HirnTumor-Forum

Autor Thema: Glioblastom IV  (Gelesen 228698 mal)

Anmari

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Re:Glioblastom IV
« Antwort #210 am: 03. März 2006, 10:31:57 »
Hallo Bine,

es tut mir leid zu lesen, dass es deiner Mutter so schlecht geht und welchem Druck du und dein Vater ausgesetzt seid. Ich kann es gut nachvollziehen, weil es bei meiner Mutter nicht viel anders ist.

Die Idee mit dem Hospiz finde ich gut, denn da ist sie bestimmt sehr gut aufgehoben. Eine Frage habe ich nur, die mich auch persönlich beschäftigt: weiss deine Mutter, dass sie nicht mehr lange leben wird? Wie "verkauft" ihr ihr den Umzug ins Hospiz? Ich finde, Hospize sind eine fabelhafte Einrichtung, nur einem noch klar denkenden Menschen zu sagen, dass er jetzt in ein Heim kommt, dass ganz klar für Sterbende da ist, stelle ich mir sehr schwierig vor.

@Hansi:  es ist gut, dass dein Vater eine "schöne" Trauerfeier bekommen hat.  Jetzt kommt sicher noch eine schwere Zeit auf euch zu. Ich wünsche euch alles Gute dafür.

Liebe Grüße
Anmari

bine1990

  • Gast
Re:Glioblastom IV
« Antwort #211 am: 10. März 2006, 22:39:24 »
Hallo Leute  :-[

ich habe mich eine ganze Zeit lang nicht gemeldet aber es gab für mich auch viel zu tun. Ich hatte also letzt Woche am Donnerstag das Gespräch  mit unserem Hausarzt. Wir haben fast eine dreiviertel Stunde geredet. Er hat mir dann auch solche Sachen gesagt wie: Für wen sonst, als für Menschen wie ihre Mutter ist ein Hospitz sinnvoll. Menschen die sterben werden und die so "menschlich" wie möglich versorgt werden, wenn die Kraft für die Angehörigen nicht mehr ausreicht! Wir besprechen dieses Thema sehr offen, wofür ich ihm auch sehr dankbar bin. Dann haben wir also einen Termin im Hospitz in Bietigheim-Bissingen ausgemacht und heute war ich, zusammen mit meiner Schwägerin nun dort und habe mir das ganze angeschaut. Es ist sehr schön gelegen, insgesamt 7 Zimmer, jeweils mit eigenem Bad und jedes Zimmer mit Blick in den Hof (Terrasse und Garten).... Der Leiter des Heimes kommt vorher nach Hause und bespricht nochmal alles mit den Angehörigen. Da war sie dann wieder, die Frage, wie sage ich es meiner Mutter..... Ich bin dann zu meinen Eltern gefahren und habe erst mit meinem Vater darüber gesprochen, er war wieder ganz down, auch bei ihm wieder die Frage .... und wie sagen wir es Ma?! Der Leiter vom Heim sagte einen Satz der mit nicht aus dem Kopf ging und so hielt ich mich daran: " Die Warheit ist manchmal schmerzvoll aber der einzig richtige Weg!" Ich kann nur sagen es stimmt. Meine Ma hört sehr gut und meinte dann auch, was wir denn besprechen würden... wir gingen dann zu ihr in die Stube und .... tja es blieb mal wieder an mir hängen... Ich habe sie gefragt ob sie eigentlich weiß wie krank sie ist? Sie schaute mich mit großen Augen an und meinte vielleicht, nicht so genau... da habe ich ihr alles nochmal erzählt.. angefangen von der 1. OP, dass sie damals die Wahrheit wissen wollte und sie auch sehr gut verarbeitet hat und dass nun seit der 2. OP nichts mehr so ist, wie es vorher war... sie hatte Tränen in den Augen und ich habe natürlich auch geflennt!! Wir haben dann alles besprochen, sie sprang dazwischen mal in ein anderes Thema, dann fiel ihr ein, dass vor Jahren eine Bekannte vom Skifahren auch in ein Hospitz ging, da sie Krebskrank war. Ich erzählte ihr, dass sie ihr eigenes Zimmer hat, dass Pa, sogar mit Luna (unserem Hund) jederzeit kommen kann und sogar soll, er auch jederzeit dort schlafen kann oder auch nachts noch anrufen kann, falls er meint es stimmt irgendwas nicht (was sich natürlich auch auf die anderen Angehörigen bezieht)! Auch habe ich Ihnen klar gesagt, dass der Ton in dem sie momentan umgehen nicht schön ist und die Zeit kommt wo Pa sich Vorwürfe machen wird und das dies nicht der Sinn ist, so die letzte gemeinsame Zeit zu verbringen! Auch das mussten beide zugeben und vor allen Dingen wegen Pa, der ja beständig abbaut, auch das hat meine Ma ja schon angesprochen, teilweise in einer nicht so schönen Art aber vom Sinn her, sieht sie es ja auch, wenn auch nur für kurze Zeiten. Ich weiß nicht, ob sie morgen noch viel von diesem Gespräch weiß aber ich weiß, dass sie es in diesem Moment ganz genau verstanden hat und das war mir (für mein "Seelenheil" ) sehr wichtig. Aber es tat so weh, sie daran zu erinnern, dass sie sterben wird... auch wenn sie es morgen wahrscheinlich wieder nicht mehr weiß.... :'( :'(

Ich werde dann also morgen dort anrufen, damit wir einen Termin für den Hausbesuch ausmachen und dann sehen wir weiter.  :-\

Ich hoffe inständig, dass mein Vater dann etwas "ruhiger" wird und auch wieder "durchatmen" kann, denn Ma ist dort, da bin ich mir nach meinem Besuch sicher, gut aufgehoben. Aber das wird auch nicht von heute auf morgen gehen... Ich werde mich wieder melden.... ansonsten wünsch ich euch allen viel Kraft (meine, zumindest die "seelische" ist so langsam auch auf einem niedrigen Punkt angekommen..) Dann auch noch immer der Ärger mit der Krankenkasse, habe heute mal angerufen, mein Einspruch von Ende Januar und das Schreiben der AOK vom 06.02., dass der Pflegedienst sich mit uns zwecks einem Termin in Verbindung setzt hat auch noch keine weiteren "Erkenntnisse" gebracht, bis heute hat sich noch niemand gemeldet, echt, dass kann doch nicht wahr sein, dass sich nach 5 Wochen, noch immer nicht mal Zwecks Termin einer meldet!!! Ich kann nur wieder sagen, armes Deutschland, arme Menschen die hier Krank werden und auf diese "Art" von Hilfe angewiesen sind, es ist mehr als traurig!!! >:(

Offline regilu

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Re:Glioblastom IV
« Antwort #212 am: 11. März 2006, 11:55:30 »
Hallo Biene, Deinen Eintrag kann ich nur bestätigen!!!
Bei meinem Schwiegervater war es auch so "schön"!
2 Monate VOR seinem Tod wurde ein Antrag gestellt, auf Pflege.
2 Monate NACH seinem Tod meldete sich schon der medizinische Dienst!!!

Wir, die Familie, hatten die Pflege übernommen und mit Klageandrohung hat meine Schwiegermutter dann wenigstens nachträglich ein paar D-mark bekommen.

Ich gratuliere Dir ganz herzlich, dass Du den Mut hattest und mit Deinen Eltern wirklich offen zu reden. Es ist ja klar, dass Dein Vater auch auf dem"Zahnfleisch" geht mit seinen Nerven. Die meissten Männer haben es ja in ihrem Leben nicht gelernt, für andere zu sorgen!
Ich glaube wirklich, dass diese Hospizbewegung ein Segen ist.
Man sollte sich in guten Zeiten schon mit diesen Problemen auseinandersetzen und mit den nahen Angehörigen besprechen.
Ja, das werde ich jetzt selbst mal in Angriff nehmen!
Ich wünsche Dir und Deiner Familie alle Kraft der Erde, diese schwere Zeit zu überstehen.
Liebe Grüsse von regilu
« Letzte Änderung: 11. März 2006, 12:05:54 von regilu »
Auch die dunkelsten Wolken haben,  der Sonne zugekehrt,  ihre lichten Seiten!
Friedrich Herter

chiquita0405

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Re:Glioblastom IV
« Antwort #213 am: 11. März 2006, 13:31:21 »
Hallo Biene,
Du hast alles richtig gemacht. Du kannst sehr stolz darauf sein, wie stark Du bist.
Hospize sind eine wunderbare Einrichtung und ihr werdet bestimmt froh sein, diesen Weg gegangen zu sein. Ich habe letztes Jahr auch permanent geglaubt, am Ende meiner seelischen Kräfte zu sein, aber irgendwie schafft man es alles. Jeder bekommt soviel zugemutet wie er verkraften kann!
Ich wünsche Dir weiterhin ganz viel Kraft und Mut, diesen Weg mit Deiner Mutter zuende zu gehen,
liebe Grüße,
chiquita

bine1990

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Re:Glioblastom IV
« Antwort #214 am: 11. März 2006, 13:40:37 »
Hallo zusammen,

die Nacht war hart, aber ich bin froh, dass ich das Ganze so mit meinen Eltern besprechen konnte. Wie es der Zufall will, hat sich heute auch mein Bruder gemeldet, der heute mittag noch vorbeikommen will. Den habe ich dann auch erst mal auf den "Stand" gebracht, er hatte selbst grad einiges um die Ohren, allerdings was das was "erfreulicheres"!

Danke Regilu für deine Worte. Ja, man muss sich wirklich mit dem Thema beschäftigen und man sollte sich so ein Hospitz auch mal anschauen, das hat "Menschlichkeit", ist kein "Abstellplatz"! Wir warten nun auf den Hausbesuch des Leiters, denke das wir nächste Woche einen Termin haben werden und dann, kann alles schnell gehen, da momentan wie gesagt ein Zimmer frei ist.

Zum Theme "medizinischer Dienst": Hatte ja gestern auch ein Telefongespräch mit der AOK um mich danach zu erkundigen, wann da mal jemand kommt. Ja das könnte dauern, da ist mir auch der Kragen geplatz und ich sagte dann, na dann zahlt ihr vielleicht bald für zwei, weil mein Vater demnächst zusammenbricht, rumgedruckse auf der anderen Seite. Dann bin ich doch sehr direkt geworden und meinte, was denn dann sei, wenn meine Mutter vorher sterben würde, da kam dann doch die Antwort die mich "sprachlos" gemacht hat. " Da würde dann anhand der "Aktenlage" und "Arztberichte" entschieden!" Hallo, in welcher verqueren Welt leben wir eigentlich, da musst du dich echt fragen wer hier "normal" ist!!! Da gehört doch echt "reingeschlagen"!!

Trotzdem, uns steht noch ein langer Weg bevor, aber auch das werden wir irgendwie schaffen. Euch allen auch ganz viel Kraft!!

Anmari

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Re:Glioblastom IV
« Antwort #215 am: 13. März 2006, 10:34:21 »
Liebe Bine,

das hast du toll gemacht! Glückwünsch zu deinem Mut und deiner Stärke! Ich bin auch ganz sicher, dass deine Ma in dem Hospiz gut aufgehoben und für deinen Pa und dich eine grosse Entlastung und ein beruhigendes Gefühl sein wird.

Ich wünschte, ich wäre mit meiner Mutter auch schon so weit. Sie hat sich durch ihre Marcumar-Therapie eine Einblutung am Sprunggelenk zugezogen. Der Knöchel und der Fuss sind dick geschwollen und blau. Sie liegt nun im Krankenhaus in einer Gipsschiene, kann nicht aufstehen und hat wahnsinnige Schmerzen. Als müsste sie nicht so schon genug leiden. Bisher ist sie aber trotzdem noch nicht mal so weit, einzusehen, dass sie zu Hause nicht mehr klarkommen wird.. Sie beharrt darauf, dass es schon irgendwie gehen wird, was natürlich völlig abwegig ist, und schiebt die Schwere ihrer Krankheit weit weg. Es ist schon eine sehr schwierige Situation.

Euch allen alles Liebe!
Anmari

Offline regilu

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Re:Glioblastom IV
« Antwort #216 am: 13. März 2006, 11:24:49 »
Liebe Anmari, wenn Deine Ma schon im Krankenhaus ist, dann verbinde Dich mit dem Sozialdienst im Krankenhaus und besprich Deine Sorgen mit dem Personal.
Die können Euch bestimmt helfen, indem sie vielleicht ganz vorsichtig mit Deiner Ma sprechen. Die haben doch viel Erfahrung und täglich mit den Schwierigkeiten zu tun.
Und wenn dieser Dienst (Aussenstehende) was sagt, wird das immer leichter angenommen, als wenn Angehörige was sagen! (Die wollen mich abschieben!)
Alles Liebe von
regilu
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Friedrich Herter

Anmari

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Re:Glioblastom IV
« Antwort #217 am: 13. März 2006, 13:23:43 »
Liebe Regilu,
danke für den Tip. Bei ihrem letzten Krankenhaus-Aufenthalt vor 4 Wochen hatten die Ärzte bereits über das Thema mit ihr gesprochen. Sie will es aber einfach nicht wahrhaben, dass sie alleine nicht zurechtkommt. Ist ja auch verständlich - eine Wohnungsauflösung ist so etwas Endgültiges, und es hat ja auch damit zu tun, vor der Krankheit zu kapitulieren gegen die sie bisher mit aller Kraft gekämpft hat. Ich verstehe, dass es für sie ein schwieriger Schritt ist, aber leider sehe ich keine andere Möglichkeit.
Liebe Grüße
Anmari

Hansi

  • Gast
Re:Glioblastom IV
« Antwort #218 am: 14. März 2006, 09:25:11 »
Hallo, Ihr Lieben...

@bine@: Super, das mit dem Hospiz für Deine Mutter. Und Hochachtung, daß Du so offen mit Ihr reden konntest!!! Das bedrückt mich oft sehr bei meinem Vater. Ich habe ihm immer wieder Sachen erzählt, die es eigentlich nicht gab, um ihm Mut zu machen....letztlich hatte er immer das Gefühl, er schafft es und das Thema sterben konnten wir nie wirklich anschneiden, da er ja nur vom Leben sprach und davon was er in ein paar Jahren machen will. Aber vielleicht ist es auch gut, daß er mit diesen schönen Gedanken eingeschlafen ist..man weiß es nicht!!
Er fehlt uns allen sehr!! Aber auf eine Art denke ich dann auch wieder, wenn ich Eure Zeilen lese, wie sehr belastend die ganze Situation war, als er noch lebte. Ehrlich gesagt, hatte ich mir seinen Tod ganz, ganz furchtbar vorgestellt und daß ich damit nicht klar kommen würde, aber es fiel auch eine sehr große Last von uns...wir mußten ihn nicht mehr leiden sehen. Mit dem Gedanken, mir das täglich vor Augen zu führen, kann ich seinen Tod ertragen und damit umgehen.
Auch wenn er ein großes Loch in unsere Herzen gerissen hat! Aber wenn ich mir bildlich sein Leiden nochmal vorstelle, dann versteh ich, wofür der Tod "gut" ist!!!

@anmari@: ich kann gut nachvollziehen, wie schwer es ist, die richtigen Worte und Erklärungen zu finden, um unseren Lieben "beizubringen" was sie erwartet....denn für diese sch...... Krankheit fehlen einem einfach selbst die Worte!! Aber manchmal glaube ich, daß unsere Lieben auch ohne viele Worte von uns, genau wissen, was auf sie zu kommt!!
Auch mein Vater merkte ja bei Bewußtsein, wie die Kräfte ihn verließen!!
Ich wünsche Euch und Euren Angehörigen  allen, viel Kraft und Alles Gute !!!

bine1990

  • Gast
Re:Glioblastom IV
« Antwort #219 am: 20. März 2006, 10:22:12 »
Hallo zusammen,
nun ist es also "passiert", meine Ma wurde am Samstag um 15.00 Uhr im Hospitz eingeliefert. Sie war vom Zimmer begeistert, schön groß, hell und eigenes schönes Bad mit schöner Dusche. Wir haben ihre Sachen in den Schrank gepackt und sind noch eine ganze Weile bei ihr geblieben. Haben uns noch darum gekümmert, dass sie einen Ferneseher bekommt und auch das Telefon, das vorhanden war angeschlossen. Dann gab es auch noch Kaffee und die Schwestern waren sehr freundlich und zuvorkommend. Als wir gingen hatte sie jedoch Tränen in den Augen, aber ich auch. Gestern mittag war ich dann auch kurz drinne, da war sie schon besser drauf. Das gemeinsame Essen gefällt ihr ganz gut und sie zieht sich jetzt tagsüber sogar so einen Hausanzug an, da sie doch mal draussen im Stuhl sitz bzw. ja zum Essen ins "Wohnzimmer" geht. Wenn sie allerdings so erzählt, merke ich doch wieder das die Verwirrung immer mehr wird, aber das kann man "übersehen". Ich denke das sie selbst sich wohl fühlt, zumindest hatte sie gestern keine Tränen in den Augen als ich ging. Aber es tut trotzdem weh, dieses nicht helfen können und nur daneben stehen und zusehen ist schlimm. Belastend für mich ist auch, dass mein Vater so ziemlich alles auf mich abschiebt, da er selbst gerade auch ziemlich "down" ist, tut er mir ja echt leid, aber sorry bei mir ist nu so langsam auch der "akku" absolut down! Heute morgen hat er auch angerufen zwecks dem Pflegebett, dass bei ihm zu Hause steht, ich habe ihm gesagt er soll die Nummer von der AOK raussuchen und sich dort erkundigen, dass kann er doch nu wirklich alleine machen... Tja nun werden wir sehen, wie es weitergeht, wie gesagt die Verwirrung nimmt immer mehr zu und das laufen wird auch schlechter (Gleichgewicht) aber sonst ist sie noch "gut" drauf (wenn man das so sagen kann). Auch ich bin froh, dass ich so offen mit ihr über das ganze sprechen konnte, obwohl ich denke, dass ein Teil davon schon wieder "verschwunden" ist, aber sie weiß wo sie ist und warum sie dort ist und das war mir sehr wichtig.
Wünsche uns allen ganz viel Kraft

Jürgen

  • Gast
Re:Glioblastom IV
« Antwort #220 am: 20. März 2006, 19:49:06 »
Guten Abend! Seit einigen Tagen lese ich hier Eure Einträge.
Grund war, herrauszufinden wie der Verlauf sein wird wenn ein Glioblaston IV diagnostiziert wird.
Leider haben nur wenige darüber geschrieben oder ich habe es nicht gefunden.
Ich teile Euer Schicksal in der Hinsicht, daß mein Vater seit Juli des vergangennen Jahres mit dieser Diagnose lebt, inzwischen muß man leider sagen vegetiert.
In den nächsten Tagen werde ich den Verleuf der Krankheit bei meinem Vater hier niederschreiben, einmal um anderen die wie ich ratlos der Sache gegenüberstehen ins Bild zu setzen und zum anderen um es mir von der Seele zu schreiben.Nur vorweg mein Vater ist zuhause und da wird er auch aller Vorrausicht nach sterben.
Sven


Hansi

  • Gast
Re:Glioblastom IV
« Antwort #221 am: 20. März 2006, 22:40:53 »
@Liebe bine,
ich denke, das war ein sehr harter, aber sicherlich auch richtiger Schritt für Euch!! Dennoch wird auch auf Euch trotzdem eine schwere Zeit zu kommen. Wir wünschen Euch von Herzen viel Kraft und ich denke, es ist auch richtig, wenn Du Deinem Vater auch gezielt zeigst...bis hierher und nicht weiter...es ist für alle hart und man muß da gemeinsam durch!!
Ich wünsche Euch alles Gute und das Deine Ma in Ihrer nun neuen Umgebung vielleicht doch noch eine etwas schöne Zeit hat!!!

@lieber Jürgen,
ja, es ist hart....auch wenn wir alle unterschiedliche Berichte schreiben...enden  sie doch leider alle gleich!! Wenn Ihr Deinen Vater zu Hause pflegen könnt ist das toll, doch es wird sicherlich für alle hart.
Ich wünsche Euch von Herzen viel Kraft für das Bevorstehende...auch ich habe leider meinen Vater an dieser verflixten Krankheit verloren.

Alle anderen, die ich jetzt nicht erwähnte seid an dieser Stelle herzlich gedrückt und ich schicke einen Lieben Gruß!!

Sandra

sare

  • Gast
Re:Glioblastom IV
« Antwort #222 am: 23. März 2006, 23:22:26 »
Auch bin seit Oktober 2005 stille Leserin in diesem Forum. Jetzt habe ich mich aufgerafft auch mal unsere Geschichte zu schreiben.
Bei der Mutter (75) meines Freundes wurde im September ein Hirntumor diagnostiziert.
Es folgte im Oktober eine OP, nach der sie sich sehr gut erholt hatte. Die Diagnose:
Glioblastom multiforme WHO IV!
Ich muß ja  nicht viel dazu schreiben, was in uns vorgegangen ist, als wir darüber mehr in Erfahrung gebracht haben. Die Ärzte hatten uns aber auch schon ausführlich über diesen "Teufel" aufgeklärt. Nur "unsere Patientin" weiß bis heute noch nicht, wie aggressiv dieser Tumor ist. Und das ist unserer Meinung auch gut so!
Sie zog nach der OP auf ihren Wunsch hin in betreutes Wohnen ganz in unserer Nähe. Vorher trennten uns 130km! Sie lebte seit einigen Jahren allein und dies war nach der OP nicht mehr möglich. Sie hat es aber Gott sei Dank selbst erkannt und diesen Wunsch geäußert
Danach nahm sie an der Methusalem-Studie teil. Sie bekam Temodal. Nach dem Kontroll-CT im Januar wurde festgestellt, daß der Tumor wieder da war! Genauso groß (2x2cm) wie  vor der OP! Das war wieder ein großer Schock für uns.
Die Studie wurde abgesetzt und sie bekam Bestrahlungen. Als es ihr in den letzten Wochen der Bestrahlung zunehmend schlechter ging, wurde sie stationär in Mannheim aufgenommen!
Es wurde wieder ein CT gemacht...und der Tumor war schon wieder größer (2x3cm)
Mittlerweile ist die Bestrahlung zu Ende und es geht ihr von Tag zu Tag schlechter! Nach dem Krankenhaus kam sie wieder in ihre Wohnung. Das Pflegepersonal hat sich wirklich rührend um sie gekümmert, aber man stellte nach einem Tag fest, daß es nicht mehr möglich war, sie ohne Nachtbetreung zu lassen.
Jetzt haben wir Gott sei Dank einen Platz in einem Pflegeheim nur 5 Minuten von uns entfernt gefunden. Da zieht sie am Samstag ein!
Sie kann mittlerweile nicht mehr allein auf die Toilette, mit dem Sprechen klappt es nicht mehr. Sie verliert oft den Faden und verzweifelt daran, da sie alles noch realisiert. Schreiben und lesen konnte sie teilweise nach der OP schon nicht mehr. Jetzt ist sie entkräftet, wird mit dem Rollstuhl zur Toilette geschoben. Es ist alles so depremierend, wenn man daneben steht und  eigentlich nichts machen kann, außer für sie da zu sein, ihr das Gefühl zu geben, daß sie nicht alleine ist!
Im Krankenhaus wurde uns gesagt, daß die jetzigen Schwierigkeiten auch durch das entstandene Ödem verstärkt werden können. Wir hoffen, daß das Cortison den Zustand verbessern wird. Aber die Prognosen sehen nicht gut aus!

Gruß Sabine


Hansi

  • Gast
Re:Glioblastom IV
« Antwort #223 am: 26. März 2006, 09:02:07 »
Liebe sare....

ja, es ist schlimm,so  hilflos dieser Krankheit gegenüber zu stehen.
Aber es ist gut, das ihr deine Schwiegermutter in Eure Nähe geholt habt, es ist sicher für Sie und auch für Euch wichtig, sich ein Stück näher zu sein.
Vielleicht könnt ihr noch einige gemeinsame, schöne Stunden so verbringen.
Ich wünsche Euch ganz viel Kraft und Mut für Euren Weg.
Liebe Grüsse
Sandra

sare

  • Gast
Re:Glioblastom IV
« Antwort #224 am: 26. März 2006, 14:07:03 »
Liebe Sandra,
vielen Dank für Deine tröstenden Worte!
Mittlerweile ist sie ja umgezogen und es ist auch ein sehr schönes Zimmer das sie bewohnt. Wir werden ihr noch einige ihrer Möbel reinstellen, damit nicht alles so fremd ist.
Sie kann jetzt fast gar nicht mehr sprechen. Das schlimme daran ist auch, daß ihr ihre Situation völlig bewußt ist. Denn sie verzweifelt, wenn sie etwas sagen möchte und es klappt dann wieder nicht! Die rechte Seite ist mittlerweile auch gelähmt. Es ist furchtbar sie so leiden zu sehen! Sie liegt so hilflos in ihrem Bett.
Wir hoffen, daß wir das Richtige unternommen haben, denn man muß ja mit der Situation auch erst einmal zurechtkommen. Was wussten wir denn vorher von diesem "Teufel"? Gar nichts. Und dann diese rasende Verschlechterung. Es ist mittlerweile ein zweiter Tumor da, und von  Ausläufern ist auch die Rede.
Mir hat dieses Forum sehr dabei geholfen, daß ich mir ein Bild von dieser Krankheit machen konnte.
Wir müssen jetzt stark sein, damit wir für sie da sein können. Denn wir sind die Einzigen, die sie noch hat. Wenn man sich dann noch vorstellt, was ein Mensch alles durchmachen muß...
Für sie war es ja auch nicht einfach den Entschluß zu fassen, aus ihren Elternhaus zu ziehen  in eine fremde Ortschaft. Dort hatte sie dann endlich neue Kontakte geknüpft und muß nun schon wieder in eine fremde Umgebung. Die OP, die Chemo und die Bestrahlung waren ja auch kein Spaziergang!! Und sie war die ganze Zeit sehr tapfer und hat gekämpft.

Liebe Grüß
Sabine

 



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