HirnTumor-Forum

Autor Thema: Zufallsbefund Meningeom / Was tun?  (Gelesen 35330 mal)

HEIKEX

  • Gast
Zufallsbefund Meningeom / Was tun?
« am: 06. Dezember 2004, 12:55:12 »
Hallo,
ich war am Samstag wegen länger anhaltenden Kopfschmerzen in der neurol. Abteilung in der Klinik in der ich auch gleichzeitig als Intensivschwester arbeite.
Um sicherzugehen machte man mir dort ein CT.
Ich dachte ja nie im Leben, dass dabei etwas rauskommen würde.
Als ich dann aber die Bilder sah , fiel ich fast vom Stuhl.
Ich sah ein weißer Fleck, dort wo er nicht hingehört.
Die diensthabende Ärztin kümmerte sich noch um einen Kernspinttermin am gleichen Abend. Der Verdacht hat sich bestätigt es ist ein Menigeom.
Der Radiologe sagte der Tumor würde verkalkt aussehen,was darauf hinweisen könnte ,dass das Wachstum schon beendet ist.
Im Befund steht:
Ein teilverkalktes Falxmenigeom ohne raumfordernden Effekt, ohne Ödem
1,5 cm Durchmesser re. hochoccipital.
Die Kopfschmerzen wären am ehesten Spannungskopfschmerzen und hätten auf keinem Fall mit dem Meningeom zu tun.
3 Ärzte habe ich konsultiert und habe 3 versch. Meinungen gehört.
1. Neurologe :  Alles so lassen wie es ist und in 1 Jahr Kontrolle durch Kernspint.
2. Radiologe : Grenzwertig wegen der Größe ich soll mal überlegen, ob ich es nicht wegmachen lasse.
3. Internistin :  ich soll einen Termin beim Neurochirurgen machen und mir diese Meinung anhören
Nun weiß ich garnicht mehr was ich machen soll.Ich will mir nicht unbedingt was daran schnippeln lassen wenn es nicht unbedingt erforderlich wäre.
Deshalb will ich auch nicht zum Neurochirurgen denn ich bin der Meinung, dass die ziemlich schnell beim Schneiden sind.
Hat Jemand einen Rat .
wäre das eine große Op bei der auf jeden Fall die Schädeldecke eröffnet wird ???
Danke für eure Antworten Gruß Heike

Ulrich

  • Gast
Re:Zufallsbefund Meningeom
« Antwort #1 am: 06. Dezember 2004, 13:31:06 »
Na, das paßt ja wunderbar zum Meningeom meiner Frau. Ebenfalls Zufallsbefund, aber schon 10/99. Größe 2,7 x 2,5 x 1 cm. Hoch parietal. Fast am Scheitel.

Heute wieder einmal das jährliche MRT mit dem Ergebnis: kein Größenwachstum. (oder vielleicht 1 mm, aber das kann auch Meßfehler sein oder andere Lage oder anderes "Auge").

Mein Rat: wenn keine neurologischen Beschwerden oder gar Ausfälle da sind, einfach warten. Wait and see. Eine Operation ist ein Risiko. Beim Abwarten kann man bei einem Zufallsbefund fast keinen Fehler machen.

Nochmals: sie wurde bis jetzt nicht operiert!

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Re:Zufallsbefund Meningeom
« Antwort #2 am: 07. Dezember 2004, 09:19:33 »
Hallo Heike,
falls es dir was bringt: bin der selben Meinung wie Ulrich.
Wenn das Meningeom nicht schon zu irgendwelchen Ausfallerscheinungen geführt hat (wie bei meinem Mann) und noch dazu nicht irgendwie superblöd liegt, dann erst mal abwarten und 1/2 jährlich oder jährlich zu Kontrolle.
Ansonsten schau dich einfach mal in den anderen Postings hier um und bild dir deine Meinung.

Nicht verzweifeln und Kopf hoch!!!! :-)

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Ulrich

  • Gast
Re:Zufallsbefund Meningeom
« Antwort #3 am: 07. Dezember 2004, 09:43:19 »
Ein halbes Jahr bis zum nächsten MRT ist vielleicht doch ein bißchen lang, 3 Monate fände ich besser. Am Anfang dürfte - wie bei uns - die Unsicherheit, die Angst relativ groß sein.

Wir hatten dazu noch einen sehr unsensiblen Neurochirurgen getroffen / konsultiert, der meinte: ob das ein benignes oder malignes M. ist, das kann ich erst sagen, wenn es histologisch untersucht wurde, ob Sie in drei Monaten noch leben, das kann ich auch nicht sagen, jedenfalls jetzt sind Sie nicht operabel...

Er hatte ja schon irgendwie recht mit einer Aussage (abstrakt gesehen), aber wenn zu mir (wenn ich jetzt der NC wäre) jemand käme in sehr schlechter Verfassung (wir hatten da gerade die Amöbenruhr hinter uns mit Elektrolytentgleisung und Vorhofflimmern...), da würde ich doch zuerst eine saubere Anamnese machen, eine neurologische Untersuchung, wenn dann nichts gefunden wird, dann würde ich sagen: warten wir das mal ab, in der Regel (90-95%) sind M. gutartig. Machen Sie sich mal keine allzugroßen Sorgen.

[Was mir noch einfällt zum Thema Neurochirurgen: gestern hörte ich in einem Vortrag (Bildungsfernsehen!), daß in Fällen von eindeutig psychisch bedingten Rückenschmerzen nur 28% der befragten Neurochirurgen von einer Operation abrieten! Ich weiß, das ist ein anderes Thema, ich will auch keine pauschale Aussage machen, aber: der Beruf eines Chirurgen ist es zu schneiden.]

Ein M. mit 1,5 cm ist ein sehr kleines M.

HEIKEX

  • Gast
Re:Zufallsbefund Meningeom
« Antwort #4 am: 07. Dezember 2004, 09:55:19 »
Hallo,
kann mir jemand sagen mit welchen Ausfällen ich rechnen  muss.
Die Lage des M. habe ich in meinem Bericht oben beschrieben.
Ich habe übrigens am Donnerstag einen Termin bekommen bei einem 2.Neurologen.Dem will ich die Bilder auch noch zeigen um mir eine 3. Meinung zu holen.
Wenn der auch sagt alles so lassen und kontrollieren werde ich dies auch so machen. Natürlich muss ich mir bewusst sein, dass ich alle kleinen Wehwehchen immer auf das blöde Ding schiebe.
Meine Kopfschmerzen werden tägl. besser und ich bekomme jetzt so ein bischen Schnupfen mit gelblichem Sekret. Also schließe ich daraus dass die Kopfschmerzen von der verspannten HWS und  von dem Schnupfen kommen.Alle Ärzte versicherten mir bisher , dass die Schmerzen in keinem Fall von dem M. kommen.
Ich hoffe, dass ich nicht in Panik und Dep. verfalle wie vor 10 Jahren.
Da gab es bei mir den Verdacht auf MS,der hatte sich Gott sei Dank nicht bestätigt.Trotzdem war ich völlig von der Rolle habe lange Zeit Panikatakken gehabt .Nachher stellte sich raus ,dass ich nur nicht mit meinem damaligen Arbeitsbereich zurechtkam.Es war Neurologie und es lagen zu dem Zeitpunkt viele junge Pat. mit MS da.
Aber das kann ich ja dann alles am Do. mit meinem Neurologen bereden.
Ich hoffe es geht euch Allen  gut.
Gruß Heike

Ulrich

  • Gast
Re:Zufallsbefund Meningeom
« Antwort #5 am: 07. Dezember 2004, 10:05:44 »
Hallo, kann mir jemand sagen mit welchen Ausfällen ich rechnen  muss.

Meine Vermutung geht in Richtung "Sehen". Gesichtsfeld. Der halbjährliche Besuch des Augenarztes gehört auch noch zu unserem "Vorsorgeprogramm". Siehe auch hier LINK. Aber nicht erschrecken bei der Lektüre... ;-) Berichte uns am Donnerstag, was der 2. Neurologe gesagt hat. Nerven behalten!

erna

  • Gast
Re:Zufallsbefund Meningeom / Was tun?
« Antwort #6 am: 14. Januar 2005, 12:54:05 »
Hallo Heike,

bei mir ist es so ähnlich wie bei dir, auch in der falx aber ganz verkalkt, und größer, ich lasse auch nichts machen, mir wurde aber gesagt auf Grund meines Alters 29 ist es ungewöhnlich ein meninginiom zu haben das auch noch dazu verkalkt ist, tja und jetzt weiss ich auch das bei mir eine Op nicht aussgeschlossen ist, ich lerne damit zu leben, Bewusster zu leben, das Leben zu Leben! darf ich dich fragen wie alt du bist? sind hier auch Betroffene meines Alters? Lieben Gruß
erna

HEIKEX

  • Gast
Re:Zufallsbefund Meningeom / Was tun?
« Antwort #7 am: 16. Januar 2005, 19:52:51 »
Hallo,
ich bin 39 Jahre alt.
Am Dienstag habe ich einen Termin bei uns in der Nähe in einer Uni
Klinik.
Dort muss ich mich mit meinen Kernspintbildern vorstellen.
Ich hoffe, dass sie sagen erst mal beobachten und nicht operieren.
Bin mal gespannt ob die auch sagen, dass das blöde Ding verkalkt ist.
Erzähle euch am Dienstag, wie das dort abgelaufen ist.
Gruß Heike

HEIKEX

  • Gast
Re:Zufallsbefund Meningeom / Was tun?
« Antwort #8 am: 21. Januar 2005, 09:19:59 »
Hallo,
endlich habe ich ein bischen Zeit gefunden euch zu schreiben.
Also ich war am Dienstag in der Uni Klinik Homburg bei einen Neurochirurgen.
Er hat sich meine CT und meine Kerspintbilder angesehen und mir folgendes geraten :
Im Moment besteht keine Gefahr ich muss das Menigiom auch im Moment nicht enfernen lassen.
Außer es würde mich ständig nervös machen.(Macht es aber nicht)
Ich soll es auf jeden Fall im April oder Mai kontrollieren lassen.
Im Falle , dass es bis dahin gewachsen ist wird mir zu einer OP geraten.
Wenn sich Ausfälle zeigen sowieso.
Wenn Ausfälle auftreten sind diese am ehesten im li Bein zu erwarten.
In den CT Bilden ist eine Verkalkung des Meningioms zu sehen , das könnte ein langsames oder gar kein Wachstum mehr bedeuten.
Also hoffe ich das Beste und muss mich wohl gedulden bis zum nächsten Kernspint.
Ich hoffe es geht euch Allen gut.
Gruß Heike

erna

  • Gast
Re:Zufallsbefund Meningeom / Was tun?
« Antwort #9 am: 22. Januar 2005, 12:31:10 »
Liebe Heikex

das heist also, das das Wachstum deines Tumors nicht ausgechlossen ist? trotz der verkalkung, oder?

HEIKEX

  • Gast
Re:Zufallsbefund Meningeom / Was tun?
« Antwort #10 am: 03. Mai 2005, 10:46:33 »
Hallo,
heute steht die erste Kontrolluntersuchung bevor.
Um 17:00 Uhr habe ich ein Kernspinttermin.
Die letzten Wochen ging es mir gut , ich hatte keine Probleme mit der Psyche. Aber jetzt wo die Untersuchung so kurz bevorsteht habe ich wieder Panikattaken und denke schon mit Schrecken an die Platzangst.
Bei der Erstuntersuchung wurde ich erst ohne Kontrastmittel und danach noch mit Kontrastmittel in die Röhre geschoben. Das dauerte fat 50 min.
Wisst ihr ob das heute auch erst ohne KM gemacht werden muss ??
Eigentlich könnte man es doch gleich mit KM machen, dann dauert es ja nicht so lange.
Habt ihr Tips wie die Zeit in dem blöden Ding schneller vergeht, ich kann auch nichts zur Beruhigung einnehmen, da ich heute Abend Nachtschicht habe.
Ich bin Krankenschwester auf einer Intensivstation.
Drückt mir bitte die Daumen , dass das M. nicht gewachsen ist.
Danke Heike

brifabi

  • Gast
Re:Zufallsbefund Meningeom / Was tun?
« Antwort #11 am: 03. Mai 2005, 12:13:10 »
Liebe Heike,
ob das MRT bei dir nochmal ohne und mit Kontrastmittel gemacht wird kann ich dir leider nicht sagen. Bei meinem Freund, er hat morgen Kontroll-MRT, steht schon im Befund das das nächste MRT mit und ohne KM durchgeführt wird. Ich drück dir ganz fest die Daumen! Du wirst sehen es wird bestimmt alles gut. Liebe Grüße Brigitte

hbauer

  • Gast
Re:Zufallsbefund Meningeom / Was tun?
« Antwort #12 am: 03. Mai 2005, 18:14:54 »
Liebe Heike,

gerade gestern habe ich wegen ungeklärter Ohnmachten eine gründliche Kernspinuntersuchung hinter mich gebracht; der Zugang für das Kontrastmittel wird gleich gelegt und nach der ersten Aufnahme fliesst das Zeug ( insgesamt 30 min. ) Ich wandere in meiner Vorstellung immer an schöne Orte, an denen ich schon einmal war und versuche mir meine eigenen "Kopffilme "zu machen inclusive Geräuschen, Gerüchen, Licht, Wärme etc. u. wenn mich die Panik überfällt, habe ich gelernt, zu mir zu sagen, o.k. daß Du wieder da bist - u. jetzt mache ich wieder mit meiner Phantasie weiter. Hört sich vielleicht ein bißchen esoterisch an, klappt aber immer besser. Drücke die Daumen!

Gruß

Helga

HEIKEX

  • Gast
Re:Zufallsbefund Meningeom / Was tun?
« Antwort #13 am: 04. Mai 2005, 09:51:01 »
Hallo,
habe mein MRT hinter mich gebracht.
Gott sei Dank ist das M. nicht gewachsen.
Der Arzt hat gesagt ( es ist ein alter Schulfreund von mir und Chef einer großen rad. Praxis) ich bräuchte jetzt erst wieder eine Kontrolle nach 3 Jahren machen zu lassen.
Trotzdem war die Untersuchung wieder der blanke Horor.
Fast 40 min. in dem lauten Gerät wahnsinn.Heute tun mir sämtliche Muskeln weh, vor lauter Anspannung.
Aber es hat sich ja gelohnt.
Danke für euren Zuspruch ich drücke euch auch Allen die Daumen, dass es so positiv verläuft wie bei mir.
Gruß Heike

Ulrich

  • Gast
Re:Zufallsbefund Meningeom / Was tun?
« Antwort #14 am: 04. Mai 2005, 18:43:54 »
Gratulation. Drei Jahre Wartezeit vor der Nachkontrolle erscheinen mir etwas lang.

Gegen das Gerumpel im MRT kann man sich Musik einspielen lassen bei den moderneren Praxen. Ansonsten muß man sich eben mit dieser Art Techno-"Musik" abfinden.

 



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