Hallo Christa,
vielleicht kann ich auch ein wenig zu Deinen Fragen beitragen. Ich bin zwar keine Logopädin sondern Physiotherapeutin und arbeite in der Neurologie am UK Köln. Meine Mutter verstarb Ende 2004 an einem Glio ...
Erst einmal: auch nach einem längerem Zeitraum können immer noch Fortschritte erzielt werden. Viele sagen, daß nach 2 Jahren nichts mehr kommt, aber unser Gehirn ist sehr flexibel und passt sich ständig an. Leider nimmt die Flexibilität und somit auch die Neuroplastizität mit dem Alter ab -> der Stoffwechsel wird ja auch langsamer im Alter. Deshalb können Kinder eher neurologische Ausfälle "wegstecken" als Erwachsene. Neues Lernen fällt einem schwerer und wird auch langsamer.
Dazu kommt auch noch, wie groß die Schädigung im Gehirn ist .... je mehr Straßen kaputt sind, desto länger braucht die Reperatur ... und Umgehungsstrecken zu bauen, dauert auch seine Zeit. und Narbengewebe im Gehirn behindert auch noch!
Um Sachen wieder zu "automatisieren" (sowohl Bewegungen und auch die Sprache) braucht's eine ständige Wiederholung von bis zu und über 40 000 Mal!!! Denk doch mal daran, wie lange es gedauert hat, bis du "automatisiert" Auto fahren konntest (ich hoffe, Du hast auch einen Führerschein!? ;-) ), also OHNE dauernd darüber nachzudenken, wann kuppeln, wann Gas undundundund ...
Gib also die Hoffnung nicht auf... 2 Monate sind keine Zeit. Du und Dein Gehirn machen gerade Hochleistungssport und dann ist es klar, wenn bei starker Belastung, köperlich aber auch psychisch) mal das eine oder das andere nicht klappt! Bloß nicht aufgeben!!!
Ich sag meinen Patienten immer: sie sollen lieber 6 mal am Tag 5 min üben als einmal eine halbe Stunde. Das macht eh keiner. Lieber die Übungen irgendwie in den Alltag einflechten.
Bei einer ambulanten Reha solltest du darauf achten, daß das wirklich eine neurologische Reha ist. Meistens fährt man morgens hin und nachmittags wieder nach Hause. Dort hat man dann diverse Anwendungen -> Physio, Logo und Ergo (Einzel oder Gruppe) ... vorher wird natürlich besprochen, wo man den Schwerpunkt setzt.
was für eine Reha spricht: du hast intensivere Betreuung täglich für 3 bis 4 Wochen (bis aufs Wochenende), manchmal hat das ganz gute Erfolge. Danach sollte man etwas Ruhe sich gönnen und dann evtl die Behandlungen ambulant Zuhause 1 bis 2 Mal wöchentlich machen.
Alternativ kannst Du aber auch mit deinem Arzt und der Logopädin besprechen, daß ihr ein 20er Rezept täglich durchzieht, dann evtl eine Therapiepause und dann mir 2x die Woche. Ich habe Patienten, die lieber eine ständige Behandlung haben wollen, aber auch einige, die gerne das Rezept durchziehen, um dann ein wenig zu pausieren. Das muß jeder selbst mal ausprobieren ...
ich hoff, ich konnte ein wenig helfen!
LG aus Köln,
Murphy