kopfschmerzen kommen.

Mir wurden außerdem Nervenschmerzen diagnostiziert welche du
rch das 3malige aufschneiden des Kopfes kamen.

Nun noch mal die Frage was man denn tun kann außer jeden Tag Schmerzmittel zu nehmen.

Mein Neurochirurg in Günzburg meinte auch, es könnte sogar an der bei der ersten OP Transplantierten Plastikplatte kommen (sodaß mein Körper dieses abstoßen möchte)?!

Liebe Grüße Traudi

piltes

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Re:Stärkste Kopfschmerzen nach Meningeom OP
« Antwort #4 am: 17. April 2006, 17:52:18 »
Hallo,
habe am kommenden Freitag eine MRT, die erste nach einem halben Jahr nach der letzten MRT und 1 Jahr nach der letzten OP.
Habe Angst aber auch Hoffnung, dass man vielleicht auch klären kann woher meine starken Kopfschmerzen kommen????!
Weiß mir nicht zu helfen und denke mir aber immer ich muß doch auch ohne Schmerzklinik auskommen. Stelle mir so eine Klinik und die Einstellung auf viele Medikamente furchtbar vor. Das ganze Leben lang Tabletten nehmen und man wird doch auch abhängig davon und vielleicht vergehen diese Schmerzen gar nicht?!
Was soll ich tun? Wenn mir der Kopf (nur der Hinterkopf und auf der rechten Seite im KHBW wo der Tumor saß) weh tut, habe ich auch katastrophale Nackenschmerzen. Diese Schmerzen kommen nun auch gerne am frühen Morgen ca. 4.00 Uhr und sind so stark, dass ich nicht mehr aufstehen kann und trotz der Schmerzen auch nicht aufstehen will?!
Alles Scheiße! :'(

Betty

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Re:Stärkste Kopfschmerzen nach Meningeom OP
« Antwort #5 am: 17. April 2006, 21:08:36 »
Es muss ja nicht gleich eine Schmerzklinik sein, wenn du dich nicht stationär legen möchtest. Es gibt niedergelassene Ärzte, die als Schmerztherapeuten arbeiten, meistens handelt es sich um Anästhesisten. An größeren Kliniken, auf jeden Fall an Uniklinikien gibt es auch sogenannte Schmerzambulanzen. Wichtig ist, dass die Ursache gefunden wird und/oder man den Schmerz möglichst schnell lindert oder heilt, damit es nicht zum sogenannten Schmerzgedächtnis kommt. Das ist der Fall wenn Nervenzellen sich den Schmerz "gemerkt" haben, obwohl die Schmerzursache längst verschwunden ist. Ist der Schmerz erstmal durch das richtige Medikament behandelt, dann besteht auch kein Grund zur Sorge ein Leben lang starke Mittel einnehmen zu müssen. Die Idee mit der Akupunktur von Ciconia finde ich auch gut, die Homöopathie wäre ebenfalls eine lohnenswerte Idee. Bitte bedenke auch, dass eine optimistische Grundhaltung entscheidend ist für die Heilung. Ich kann es immer wieder nur betonen, auch wenn mich der eine oder andere vielleicht für eine Esoteriktante hält. Schon bevor ich meine Diagnose (Meningeom im KHBW) bekam, habe ich wegen einer anderen chronischen Krankheit -Reizdarm- das Buch von Louise L. Hay gelesen: "Gesundheit für Körper und Seele". Ihre Einstellung habe ich übernommen und sie hat mir dabei geholfen, viele Hürden leichter zu nehmen.
Alles wird gut.
Betty

brikri

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Re:Stärkste Kopfschmerzen nach Meningeom OP
« Antwort #6 am: 17. April 2006, 22:21:10 »
Hallo Traudi,

Die Operation meines Meningeomes in der hinteren Schädelgrube liegt jetzt drei Jahre zurück.

Die OP verlief ohne Komplikationen und auch der Heilungsprozess war normal. Was blieb, waren auch bei mir Kopfschmerzen in den Morgenstunden (so zwischen zwei und drei Uhr morgens) und eine ausgeprägte Wetterfühligkeit. Die Kopfschmerzen waren doch immer so stark und unangenehm, dass ich ein leichtes Migränemittel schluckte. Doch leider bekam ich davon arge Magenprobleme.

Ungefähr eineinhalb Jahre nach der Operation bekam ich auch wieder schlimme Migräneattacken wie vor der OP. Der Neurologe verschrieb Relpax 40 mg. Die Angst vor den Migräneanfällen und auch die Nebenwirkungen der Tabletten ließ mich nach anderen Möglichkeiten der Schmerzbehandlung suchen.
 
Beim Googeln zum Thema „Migräne und Kopfschmerzen“ bin ich auf Shiatsu aufmerksam geworden. Ich kannte Shiatsu von der Reha nach der OP und hatte es damals als sehr entspannend empfunden. Ich gehe nun ca. alle 2 bis 3 Wochen zur Shiatsu-Therapeutin. Ich bin jetzt seit über einem Jahr in Behandlung und hatte seither einen leichten und einen schweren Migräneanfall. Seit einem halben Jahr bin ich anfallfrei. Meine Migräneanfälle wurden durch Verspannungen im Nacken hervorgerufen. Auch die Kopfschmerzen in den frühen Morgenstunden sind seltener und leichter geworden. Ich nehme keine Schmerzmittel. Wenn ich Kopfschmerzen habe, nehme ich ein rein pflanzliches Tonikum namens „veenveen“. Das ist ein Kreislauf- und Venenmittel welches gefäßerweiternd wirkt und mir auch bei Kopfdruck und Wetterfühligkeit hilft. Es ist in der Apotheke ohne Rezept erhältlich (in Österreich).

Liebe Traudi, meine Kopfschmerz-Probleme sind natürlich nicht mit deinen vergleichbar. Aber ich weiß, wie verzweifelt man nach Möglichkeiten zur Schmerzlinderung sucht. Ich hoffe, dass auch du das Richtige für dich findest.

Alles Liebe Brigitta

Sybille

  • Gast
Re:Stärkste Kopfschmerzen nach Meningeom OP
« Antwort #7 am: 23. April 2006, 11:55:12 »
Hallo Traudi,

ich habe Gott sei Dank nicht so starke Kopfschmerzen wie Du. Bei mir treten sie , wenn, beim Wetterumschwung auf.

Seit den OP´s habe ich verstärkt Nacken- und Rückenprobleme.
Ich wache nachts oft auf, weil meine Finger oder der ganze Arm eingeschlafen ist. Das tut ganz schön weh. Auch habe ich sehr oft Probleme morgens mit dem Aufstehen, weil alles weh tut und verkrampft ist. Und wenn ich endlich stehe, kann ich kaum laufen. Das dauert dann einige Minuten.
Das alles hat aber ( bei mir) nichts mit dem Tumor , sondern entweder mit schon früher bestehenden und jetzt verstärkten HWS- Problemen zu tun, oder weil man nicht mehr so liegen kann ( durch OP-Narben?) wie zuvor.

Vor einiger Zeit hatte ich eine Entzündung des Schädelnervs ( nicht den Trigmeniusnerv), der sehr starke Schmerzen verursacht hat. Ähnlich wie beim Trigeminusnerv, aber dann halt oben über den ganzen Schädel bis hinein in den Nacken.
Ich bekam über mehrere Tage eine ziemlich hohe Dosis an Diclofenac ( eher vielleicht noch bekannt unter Voltaren), und nach 9 Tagen war ich Beschwerdefrei.
Diclofenac habe ich zuvor immer nur verhalten eingenommen, bei Rückenproblemen ( durch meinen Beruf als Krankenschwester und HWS-Syndrom) oder Schmerzen, die sich nicht durch Paracetamol oder ASS behandeln liessen.
Bei Schmerzen verkrampft man sich extrem, und Diclofenac wirkt ziemlich hammermäßig, aber schnell.
Es ist kein Schmerzmittel zur dauernden Behandlung.

Was die Akupunktur betrifft:
Ich habe Jahrelang beruflich damit zu tun gehabt, und auch als Patientin Erfahrung gesammelt. Ich bin nach wie vor davon begeistert!
ABER! Bitte erst VOR der Behandlung abklären, ob nicht doch etwas anderes vorliegt.
Ich selbst habe mich häufiger mit Akupunktur u.a. gegen Kopfschmerzen behandeln lassen, mit Erfolg, aber dadurch hat man auch meinen Tumor übersehen. Die Schmerzen waren ja weg! Die kamen erst massiv, nachdem es fast zu spät war.
Gegen Schmerzen ist Akupunktur hervorragend geeignet. Manche Schmerzambulanzen behandeln auch damit, aber es gibt halt unheimlich viele Möchtegern-Akupunkteure dabei, die nach einem 3-wöchigem Kurs sich Akupunkteure schimpfen >:(.

Ich halte auch viel davon sich etwas sportlich zu betätigen, oder von physiotherapeutischer Behandlung.
Es gibt natürlich auch andere entspannende "Sportarten", die helfen können.
In der Reha habe ich fast keine Probleme gehabt, da ich täglich Massagen, cranio-mandibuläre Behandlungen und Fußreflexzonenmassagen hatte. Vom Letzteren kann ich nur schwärmen. Man hatte danach das Gefühl, im Kopf prickelt es , alles wird frei und locker. Eine Wohltat!

Viel Glück, und alles Gute für Dich,
Sybille

Offline Ciconia

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Re:Stärkste Kopfschmerzen nach Meningeom OP
« Antwort #8 am: 23. April 2006, 20:07:09 »
Zitat
In der Reha habe ich fast keine Probleme gehabt, da ich täglich Massagen, cranio-mandibuläre Behandlungen und Fußreflexzonenmassagen hatte.
Wo warst du zur Reha? Ich bekam nur max. 2 Massagen pro Woche, incl. Fußreflexzonenmassage.

LG
ciconia
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Sybille

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Re:Stärkste Kopfschmerzen nach Meningeom OP
« Antwort #9 am: 23. April 2006, 23:19:06 »
Hallo ciconia,

ich wollte nach der OP in der Nähe meiner Familie bleiben und nicht für Wochen weit weg geschickt werden. Ich komme aus Düsseldorf, und meine Sozialarbeiterin in der Klinik Duisburg/ Wedau hat mir einen Platz im Therapiezentrum Düsseldorf-Angermund besorgt. Dort war ich 6 Wochen über Tag ( 9 Uhr bis 16/17 Uhr ), und anschließend weitere 2 Wochen für ca. 2 - 3 Stunden 3 mal pro Woche da.

Massagen bekam ich ca. 3- 4 Mal/ Woche aufgrund meines HWS-Syndroms.
Fußreflexzonenmassagen bekam ich fast täglich, da sie mir enorm geholfen haben. Ich ( besser gesagt mein Hirn) fühlte mich ( sich)  jedes Mal danach besser.
Eine cranio-mandibuläre Behandlung bekam ich auch fast täglich, weil ich nach der OP den Mund kaum noch aufbekam ( Kaumuskel musste bei der OP durchtrennt werden, um an den Tumor zu kommen) und ziemlich starke Hämatome hatte.

Ich muß dazu sagen, daß meine Behandlung nicht alltäglich dort war für alle Patienten. Sie wurde ganz auf meine "Bedürfnisse" abgestimmt.

Liebe Grüße und alles Gute
von Sybille


Offline Ciconia

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Re:Stärkste Kopfschmerzen nach Meningeom OP
« Antwort #10 am: 24. April 2006, 23:09:41 »
Da hast du wirklich unwahrscheinliches Glück gehabt! Super!
Ist wohl doch eher die Ausnahme. >:(

LG
ciconia
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