Hallo Ihr Lieben,
es ist immer wieder sehr informativ, wie parallel alles bei uns abläuft.
Auch wir haben Pflegestufe beantragt, meine Mutter hat vor 9 Monaten Ihre Arbeit aufgegeben (nach der Diagnose meines Papas) und kann auch nicht mehr weiterarbeiten, da wir meinen Vater nicht alleine lassen können.
Wir möchten meinen Vater zu Hause haben solange es geht.
Nach Beantragung (ca. nach 2 Monaten) kam ein Arzt als Gutachter zu uns.
Meine Eltern wurden regelrecht verhört, meinem Vater Fragen gestellt wie "Was haben Sie gestern im Fernsehen gesehen", "Was ist 100 minus 7" etc.
Das er nicht mehr fähig ist seine Tabletten (ca 50 Stück am Tag inklusive Vitamine und allem) alleine einzunehmen, dass meine Mutter ihn überall hinfahren muß (Heilpraktikerbesuche/Arztbesuche), dass er nicht ohne Aufsicht aus der Dusche/Badewanne kann, dass er schon mehrmals Phasen während der Chemo hatte, wo er zusammengebrochen ist, dass er seine Socken teilweise nicht mehr alleine anziehen kann, das er phasenweise nicht mehr schreiben konnte, dass jeden Tag etwas anderes dazu kommt etc etc etc etc ....dass es Hochs und Tiefs im Verlaufe dieser Krankheit gibt, DAS interessierte den Gutachter nicht.
Pflegen heißt im wahrsten Sinne des Wortes pflegen, Aufsicht ist damit nicht gemeint. Solange meine Vater noch alleine aufs Klo kann ist er wohl kein Pflegefall !
Wir warten noch immer auf ein Ergebnis.
Es ist schon sehr traurig, aber wenn es meine Mama nicht geben würde und sie Ihren Job nicht aufgegeben hätte, hätte mein Vater schon längst aufgegeben. Er bat sie auch, nicht mehr zu arbeiten.
Ein Einkommen fehlt (mein Paps ist Rentner) und die Kosten für die homöopatischen Medikamente (Vitamin C, Weihrauch etc etc.) werden nicht von der Kasse getragen und sind sehr teuer. Es vergeht keine Woche, in der wir nicht etwas Neues bekommen...aber wir glauben halt an alles und versuchen es.
Und da stellen sich die Kassen so an !!!?
?? Darf es sowas geben ?
Ich bin entäuscht von unserem System...den einen stopfen sie es rein und denjenigen, für die jeder Tag zählt, die es wirklich nötig haben, sind verurteilt.....
Claus....wir sind auch jeden Tag durchgegangen, aber müssen wir uns wirklich so darauf vorbereiten/rechtfertigen. Ein Anruf bei unserem Neurologen/Hausarzt würde genügen...wir haben in dieser Zeit beide sehr oft um Hilfe gebeten........
ABER WIR GEBEN NICHT AUF !
Liebe Grüße
Doris