Hallo,
auch ich bin indirekt als Sohn von dieser schrecklichen totbringenden Krankheit betroffen.
Mein Vater, 65 Jahre, ist vor wenigen Wochen an einem Hirntumor "Glioblastom multiforma" erkrankt.
Als Sohn ist für mich natürlich nach dieser Diagnose eine Welt zusammengebrochen. Zudem kommt, dass mein Vater und auch meine Mutter mit dieser Diagnose nichts weiter anfangen können und ihnen bis jetzt auch kein Arzt gesagt hat, wie schlimm es um meinen Vater steht!
Aber der Reihe nach:
Am 18.04.08, mein Vater war gerade dabei, das Bad zu sanieren, bekam er plötzlich leichte Sprachstörungen. Er verwechselte Worte und einige fielen ihm nicht sofort ein. Dazu kam ein leichter Druck ( Pochen ) auf der linken Gesichtshälfte, verbunden mit leichten Kopfschmerzen, und ein kurzzeitiges Taubheitsgefühl auf dieser.
Da mein Vater vor rund 2 Jahren an Hautkrebs erkrankt war, der aber komplett geheilt werden konnte, ist er seitdem extrem vorsichtig geworden, also ab ins Krankenhaus.
Nach mehrfachen CTs, erst ohne, später mit Kontrastmittel, entdeckte man einen pflaumengroßen Tumor, den man am 22.04.08 ,laut Chirurg ,komplett entfernte. Aber das sagen die, glaub ich, immer: " Alles raus, machen Sie sich keine Sorgen!"
Als 29.04.08 dann die Diagnose kam, teilte man meinem Vater nur mit, dass man sicherheitshalber eine Strahlen-und Chemotherapie durchführen würde, er aber heute schon aus dem Krankenhaus entlassen werde. Alles sei gut verheilt und so fühlte sich mein Vater ja auch.
Als ich 1,5 Std. später dazu kam, saßen mein Vater und meine Mutter leicht geknickt im Wartesaal vor der Anmeldung zur Strahlen- und Chemotherapie.
Natürlich wollte ich als Erstes die Diagnose wissen, er hatte sie sich aufgeschrieben:
"Glioblastom multiforma Stufe IV "
Der Schock saß tief bei mir, da ich mich im Vorfeld bereits weitgehendst informiert hatte.
Doch mein Vater schien davon nichts zu wissen.
Kurz darauf erschien die behandelne Ärztin und bat uns ins Sprechzimmer.
Sie klärte uns über die nächsten Schritte auf, dass mein Vater eine Strahlentherapie bekommen würde, welche Nebenwirkung sie hat und wie der weitere zeitliche Ablauf sei.
> 19.05.08 Erstellung einer Gesichtsmaske für die Strahlentherapie
> Ende Mai Start mit der Strahlenbehandlung über 6 Wochen a' 5 Tage für ca 3 min.
> Chemo wisse sie noch nicht genau, aber die bringe sowieso nicht so viel..
Am Ende des Gespräches hatte ich die Chance, noch ca eine Minute mit der Ärztin alleine zu sprechen. Sie bestätigte
mir die Diagnose mit einer durchschnittlichen Lebenserwartung von 10 bis 14 Monaten, wollte aber alles Weitere nur mit meinem Vater zusammen in einer der nächsten Sitzungen besprechen.
Wie sich sicher alle denken können, haben sich bei mir verständlicherweise viele Fragen angesammelt:
1) Soll ich meinen Vater über seinem Gesundheitszustand informieren? Er selbst fühlt sich top fit, keine Sprachstörungen, Schmerzen oder Sonstiges!
2) Wie sollte die Ernährung während und nach der Strahlenbehandlung aussehen?
3) Ist es richtig, dass Chemo nicht so viel bringt? Ich habe sehr viel Positives über "Temodal" gehört. Wenn Chemo, ist dann "Temodal"
das Medikament?
4) Mein Vater wird im Vivantes Klinikum in Berlin Neukölln behandelt. Hat damit jemand Erfahrung gesammelt?
5) Ab wann sollte man eine zweite Meinung einholen?
6) Habt ihr weitere Ratschläge?
Ich danke für jeden noch so kleinen Hinweis und wünsche allen Betroffenen und ihren Angehörigen viel, viel Glück, gute Ärzte und einen unbändigen Willen!!!