HirnTumor-Forum

Autor Thema: Glioblastom  (Gelesen 1453951 mal)

Offline kabas

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Re:Glioblastom
« Antwort #150 am: 15. November 2006, 23:12:16 »
Hallo I hope,

auch ich bin verunsichert, was die Misteltherapie angeht. Meine Schwester bekommt sie seit ca. 2 Monaten, jeden 2. Tag ISCADOR.P, bis jetzt gab es keine Anzeichen der Unverträglichkeit.

Wisst ihr , was total bescheuert ist, da gibt es genügend Glio-Patienten, und es werden so viele verschiedenen Medikamente angewendet.

Viel ließt man Temodal als Chemo, aber alle anderen sind so oft verschieden. Meine Schwester bekommt als epil. Mittel Phenytoin 100, dreimal am Tag. Da wurde ja auch in Bochum gesagt, dass das wohl ein veraltetes Medikament wäre, was man wohl heute nicht mehr so oft einsetzt.
Warum nimmt man das nicht gleich vom Markt?. Ja, ja, die Pharma....!

I hope, du hast, glaub ich, geschrieben, dass dein Mann keine epil. Anfälle bisher hatte, wieso nimmt er dann ein Mittel dagegen? Oder hab ich das falsch gelesen?
Man sagt doch, es werden keine Epileptika vorsorglich gegeben?

Alles Gute, dass morgen wieder die Sonne scheint,

Kabas

Stefans Frau

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Re:Glioblastom
« Antwort #151 am: 16. November 2006, 10:47:35 »
Hallo Kabas,

Sorry, hatte ich das nicht erwähnt?! Mein Mann hatte Anfang Oktober seinen ersten Anfall. Was ich da erlebt habe, war auch mal wieder bezeichnend für die Erlanger Kopfklinik (insbesondere die Neurochirurgie).
Es war wirklich nicht schön diesen Anfall mitzuerleben, aber besser als nicht dabei gewesen zu sein. Vor allem wenn man bedenkt, wie "gut" das alles noch ausgegangen ist. Er ist ja an dem Tag noch mit unseren 3 Kindern Auto gefahren und war kurz zuvor mit dem Hund spazieren. Ihm ging es gut, keine Anzeichen. Plötzlich kam zu Hause der Anfall und ich habe zwar immer damit rechnen müssen, aber letztendlich kommt das dann doch unvorbereitet. Er stürzte leider sehr heftig mit der Stirn voraus auf den harten Fliesenboden und blutete - ich wußte nicht, ob aus dem Ohr oder woher das Blut kam. Zum Glück waren nur die großen Jungs (11) da, die hatten auch den Schock ihres Lebens. Ich dachte, mein Mann stirbt. Er kam mit dem Notarzt in die Chirurgie wegen der Platzwunde über dem Auge. Mittlerweile hatte er ein abartiges Brillenhämatom und Verdacht auf Schädelbruch. Nach dem CT die frohe Botschaft- kein Schädelbruch! Nach 5 ! Stunden Warten auf ein Bett auf irgendeiner Station - es mußte erst noch geklärt werden, wer ihn aufnimmt - kam er wieder auf "seine" Neurochirurgie wo er schon 2 x war. Den zuständigen Arzt, der von "Überwachung" sprach hab ich dann gefragt, was er glaubt, wer den Patienten die letzten 5 Stunden überwacht hat? Und dass ich schon drauf und dran war meinen Mann wieder mit heim zu nehmen, weil ICH ihm zuverlässig jede Stunde in die Augen schauen würde, was ich hier scheinbar nicht erwarten kann.  Auf der Station habe ich der Schwester mitgeteilt, dass ich alle vorhandenen Aufnahmen (CT, MRT) im Kleiderschrank meines Mannes deponiert habe, damit sich das gleich morgen jemand anschauen kann (mittlerweile war es 23.00 Uhr), denn er war ja 5 Tage vorher noch beim MRT und am gleichen Tag in der Strahlenklinik. Die nächsten Tage war es so, daß mein Mann völlig verwirrt und desorientiert war. Er wußte kaum noch etwas, ich war froh, dass er mich noch erkannte. Am 4. Tag seines Aufenthalts hatten wir einen Termin in der Neurologischen Klinik (schon 2 Wochen zuvor ausgemacht), wie praktisch, wir waren ja schon im Haus. Dort hatten wir ein sehr angenehmes Gespräch mit dem Leiter, Hr. Prof. Schwab, der erste Mensch, der ganz selbstverständlich von Alternativen zum Fortecortin sprach (u.a. Glycerol-Lösung) und bedauerte, dass wir in der Neurochirurgie gelandet waren, denn es ist natürlich sinnvoll, wenn der Neurologe den Hirntumor-Patienten, der als inoperabel gilt, betreut.
Am nächsten Tag, der Zustand meines Mannes war immernoch sehr bedenklich, rief mich der OA der NC zu sich und meinte: "Ja, ihr Mann meint ja, er geht heim. Aber wir schmeißen ihn nicht raus. Das liegt jetzt an Ihnen, wie Sie in der häuslichen Situation damit zurechtkommen. Und außerdem würde mich interessieren, wieso Sie den Neurologen aufsuchen, was soll das für einen Sinn haben?" Daraufhin ich: "Auch wenn Sie mir jetzt sagen würden, dass mein Mann jetzt so im Dauerzustand bleibt, werde ich ihn natürlich mitnehmen, denn bei Ihnen ist er ja völlig sich selbst überlassen wenn er keinen Besuch hat. Und wenn ich Brustkrebs hätte, würde ich begleitend zur Strahlenklinik weiterhin meinen Gynäkologen aufsuchen, und bei einem Hirntumor macht es schon Sinn, wenn sich damit ein Neurologe beschäftigt. Oder haben Sie sich etwa bis heute mal die Bilder, die seit 5 Tagen unbeachtet dort liegen angeschaut? Und solange das keiner gemacht hat, gehen wir auch nicht." Er war dann doch etwas platt, aber kooperativ und hat sich die Aufnahmen sehr genau angeschaut und nochmals bestätigt, dass der Tumor tatsächlich seit Diagnose nicht gewachsen ist. Aber ihm fiel auf, daß das Ödem doch nach dem Notfall-CT im Vergleich zum Kontroll-MRT 5 Tage vorher sehr ausgeprägt war. Er fragte bei mir nach, ob denn der Shunt nach dem MRT kontrolliert wurde. Ich ging davon aus, dass alles gemacht wird, was gemacht werden muss und leider darf ich ja nicht mit zur Untersuchung rein gehen - woher soll ich das also wissen. Kurzum, der Shunt war verstellt! Das hat endlich mal jemand nach 8 Tagen gemerkt, und nur weil ich darauf bestanden habe, dass sich die Bilder jemand anschaut. Statt auf 140 war er auf 90 eingestellt, ich finde, dass ist schon erheblich. Natürlich wurde sofort die Schuld von sich gewiesen, weil für mich war dann klar woher so plötzlich der Anfall kam. Ich weiß nur, dass ich meinen Mann in einem erbärmlichen Zustand mitgenommen habe und er dann, nachdem sein Shunt richtig eingestellt war, 2 Tage später wieder einigermaßen hergestellt war.
Aber der Hammer war dann noch die Chefvisite, in deren Genuss wir dann noch kamen. Buchfelder (Chef der NC) kam rein, OA hielt einen langen Vortrag über meinen Mann, Buchfelder fragte nach Grad des Glioms, auf die Antwort "IV" hat er eine wegwerfende Handbewegung gemacht, sich umgedreht - buchstäblich mit dem Arsch ins Gesicht meines Mannes- und nur noch abschließend festgestellt, dass Patienten, die in der NC behandelt wurden auch weiterhin Patienten der NC bleiben und nicht, wie Prof. Schwab das gern hätte in die Neurologie gehen.
Fazit: Der Patient steht im Hintergrund, Kompetenzgerangel ist wichtiger.
NC kann den Patienten nicht operieren - uninteressanter Fall- aber wegnehmen lassen wir uns nichts!
Buchfelder, du siehst uns nie wieder!
So, jetzt hab ich wieder Dampf abgelassen!

Wünch euch allen was...

Offline agnes

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Re:Glioblastom
« Antwort #152 am: 16. November 2006, 17:04:50 »
Hallo!
Es gibt leider schlechte Neuigkeiten, mein Mann hatte heute Kopfschmerzen und Übelkeit, Vorsprache im KH, CT-Aufnahme - mit ziemlicher Sicherheit 2. Rezidiv! Morgen kommt ein MR, dann erfahren wir, wie es weitergeht...
Die 2. OP war vor 3 Monaten, was soll das noch werden :'(
Liebe Grüße
Hilde

Karsten000

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Re:Glioblastom
« Antwort #153 am: 16. November 2006, 17:17:49 »
 ::)Hey Hilde,

man ist das eine Schei.... ich drück Euch für Morgen fest die Daumen,
vielleicht ist es ja doch nicht so schlimm. Heute abend bete ich für Euch.

Offline agnes

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Re:Glioblastom
« Antwort #154 am: 16. November 2006, 17:23:52 »
Hallo Karsten!
Danke, wir könnens wirklich brauchen..
LG Hilde

Offline Morgenroete

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Re:Glioblastom
« Antwort #155 am: 16. November 2006, 18:00:59 »
Liebe Hilde,

ein Gebet kann ich nicht anbieten...aber in Gedanken bin ich fest bei Euch.

Alles Liebe

Elisabeth
Alle meine Träume
hängen an deinem Golde.
Ich habe dich gewählt
unter allen Sternen.

Ich würde Jahrtausende lang
die Sterne durchwandern
in alle Formen mich kleiden
um DIR einmal wieder zu begegnen.

Offline agnes

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Re:Glioblastom
« Antwort #156 am: 16. November 2006, 18:03:59 »
Danke Elisabeth!
Ich kann das gar nicht begreifen........

Schnipsi

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Re:Glioblastom
« Antwort #157 am: 16. November 2006, 19:01:15 »
Hilde & Heribert,

ihr schafft das, ich weiß es ganz genau.

Drück Euch ganz fest und werde an Euch denken.

Doris

Offline kabas

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Re:Glioblastom
« Antwort #158 am: 16. November 2006, 20:53:40 »
Liebe Hilde,

auch meine Gedanken sind bei euch,

lass dich umarmen,

Kabas

Offline kabas

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Re:Glioblastom
« Antwort #159 am: 16. November 2006, 21:35:31 »
Hallo I hope,

vielleicht hattest du auch den Anfall deines Mannes erwähnt, und mir ist dieser Entrag "durch die Lappen gegangen". Bei der Vielfalt bestimmt kein Wunder?

Es ist unglaublich, was man so alles erleben kann. Nicht nur, dass man mit der Krankheit fertig werden muss, dann auch noch solche "Episoden"!
Wir haben auch so Manches in der Klinik erlebt, eine Frage einer Krankenschwester war: wird überhaupt noch etwas bei Ihrer Schwester gemacht?
Oder einen Tag, bevor wir sie nach Hause holten, sagte eine Krankenschwester zu ihr, Frau ....., das wird doch nichts mehr, sie sterben!
Da kannst du dir ja vorstellen, wie es danach meiner Schwester ging!

Nie wieder wird sie in diese Klinik gehen, und wenn es die einzige wäre.

Wir sind uns sicher, hätten wir sie dort nicht rausgeholt, wär sie heute nicht mehr unter uns.

Sie war in einem nicht behinderten gerechten Zimmer, im Zimmer war Platz für den Rollstuhl, den brauchte meine Schwester damals schon, aber die Toilette war so klein, dass ich als gesunder Mensch mit aufrechtem Gang Schwierigkeiten hatte, von der Duschzelle will ich gar nicht reden! Da ist meine Schwester ausgerutscht, die Mitpatientin hatte nicht die Kraft sie wieder "aufzulesen", da man überall Sparmaßnahmen ansetzt, war halt auch nicht gleich eine Schwester parat. Es ist damals gott sei dank nichts passiert, aber das muss man sich mal vorstellen!

Ich habe oft gesagt, dass ich Manchen, die für die Zustände in den Kliniken verantwortlich sind, wünsche, einige Wochen in einem Krankenbett zu liegen, ohne Knopf zum Schwesternzimmer( die sind oft überfordert), undichte Fenster, ein Essen, was keiner essen kann, die biestigste Krankenschwester, die es auf Erden gibt und einen Arzt, der nur " Dienst nach Vorschrift" macht!
Frau Sch....., ich grüsse auch Sie!

Ja I hope, für die Kinder ist es ganz schlimm. Meine Nichte ist 15 Jahre alt, sie hat seit der Erkrankung(seit Mitte Februar) der Mutter viel erleben müssen, der letzte Anfall war diesen Montag. Wie sollen die Kinder das nur je irgenwie verarbeiten und damit fertig werden......?

Ich sende auch dir ganz liebe Grüsse,

wünsch uns allen viel Kraft,

Kabas

Christel K.

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Re:Glioblastom
« Antwort #160 am: 17. November 2006, 10:03:10 »
Liebe Hilde!

Als ob du es geahnt hättest.....

Auch ich bin in Gedanken bei euch und schließe euch in meine Gebete mit ein.

Alles Liebe, K.

cdammann

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Re:Glioblastom
« Antwort #161 am: 17. November 2006, 10:20:16 »
Liebe Hilde!
Eure Geschichte erinnert mich sehr an unsere. Mit unserem lieben Papa fing es genauso an, mittlerweile pflegt meine Mutter ihn zu Hause. Wir haben ANGST!!!
LG Claudia

Offline agnes

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Re:Glioblastom
« Antwort #162 am: 17. November 2006, 17:10:03 »
Hallo an alle "Mitleidenden"!
"willkommen in der Hölle!" hatte der Arzt das gesagt? nein, aber ich empfinde es so. Nun 3 Monate nach dem 1. Rezidiv ist das 2. da!
Nicht nur, dass wir 5 Std. warten mussten, ehe mein Mann zum MR geholt wurde, das Ergebnis ist niederschmetternd.

Das Monster ist wieder 3 cm groß, mein Mann hat Lämungserscheinungen in der rechten Hand und auf der rechten Lippenhälfte.

Nun dazu, was der Doc von sich gab: wir haben schon noch Möglichkeiten, aber nach meiner Frage, was er an unserer Stelle tun würde, meinte er "nichts mehr"................Ich fragte dann, wie das weitergehen würde, wenn man nichts macht. Er meinte, mein Mann würde immer müder werden und viel schlafen.

Der Doc schlug die Studie mit "Enzastaurin" vor. Ich fragte nach einer Bestrahlung direkt im Tumor. Er sagte, das wäre ev. auch eine Möglichkeit, da muss zuerst eine Scan-Untersuchung gemacht werden und wenn die passt, müßte die Behandlung in Innsbruck stattfinden. Enzastaurin und Bestrahlung des Tumors von innen geht nicht, denn sonst wäre es keine Studie mit Enzastaurin.

Gegen die "Unbefindlichkeiten" hat mein Mann auch nichts bekommen.
Ich sitze da wie der erste Mensch und weiss nicht, was wir tun sollen. Letztendlich wäre es die Entscheidung meines Mannes, aber der weiss natürlich auch nicht weiter. Tatsache ist, dass er weitertun will, aber wir wissen nicht, womit :'(
LG Hilde

sorry121

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Re:Glioblastom
« Antwort #163 am: 17. November 2006, 19:29:58 »
Liebe Hilde!!!

Es ist einfach nur grausam ....diese Ohnmacht von Hilfslosigkeit!!!
Ich habe mich nach mehreren Wochen abstinenz hier mal wieder
eingelesen. Und es ist nach wie vor erschreckend.
Ich lese deinen letzten Eintrag und kann ganz und gar deinen Zorn
nachempfinden.
Es ging bei meinem Sohn nicht anders.
Und man denkt immer nur das kann doch nicht wahr sein...es muß doch
etwas geben etwas neues ....etwas altes...für eine Besserung...heilung....
Und dann sagt dir ein Arzt sowas.
Einfach nur grausam.....

Offline agnes

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Re:Glioblastom
« Antwort #164 am: 18. November 2006, 11:07:03 »
Hallo!
Ich steh komplett neben mir, ich hab jetzt monatelang gelesen und weiss eigentlich gar nix, was es jetzt noch für Alternativen gibt.

Brachytherpie ist bei uns in Österreich nur eine Studie - ist das das Gleiche wie die Jod-Seeds-Implantate??
Bitte helft mir weiter
Hilde

 



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