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Autor Thema: Akustikusneurinom-Op in Münster  (Gelesen 8825 mal)

anjawumi

  • Gast
Akustikusneurinom-Op in Münster
« am: 06. Oktober 2005, 10:23:18 »
Im April 2005 wurde bei mir ein 1,5 cm großes AN diagnostiziert. Man empfahl mir, den Operateur sorgfältig auszusuchen, da seine Erfahrungen bei einer AN-Operation maßgebend für den Erfolg des Eingriffes seien. U.a. legte man mir den Prof. Dr. Sepehrnia aus Münster ans Herz, den ich dann im Mai 2005 in der Neurochirurgischen Ambulanz aufsuchte. Vorher schaute ich mir auch noch das Nordstadt-Klinikum in Hannover an. Hier schreckte mich jedoch das alte und marode Klinikum ab.
Das Clemenshospital in Münster machte da einen sehr viel freundlicheren Eindruck. Hier machte schon die Aufnahme meines Krankheitsverlaufes durch eine Assistenzärztin einen sehr guten und kompetenten Eindruck. Außerdem verstand die Ärztin es, mich zu beruhigen.Am 24. 07 05 wurde ich eingewiesen ins Clemenshospital Münster. Auf der Station wurden meine Schwester und ich so nett und lieb begrüßt und versorgt, dass wir sehr überrascht waren. Man begleitete uns ins Schwesternwohnheim, wo meine Schwester übernachten sollte und nahm uns die Angst durch das fürsorgliche und lockere Verhalten der Schwestern. Jeder Wunsch wurde einem fast von den Lippen abgelesen.
Am nächsten Tag stand eine Untersuchung per Narkose an, in der per Ultraschall das Herz untersucht wird. Weitere Untersuchungen und Vorgespräche folgten, die einen sehr verängstigen, weil einem alle Risiken der Operation aufgelistet werden. Am Abend vor der OP musste ich nur noch weinen und hatte riesige Angst. Dies meldete man wohl dem Prof. Dr. Sepehrnia, der noch um 20.30 Uhr auf das Zimmer kam und mich mit den sinngemäßen Worten tröstete: „Ich weiß gar nicht, warum Sie Angst haben, ...ich operiere sie doch!“

Dann kam der Tag der Operation. Durch Beruhigungsmittel ruhiggestellt, schob man mich in den OP. Dort hatte ich Glück mit einer sehr netten Narkoseärztin, die mich sanft in die Narkose begeleitete.
Ich wachte 3 Stunden später in der Intensivstation auf und war den Umständen entsprechend sehr fit. Mein Nacken tat mir weh (was an der sitzenden OP-Haltung lag), mein Kopf war bleischwer und ich hatte Ohrenschmerzen. Ein bisschen übel war mir, aber das war nicht schlimm. Ich konnte sogar hören an der operierten Seite. Keine Gesichtslähmungen, alles war in Ordnung. Welche Erleichterung für mich und meine Familie.
Am nächsten Tag brachte man mich nach einem Kontroll-MRT auf mein Zimmer und dort sollte ich sogar schon versuchen aufzustehen. Das war eine sehr wackelige Angelegenheit. Bei der kleinsten Kopf- oder Augenbewegung wurde einem schwindelig. Das wurde jedoch von Tag zu Tag besser. Auch die Übelkeit nahm bis zum 5. Tag stetig ab. Ich konnte 5 Tage nach der OP bereits meinen Mann in die Stadt zum Kaffeetrinken begleiten. Leider verkomplizierte sich kurzfristig die Lage, da sich meine Ohrenschmerzen letztendlich als Mittelohrentzündung herausstellten und nicht als OP-Folgeschmerz. Aus diesem Grund durfte ich nicht 10 Tage nach der OP nach Hause, sondern musste noch warten, bis das Antibiotika anschlug um eine Hirnhautentzündung zu vermeiden. Nach 16 Tagen durfte ich nach Hause und ich entschloss mich wegen meines Heimwehs auf eine Reha zu verzichten. Die Entscheidung habe ich auch nicht bereut.
Heute ist die Operation 9 Wochen her und ich spüre keinen Schwindel mehr, kann wieder Auto und Fahrrad fahren und meine Hörvermögen ist genauso wie vor der Operation ( zwar durch die Hörstürze schlecht, aber immerhin, es ist noch da!). Einzig ein erhöhtes Schlafbedürfnis ist übriggeblieben.
Ich bin überglücklich und weiß es erst jetzt so richtig zu schätzen, was das Neurochirurgische Team in Münster dort geschafft hat.

michaela

  • Gast
Re:Akustikusneurinom-Op in Münster
« Antwort #1 am: 06. Oktober 2005, 17:52:21 »
Hallo Anja??
Auch ich wurde von Prof. Sepehrnia operiert und habe mich dort in den 4 Wochen sehr gut aufgehoben gefühlt.Es freut mich echt, dass es dir genauso erging.
Die haben dort goldene Hände, nicht wahr?  ;)
Und sind trotdem nicht abgehoben, sondern Mensch geblieben.
Liebe Grüße
Michaela

 



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