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Autor Thema: Läsion bei MRT (längere Krankengeschichte) - Was denkt Ihr?  (Gelesen 19124 mal)

Offline Wilano

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Hallo Zusammen!

Herzlichen Dank für die Aufnahme in Euer Forum :)

Nun, wie soll ich beginnen? Die letzten Monate waren eine einzige Achterbahn der Gefühle. Ich hoffe, ich darf kurz etwas ausholen - auch damit Ihr Euch ein besseres Bild machen könnt.

Im Februar diesen Jahres hatte ich eine längere Bronchitis, die ich mit Antibiotika behandelt habe. Danach fühlte ich mich schwach, hatte oft Schüttelfrost und Schwächegefühle - habe das auf die Anztibiotika geschoben, aber es wurde nicht wirklich besser. Der Husten ging zwar weg, ich bekam jedoch Schulterschmerzen und hatte Magenprobleme. Daraufhin wurde eine Gastritis entdeckt, die ich mir angeblich selbst zugefügt habe, durch den zu starken Schmerzmittelgebrauch (wegen der Schulter und dem Unwohlsein habe ich viel Ibuprofen eingeneommen).

Irgendwie habe ich mich aber dennoch nicht fitter gefühlt, als auch das Thema mit dem Magen/Darm wieder vorrüber war.

Ich bekam vor 2 Monaten dann einen seltsamen Druck auf dem Kopf (meist rechts) und fühlte mich schwindelig, schwach, oft benommen.

Daraufhin war ich bei einer Vielzahl von Ärzten (ich glaube, ich habe kaum einen ausgelassen). Es wurde mir Blut abgenommen, ich ließ mich auf alles mögliche testen, aber außer einer eventuellen, alten Borreliose-Infektion (laut Infektiologe wäre dieser Wert aber wohl falsch positiv), bekomme hier am Montag nochmals Bescheid.

Zusätzlich ließ ich meine HWS übrprüfen und hier ergab sich ein HWS-Syndrom mit Einklemmung eines Nervs zwischen C5 und C6.

Ich wollte den Kopofdruck aber nicht auf meine HWS schieben, bin ja erst 31 dachte ich mir und ließ ein MRT des Schädels machen.

Ergebnis: Rechts frontoparietal ergibt sich eine kleine, 7 mal 4 mm große, kein KM-Mittel aufnehmende Läsion. Diese würde, so laut Radiologe und NC aber nichts verdrängen und könnte für meinen Druck im Schädel nicht zuständig sein.

Daraufhin bin ich in einen Angst-Rasuch hineingegangen und bin seitdem nur noch am Googlen. Der NC meinte zwar, das wäre sicherlich nur eine Narbe aus der Kindheit und ich solle diese in 6 Monaten wieder checken lassen im MRT. Er meinte, es würde ihn maximal überraschen, wenn sich die Läsion verändern/als Tumor herausstellen würde. Trotzdem habe ich natürlich Panik und kann mich auf kaum noch etwas anderes konzentrieren. Ich erkenne mich selbst kaum wieder vor lauter Ungewissheit und Angst.

Momentan habe ich also immernoch diesen Druck auf dem Schädel, meist auch rechts, wo die Läsion gefunden wurde, bzw nach hinten durchziehend. Zusätzlich habe ich Kribbeln und Taubheit im linken Zeigefinger und Daumen - laut Orthopäde könnte das aber von der HWS (leichter Bandscheibenvorfall) kommen, da die Scheibe nach links drückt und hier einen Nerv abklemmt.

Meine Nackenschmerzen sind sehr stark, sowohl rechts als auch links, als auch hinten unterm Hals - überall eigentlich.

Nun meine Frage, glaubt Ihr, dass die Läsion/der vermeintliche Tumor für diesen Druck, die Nackenschmerzen und mein Kribbeln links in der Hand verantwortlich sein kann?

Ich danke Euch! Liebe Grüße!

Offline KaSy

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Antw:Läsion bei MRT (längere Krankengeschichte) - Was denkt Ihr?
« Antwort #1 am: 09. Juni 2021, 16:42:55 »
Hallo, Wilson
Ich habe Dir im DHH-FORUM (als 'Amyl"?) am 4.6.2021ausführlich geantwortet und möchte jetzt nur fragen, ob Du bereits bereits beim Hausarzt (bei dem alle Befunde Deiner Ärzte vorliegen müssten) warst, um Dir eine Verordnung für eine Physiotherapie geben zu lassen.
KaSy
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Offline TinaF

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Antw:Läsion bei MRT (längere Krankengeschichte) - Was denkt Ihr?
« Antwort #2 am: 10. Juni 2021, 08:37:52 »
Hallo Wilano,

zunächst mal willkommen in unserem Forum.

Ich habe gerade gelesen, was KaSy dir im Forum der DHH geschrieben hat und kann mich ihr nur anschließen. Du hattest einige gesundheitliche Probleme in den letzten Monaten und jetzt kam noch eine Diagnose dazu, die dich sehr belastet, "verrückt" macht. Deine Gedanken kreisen um diese Läsion, du googelst dir sozusagen die Finger wund, denkst dadurch noch mehr an die Läsion und deine Beschwerden und kommst aus diesem Teufelskreis nicht mehr raus.

Wenn dir ein NC sagt, er wäre "maximal überrascht", wenn das Ding in deinem Kopf sich verändern würde, dann kannst du dich eigentlich beruhigt zurücklehnen. Der Vorschlag, in sechs Monaten zur Sicherheit ein Kontroll-MRT machen zu lassen, ist sehr gut. Wenn die Läsion sich nicht verändert hat, kannst du dieses Thema hoffentlich wieder abhaken. Es darf aber nicht sein, dass du die nächsten Monate in Angst und Schrecken lebst. Wenn man ständig so angespannt ist, dann verspannt sich auch der Körper, die Muskulatur zunehmend und deine Schmerzen werden immer schlimmer. Physiotherapie ist da ein wirklich gutes Stichwort, das hat KaSy dir ja schon geschrieben. Ggfs. kannst du deinen Hausarzt oder Neurologen auch nach einem Muskelrelaxans fragen. Ich könnte dir von meiner HWS und LWS, von meinen Bandscheiben und muskulären Verspannungen schreiben, aber ich bezweifle, dass dir das weiterhelfen würde. Sprich mit deinem Hausarzt, auch was deine psychische Belastung angeht und beginne schnellstmöglich mit einer Physiotherapie.

Du fragst, ob wir glauben, dass die Läsion für deine Beschwerden verantwortlich ist. Das ist keine Frage des Glaubens und wir können als medizinische Laien das auch gar nicht beurteilen. Und das, was die Ärzte dir sagen, scheinst du nicht zu glauben. Also wie sollten wir dir helfen können!? Würde es dir besser gehen, wenn dir zehn Leute hier sagen würden, sie glauben nicht, dass die Läsion deine Probleme verursacht? Ich meine die Frage ernst!

LG TinaF
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Offline Wilano

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Antw:Läsion bei MRT (längere Krankengeschichte) - Was denkt Ihr?
« Antwort #3 am: 10. Juni 2021, 11:35:02 »
Liebe KaSy, liebe TinaF,

ich danke Euch beiden für Eure Antworten. Ich muss mich auch entschuldigen, dass ich hier meine Geschichte nochmals angebracht habe. Es beruhigt mich einfach sehr, wenn mir jemand mit Erfahrung schreibt, dass ich keine Angst haben soll. Ich denke, dass mich die letzten Monate in eine Angststörung reingeritten haben. Das Ganze geht ja schon seit Februar und ich habe ständig an irgendeiner anderen Geschichte rumgedoctort - war ja auch bei etlichen Ärzten. Der Fund der Läsion war dann irgendwie das Tüpfelchen auf dem i.

Ich war es bisher einfach gewohnt, eine Diagnose zu bekommen, sobald ich beim Arzt war - aber dieses Mal wusste keiner so wirklich, was ich habe. ich wurde von A nach B geschickt und teilweise haben die Ärzte die Meinung/den Befund des Arztes, bei dem ich zuvor war, wieder verneint und abgeschwächt, was mir dann wieder Panik gemacht hat. Im Grunde besteht mein leben momentan nur noch aus Googlen und die Angst ist mein ständiger Begleiter - neben dem Spannungskopfschmerz und den tauben Fingern.

Ich ließ letzte Woche noch ein MRT der HWS machen - hier wurde festgestellt, dass ich einen Bandscheibenvorfall hatte, der nun auf einen Nerv drückt - allerdings erklärt sich, so Orthopäde dadaurch nur der Nackenschmerz und die Probleme mit der linken Hand. "Kopfschmerzen? Nein, da müssten Sie mal ein MRT vom Kopf machen.", hat er gesagt. ich daraufhin natürlich wieder in Panik weil ich gleich wieder an die Läsion/den vermeintlichen Tumor gedacht habe. Ich habe ihm dann erklärt, dass mein NC gemeint hat, dass die Läsion hierfür nicht verantwortlich sein kann. Er zuckte dann nur mit den Schultern.

Jedenfalls hat er mir dann Physiotherapie und so Tabletten für Nervenprobleme gegeben und meinte, man könnte ansonsten auch mal Cortison spritzen, wenn es nicht besser wird. Er glaubt trotzdem nicht, dass die Kopfspannung vom Hals kommt, da meine ja nur einseitig ist.

Wie Ihr seht, ich bin psychisch wirklich am Ende momentan. Will morgens nicht mehr aufstehen, überlege nur, ob der Druck nachts/morgens schlimmer ist, ob die Hand doch durch den Tumor taub wird, was wohl als nächstes passieren wird und und und....

Trotzdem danke ich Euch für Euren Rat. Ich hoffe so, dass mein Leben wieder in normale Bahnen kommt, momentan seh ich nur noch schwarz....


Offline KaSy

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Antw:Läsion bei MRT (längere Krankengeschichte) - Was denkt Ihr?
« Antwort #4 am: 10. Juni 2021, 15:01:54 »
Hallo, Wilano,
Du scheinst momentan viele halbwegs kleine Probleme zu haben, die Dich derart beschäftigen, dass Deine Angst, Panik, Antriebsarmut zu Deinem überwiegenden und subjektiv riesigen Problem geworden ist.

Du läufst von Arzt zu Arzt und scheinbar kann keiner von ihnen Dir eine wirksame Therapie anbieten.

Die Physiotherapie und Kontrolluntersuchungen in größeren Abständen sind bisher die Ergebnisse für Dich.

Wenn Deine Probleme bereits seit Februar bestehen, dann wird die Physiotherapie auch eine lange Zeit brauchen, bis Du nach und nach eine Besserung merkst.

Dem entgegen wirkt jedoch Deine Angst vor dem, was kein Arzt finden kann.

Erzähle bitte Deinem Hausarzt, was Dich seit Monaten alles bewegt, dass Du diese Panikattacken hast, dass Du morgens Angst hast aufzustehen.
Du hast ja wirklich alles getan und die Ärzte konnten Dir keine Diagnose nennen.
Ich denke, dass Dein Hausarzt Dich insofern Ernst nehmen wird, dass er Dir zu einer psychotherapeutischen Begleitung rät und Dir vielleicht auch "zum Runterkommen", "zum Beruhigen" eine geringe Dosis eines Antidepressivums geben wird.


Dass Deine Hand taub wird, kann einerseits einfach daran liegen, dass Du sie sehr intensiv zum "googeln" benutzt und auf der Comptermaus immer die selbe Handhaltung hast oder das Handy ewig lange in der Hand hältst.
Überlege mal, welche Hand es ist, und ob es an einer solchen Dauer-Überlastung liegen könnte.

Mit dem "Googeln" aufzuhören, ist für Dich sowieso eine gute Idee.
Das Internet "weiß äußerst viel" und kann Dir "sehr gut hunderte Krankheiten einreden."

Falls das mit der Taubheit der Hand dann aber gar nicht aufhören will, könnte es ein Karpaltunnelsyndrom sein, bei dem ein Nervenkanal, der durch das Handgelenk führt, verengt ist. Ich glaube das eher nicht, dafür bist Du zu jung. Ein Neurologe könnte das mit einer Nervenleitmessung feststellen und es kann ambulant operiert werden.
Ich habe mit dieser Aussage Dir gegenüber aber ein total schlechtes Gefühl, weil ich Dich auf keinen Fall zu einer Fortsetzung Deines nicht mehr so sehr sinnvollen "Arzte‐Hoppings" ermuntern möchte.

Gehst Du eigentlich arbeiten?
Hast Du eine Familie und Freunde, die für Dich da sind?
Redest Du mit ihnen über Deine Sorgen?
Machst Du Sport, gehst Du raus, triffst Dich wieder mit anderen?

Ich frage das alles deshalb, weil es zusätzlich sein könnte, dass die lange Zeit der Corona-Pandemie Dein Leben verändert haben könnte.


Du hast viele Ärzte aufgesucht und solltest Dich jetzt auf wenige Wege - Physio- und Psychotherapie -beschränken.
Verlasse "Google" und erfinde Dein Leben wieder.

KaSy
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Offline TinaF

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Antw:Läsion bei MRT (längere Krankengeschichte) - Was denkt Ihr?
« Antwort #5 am: 10. Juni 2021, 15:14:35 »
Du möchtest, dass es dir wieder besser geht? Dann höre auf Dr. Google zu befragen! Ich weiß, man gerät schnell in Versuchung, aber es tut einem nicht gut. Mal zwei Beispiele dazu: Ich habe mir mal drei Symptome ausgedacht, um jemandem klar zu machen, dass Google kein guter Ratgeber ist. Die Kombination dieser drei Symptome ergab bei Google eine interessante Mischung, die von Überlastung über Rheuma bis hin zu Krebs reichte. Was hätte ich wohl gemacht, wenn ich diese Symptome tatsächlich gehabt hätte??? Und kürzlich, eine Veränderung im Gesicht, ein Fleck, der plötzlich irgendwie mehr aufgefallen ist. Google "erkannte" gleich mehrere Hinweise auf ein malignes Melanom. Mein Hautarzt versicherte mir mehrfach und glaubhaft, dass es sich einfach um eine altersbedingte Veränderung handelt. Gratis dazu gab es noch einen "Rüffel" wegen Dr. Google.  ::)

Wenn du psychisch so am Ende bist, dann lass dir auch in der Hinsicht helfen. Erster Ansprechpartner kann da durchaus der Hausarzt sein, aber das hatte ich dir ja schon geschrieben. Also ran ans Telefon, Termin vereinbaren und dem Arzt gegenüber ehrlich sein.

Ich hatte einen Hirntumor, ein Meningeom, es saß links frontal, also sozusagen hinter der Augenbraue, war kugelrund und hatte einen Durchmesser von gut 5 cm. Und ich hatte Kopfschmerzen, unbeschreibliche Kopfschmerzen, die kamen von einem riesigen Ödem, das sich um den Tumor gebildet hatte. Diese Art von Kopfschmerzen war nach der OP sofort weg, trotzdem blieben Schmerzen und wegen denen habe ich seit Jahren Physiotherapie, Massagen, manuelle Therapie und ab und an ein Muskelrelaxans.

Warte mal ab, wie es dir nach den ersten Terminen Physiotherapie geht und was der Therapeut dazu sagt.

Und ja, es ist schön, wenn man sofort eine Diagnose vom Arzt bekommt und es gute Behandlungsmöglichkeiten gibt. Aber leider ist das halt nicht immer so. Frag drei Ärzte und danach hast du fünf Meinungen! Diese Erfahrung habe ich auch schon mehrfach gemacht, aber in der Medizin ist halt nicht alles weiß oder schwarz.

Also, ab ans Telefon und Hausarzt anrufen, nicht vergessen!

LG TinaF
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Offline TinaF

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Antw:Läsion bei MRT (längere Krankengeschichte) - Was denkt Ihr?
« Antwort #6 am: 10. Juni 2021, 15:19:38 »
KaSy war schneller!  ;) 8)
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Offline Wilano

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Antw:Läsion bei MRT (längere Krankengeschichte) - Was denkt Ihr?
« Antwort #7 am: 11. Juni 2021, 19:39:30 »
Liebe KaSy, liebe TinaF,

nochmals vielen Dank für Eure wieder sehr ausführlichen Antworten.
Ich war heute bei einer sehr kompetenten Neurologin, die mir vom NC empfohlen wurde und hab ihr meine ganze Story erzählt, inklusive Beschwerden.

Sie hat mir nun Pregabalin - einschleichend morgens und abends zu je 25 mg empfohlen, um gegen meine Kopfschmerzen anzukämpfen. Da sie ihre Patienten wohl auch sehr erfolgreich mit Botox bei Migräne/Spannungskopfschmerzen behandelt, hat sie mir auch empfohlen, hier ansonsten mal einen Versuch zu starten.

Ausserdem hat sie mir noch eine Überweisung für ein EEG gegeben um die Läsion trotzdem auch hier nochmals abzuklären, auch wenn sie den Zufallsbefund (Läsion) wohl für sehr passend hält. Die Beschwerden in der Hand sind wohl tatsächlich auf die HWS problematik zurückzuführen, meint sie.

Glaubt Ihr, das EEG macht Sinn, obwohl ich eh schon im MRT war? :)

Offline KaSy

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« Antwort #8 am: 11. Juni 2021, 20:21:05 »
Ja!
In einem MRT sieht man, wie das Gehirn aussieht.
Das EEG zeigt die Hirnaktivität an. Es wird von verschiedenen "Stellen" im Gehirn angezeigt, wie auf den Nervenbahnen die Weiterleitung erfolgt. Die Neurologin kann viel daraus ablesen, falls es deutliche Abweichungen von der "Normalität" in Deinem Alter gibt.
Das ist gut.
KaSy
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Offline Wilano

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« Antwort #9 am: 12. Juni 2021, 09:47:12 »
Hi KaSy, okay dann werde ich das auf jeden Fall machen. Meine Angst steigert sich momentan fast täglich. Jetzt kommt auch schon eine morgendlich Übelkeit dazu und der Kopfdruck ist eindeutig rechts zu lokalisieren.

Wäre es denn überhaupt möglich, dass ein 7x4 mm großer Tumor einen solchen Druck im Schädel entstehen lässt? Und wie schnell wächst so ein Tumor denn im schlimmsten Fall?

Offline KaSy

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« Antwort #10 am: 12. Juni 2021, 12:09:50 »
Falls es überhaupt ein Tumor ist, was von den Fachärzten eher ausgeschlossen wurde, dann könnte er 1-2 mm im Jahr wachsen.
Für Kopfschmerzen wäre er nicht zuständig.

Hast Du mit Deinem Hausarzt und der (offensichtlich sehr guten) Neurologin über Deine Ängste gesprochen? Tu es! Die Neurogin ist die richtige Fachärztin,  die Dir auch deswegen helfen kann!

Hast Du bereits mit der Physiotherapie begonnen?

Ein Blutbild ist sicher gemacht worden?

Was machst Du, wenn Du nicht gerade zu Ärzten gehst? Hast Du genug andere Aufgaben, die Dich fordern? Hast Du eine Familie zum Reden? Hast Du Freunde zum Reden und zum Spaß haben?

Du hast Ärzte gefunden, die Dir helfen wollen, vertraue Ihnen. Beginne mit den Therapien, auch hier werden Dir die Therapeuten gut tun.

Du darfst die Angst nicht größer werden lassen, ansonsten wirkt sich Deine Angst auf Deinen Körper aus, verkrampfend, Kopfschmerzen auslösend,  Übelkeit verursachend ...
Es wird dann für die Ärzte nicht einfacher, herauszubekommen, welche Ursache hinter all Deinen Symptomen steckt, die Du ja wirklich empfindest. Und diese Symptome machen Dir Angst. Das wird zu einer Angst-Spirale. Da musst Du raus! Rede darüber! Bitte!

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Offline Wilano

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Antw:Läsion bei MRT (längere Krankengeschichte) - Was denkt Ihr?
« Antwort #11 am: 12. Juni 2021, 15:52:54 »
Okay, ich dachte nur, dass bösartige Tumore viel schneller wachsen? Aber 1-2 mm im Jahr hört sich ja schonmal beruhigend an.

Der NC meinte, dass es, wenn es ein Tumor wäre, was er nicht glaubt und wovon er maximal überrascht wäre, wohl ein gutartiger sein wird. Ich schätze, das hat er von der Form der Läsion und der Eigenschaften (abgekapselt, nicht infiltrierend, keine KM-Aufnahme, etc) ausgemacht. Er meinte auch, dass es sich wohl um keine aktiven Herd handelt, da keine KM-Aufnahme...

Ich mache mir einfach schreckliche Sorgen, überlege auch, das MRT bereits nach 3 Monaten schon machen zu lassen - in der Hoffnung, dass sich die Läsion nicht verändert hat.

Ich war, bis vor ein paar Monaten alles losging, ein sehr optimistischer, aktiver Mensch aber mein Leben ist seitdem ein einziger Horrortrip. Mein Partner hat auch nur noch Angst um mich und schafft es kaum noch, mich zu beruhigen.

Ich würde mich gerne ablenken, spüre dann aber immer wieder diesen Druck und stelle mir sofort wieder vor, wie der Tumor wächst... Es ist ein Drama... Auch Sport kann ich kaum machen, da mir immer wieder schwindelig und schlecht wird und der Kopf auf der Seite der Läsion drückt....

Offline Wilano

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Antw:Läsion bei MRT (längere Krankengeschichte) - Was denkt Ihr?
« Antwort #12 am: 12. Juni 2021, 16:50:51 »
Was mich auch noch sehr interessieren würde: Würde man denn gleich, anhand der Läsions-Form und wie sie sich verhält, feststellen können, ob gut-oder bösartig? :(

Offline KaSy

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« Antwort #13 am: 13. Juni 2021, 00:40:19 »
Hallo, Wilano,
Es ist keine schlechte Idee, das MRT bereits nach drei Monaten machen zu lassen. Immerhin war diese Läsion ein Zufallsfund, die Ärzte sind sich nicht völlig sicher, aber Du "drehst frei", das sind genug Gründe für ein vorgezogenes MRT - und dann wird es klarer, was es ist. Ich hoffe nur, dass es Dich dann auch ruhiger macht.

Aus den MRT-Bildern lässt sich in der Zusammenarbeit des Radiologen und des Neurochirurgen eigentlich nur erahnen, ob diese Läsion, falls sie ein Tumor sein sollte, gut- oder bösartig ist.

Der Neurochirurg hätte es aber dringlicher gemacht, wenn er es auch nur zu 10 % vermutet hätte.

Und selbst wenn es ein Tumor ist, wovon derzeit niemand ausgeht, dann hat er in Deinem Kopf nichts zu suchen. Da spielt es zunächst gar keine Rolle, ob er gut- oder bösartig, groß oder klein ist und ob er für die Symptome zuständig ist, die Dich seit einigen Monaten fertig machen.

Ich schätze Dich so ein, dass Du keinesfalls mit einem Tumor im Kopf, und wenn er noch so klein ist, herumlaufen und weiter mit so einem "Feind" im Gehirn leben willst.

Wenn das festgestellt werden sollte, wird Dich Dein Neurochirurg rundum beraten.

Weißt Du, in diesen Foren, an die Du Dich gewandt hast, schreiben viele Betroffene. Sie haben wie Du unendlich viele Fragen. Dann finden sie gute Ärzte - die Du glücklicherweise schon hast - und entscheiden sich für eine Therapie. Und danach sind viele Ängste weg und ganz konkreten Problemen gewichen, die man gezielt behandeln kann.

Ein Hirntumor ist kein Todesurteil und falls Deine kleine Läsion entfernt werden muss, dann wird das gut zu operieren sein. Du wirst es körperlich gut wegstecken und psychisch länger brauchen.
Aber aus der aktuellen Sicht ist es kein Tumor.

Ich selbst habe mehrere Hirntumoroperationen hinter mir und ich war nach einigen Monaten Pause wieder völlig fit für meine drei Kinder, für den Alltag, für meinen Beruf als Lehrerin. Nach der Erstdiagnose habe ich noch 16 Jahre lang so gern mit den Kindern gearbeitet, obwohl weitere Operationen am Kopf und an den Augen plus Bestrahlungen diese Zeit unterbrochen haben.
Ich habe mir das keinesfalls gewünscht und mich anfangs gefragt: "Warum ich?" Dann änderte sich diese Frage in: "Warum nicht ich? Wer sonst? Ich wünsche es keinem, nicht mal meinem bösesten Feind! Und ich kann das, ich kann das schaffen. Ich zieh das durch, nicht weil ich es gern tue. Es hat mich nun mal getroffen, also muss ich da durch und das Beste draus machen. Wer, wenn nicht ich, kann das schaffen!"

Es ist nun mal das Leben, das sich nicht immer nach unseren idealen Träumen richtet. Es führt uns in eine andere Richtung und es bringt nichts, sich dagegen zu wehren oder sich vor Angst monatelang zu verkriechen. Irgendwann musst Du losgehen auf diesem neuen Weg. Er führt Dich nicht in einen Abgrund! Er zeigt Dir etwas anderes, Neues.

Ich hätte z.B. nie geglaubt, dass ich durch die Erfahrung mit den Hirntumoroperationen mit den problematischen Kindern viel besser umgehen kann als meine viel erfahreneren Kollegen. Diese Kinder, die mitunter einfach nur nerven, kamen plötzlich voller Vertrauen zu mir. Sie brauchten ausgerechnet mich! Ich wollte diese Hirntumorerfahrung nie machen, aber sie hat mir eine andere Art Glück gebracht, auf das ich eigentlich nicht verzichten möchte.

Du schaffst das auch.

Momentan stolperst Du über lauter Steine und siehst sie als unüberwindliches Gebirge an. Aber auch aus Steinen kann man wunderbare Dinge gestalten.

Du bist viel stärker als Du es jetzt glaubst!

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Offline Enesa

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Antw:Läsion bei MRT (längere Krankengeschichte) - Was denkt Ihr?
« Antwort #14 am: 13. Juni 2021, 11:48:12 »
Hallo Wilano,hab deine Krankengeschichte mitgelesen .Und ich verstehe auch wie viele andere hier deine Ängste.
Was ich mit den Jahren seid der Erkrankung gelernt habe,ist das jeder Mensch ein Individuum ist und jeder anders reagiert...Erfahrungsaustausch könnte dir noch mehr Angst machen,drum trau ich mich garnicht ehrlich gesagt auf deine Fragen zu antworten...und den Tips von KaySi und Tina kann ich mich nur anschließen...und mein persönlicher tip ist:bleib dran,bis du deine Antworten hast...einfach um sicher zu gehen,denn aus eigener Erfahrung kann ich sagen, das ich mich kurz vor knapp erst gekümmert habe...also viel Glück und ich wünsche dir das sich alles zum guten wendet...lg,enesa

 



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