HirnTumor-Forum

Autor Thema: PC-Chemo bei Oligoastrozytom  (Gelesen 16971 mal)

anita

  • Gast
PC-Chemo bei Oligoastrozytom
« am: 01. Mai 2005, 17:01:55 »
Hallo,
ich habe am kommenden Dienstag einen Termin
im Kopfklinikum Erlangen zur Einleitung einer
PCV-Chemo. Ich möchte lieber PC statt PCV-Chemo
machen, da diese weniger belastend ist bei gleich
guten Ergebnissen. Erlangen besteht aber auf PCV!

Als Argumentationshilfe gegen Vincristin bräuchte
ich DRINGEND Fälle von anderen Krankenhäusern,
die eine PC-Chemo favorisieren und vor allem mit welcher
Begründung diese ganz bewußt das V weglassen!
Mir ist bis jetzt Freiburg und Bonn bekannt. Vielen Dank!

Anita (38, 05/93 Astrozytom II, seit 12/02 Oligoastrozytom III)
« Letzte Änderung: 31. Oktober 2007, 12:52:07 von Ulrich »

Ulrich

  • Gast
Re:PC-Chemo bei Oligoastrozytom EILT!
« Antwort #1 am: 01. Mai 2005, 18:31:54 »
Vom Hirntumor-Informationstag am 23.4. kann ich berichten, daß das V in der PCV-Therapie, das Vincristin, wegen der Nebenwirkung "Polyneuropathie" (eine Nervenschädigung) bekannt ist. Außerdem sei fraglich, ob das Vincristin die Blut-Hirn-Schranke überwinden kann, noch ein Nachteil ist, daß die Chemo stationär gemacht werden muß.

In der Hirntumor-Mailingliste wurde die PCV-Therapie OHNE V schon mehrmals diskutiert. Vielleicht solltest Du dort die Frage stellen, da bekommst Du recht schnell eine Antwort. Ich kenne mich leider bei Oligoastro nicht aus.

Offline haase

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Re:PC-Chemo bei Oligoastrozytom EILT!
« Antwort #2 am: 31. Oktober 2007, 11:49:56 »
hallo!habe gerade pc chemo an uni freiburg bekommen.auf meine frage wegen pcv also wegen dem vincristin antwort der leitenden fachärztin.:wir sind davon abgegangen und nehmen nur noch pc chemo.habe gleichen tumortyp!gruss haase
Lesen schadet der Dummheit. Zu Risiken und Nebenwirkungen fragen sie ihren Buchhändler oder Biblothekar.
Nur nicht zuviel von diesen Beipackzetteln lesen.

anita

  • Gast
Re:PC-Chemo bei Oligoastrozytom
« Antwort #3 am: 06. Februar 2008, 22:20:38 »
Hallo Anita,

ich weiß, die bestehen zunächst unbedingt drauf, aber laß' Dich nicht unterkriegen, ich konnte nach langem Kampf mit den Ärzten dort auch
durchsetzen, daß sie schließlich nachgaben (ich bin auch in Erlangen in Behandlung).  
 
Außer Freiburg und Bonn habe ich auch Folgendes von Prof. Dr.
Ulrich R. Kleeberg aus Hamburg in seinem Beitrag zum 15. Hirntumor-Informationstag am 09.10.2004 angeführt (nachzulesen in der Zeitschrift BrainStorm der Deutschen Hirntumorhilfe, Ausgabe 1/2005):

"(...) Studien hätten gezeigt, daß z.B. Vincristin aus dem PCV-Schema
nicht in ausreichender Menge ins Gehirn gelange. Es könne daher
ohne Wirkungsverlust weggelassen werden, zumal es teilweise
unerwünschte Nebenwirkungen hervorrufe. (...)"

Außerdem hatte ich noch die "NOA-04-Studie" als Argument.
Die genaue URL habe ich leider nicht mehr. Gib einfach mal "NOA"
als Suchbegriff ein. Mit etwas Glück müßtest Du auf der Seite landen,
die verschiedene Studien zum Thema "Hirntumor" beinhaltet. Die
Studie, die ich meine, heißt: "Randomisierte Phase-III-Studie der sequentiellen Radiochemotherapie oligoastrozytärer Tumoren des
WHO-Grades III mit PCV oder Temozolomid  NOA-04". Dort steht
unter "PCV-Chemotherapie" unter "Vincristin" folgendes:

"(...) Vincristin penetriert die Blut-Hirn-Schranke nicht.(...)" und
weiter unten unter "Nebenwirkungen": "(...) Wichtigste Nebenwirkung
ist die sensomotorische und autonome Polyneuropathie" etc.
(also, daß Du z.B. nichts mehr fühlst an den Figern oder Zehen und
das z. T. irreversibel!).

Meine Argumentation war also, warum soll ich solche Schädigungen
in Kauf nehmen für eine Substanz, die sowieso die Blut-Hirn-Schranke
nicht überwinden kann? Eine überzeugende Antwort konnte mir keiner der
Ärzte geben.  

Immerhin bescherte mir die Chemotherapie ohne Vincristin dann zwei Jahre Ruhe. Ob es mit Vincristin mehr gewesen wären,vermag ich nicht zu sagen, aber im Moment hänge ich, weil eine anschließende Temodal-Chemo leider wirkungslos blieb, weshalb ich für den 19.02. ebenfalls wieder in Erlangen
einbestellt bin. Vielleicht treffen wir uns ja.

Dir alles Gute und nur nicht klein beigeben!  

Anita (auch!), 41, AOA III      

 



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