HirnTumor-Forum

Autor Thema: Glioblastom  (Gelesen 1473440 mal)

Offline kabas

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Re:Glioblastom
« Antwort #870 am: 15. Mai 2007, 00:19:10 »
Liebe Elisabeth,

ich weine mit Dir....................

Mein aufrichtiges Beileid, ich hab so oft an Euch gedacht und denk jetzt an Euch.....................

Ich umarme Dich ganz, ganz fest,

Babette


silu

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Re:Glioblastom
« Antwort #871 am: 15. Mai 2007, 12:35:50 »
Liebe Elisabeth...
als mein Mann nach 13 Monaten Leben mit einem Glioblastom starb, hab ich dieses Gedicht von einer lieben Freundin bekommen. Es hat mich so  berührt, drückt es doch aus was ich fühle - auch jetzt noch, nach 9 Monaten ohne ihn...


"Keiner kann sagen, der es nicht erlebt,
wie es ist, wenn die Seele die Flügel hebt,
und leise, leise - zur letzten Reise -
gen Himmel schwebt.

Und niemand fühlt es auf dieser WElt,
wie weh es tut, wenn Gott zum Sternenzelt
den Menschen ruft, der dir das Liebste war
und bleiben wird in Ewigkeit und immerdar.

Es weiß keiner, dem es nicht geschah,
wie es ist, wenn einer nun
nicht mehr da.
Wenn leer die Stätte des Menschen,
den man hätte so gern noch nah!
Das weiß nur der,
dem es selbst geschah..."


Ich fühle mit dir,
Silu

petra69

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Re:Glioblastom
« Antwort #872 am: 15. Mai 2007, 16:15:56 »
Liebe Elisabeth,

ein Engel ist bei meiner kleinen Kämpferin angekommen...
... ich umarme dich

Petra

Schnipsi

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Re:Glioblastom
« Antwort #873 am: 15. Mai 2007, 20:56:57 »
Meine Lieben,

es ist nicht einfach nach diesen Einträgen hier fortzufahren, es begleitet mich jetzt jede Stunde die Frage, wann wird es bei uns soweit sein...........ich denke fast jede Minute daran und wenn ich hier lese, von Euch, alle, die uns während der letzten 19 Monate begleitet haben, kommt dieses WANN ist es bei soweit in meinen Kopf.

Wir haben die letzten Tage versucht die bestmögliche Situation für meinen Papa zu bekommen, erst wollte meine Mama ihn zu Hause pflegen, aber der "Probetag" am Sonntag zu Hause war eine reine Katastrophe. Mein Papa wollte immerzu aufstehen und auf die Toilette, was ihm aber nicht mehr möglich ist und selbst zu zweit konnten wir ihm nicht helfen. Die Wohnung meiner Eltern ist nicht Rollstuhlgeeignet und die Gefahr, dass er sich irgendwo anhaut oder zusammenbricht ist sehr groß. Meine Mama hat daraufhin heute das Hospiz in Salzburg angeschaut, eine wunderschöne Einrichtung und wir haben die Entscheidung getroffen, dass er dort die bestmögliche Pflege erhält, jedoch heute nach der Ärztevisite auf der Palliativstation hat uns wieder ein Hammer getroffen. Die Ärztin rät uns meinen Papa jetzt doch dort zu lassen ,weil es wohl jetzt sehr schnell gehen wird (glaubt sie zumindestens). Es ist auch zu sehen, der Zustand meines Vaters verschlechter sich von Stunde zu Stunde.........er erkennt jetzt teilweise meine Mama nicht mehr und liegt die meiste Zeit. Auch das Essen macht ihm zu schaffen.
Am Sonntag hat er gehechelt und die Augen verdreht...... :'( :'( :'(

Ich bete , dass er keine Schmerzen hat ....es ist so schwierig zu ihm durchzudringen.

Der Hoffnungsgedanke , dass er wieder gesund wird, ist gegangen , dafür drängt sich mir ein anderer Gedanke auf...ich hoffe, dass mein Papa nicht lange leiden muß, dass ist kein Leben mehr......ich weiß nicht, ob ich mich dafür schämen muß oder ein schlechtes Gewissen haben muß......aber wenn ich ihn so dahinsichen sehe, wünsche ich ihm das nicht .......

Bin heute wieder nah am Wasser gebaut..... :'( :'(

Drück Euch alle
Doris










Offline Phoenix

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Re:Glioblastom
« Antwort #874 am: 15. Mai 2007, 21:40:21 »
Liebe Schnipsi.........

Du mußt dich deiner Gedanken nicht schämen oder ein schlechtes Gewissen haben............du denkst wie ein liebender mensch ....du möchtest das Beste für deinen Papa.........und das ist in diesem Zustand leider nicht auch das Beste für euch.........es ist sehr schwer nicht egoistisch zu sein in diesen Momenten......

Ich wünsche dir und euch die Kraft deinen Vater zu begleiten, damit er sich geborgen fühlen kann...........

Liebe Grüße
Esther

Offline agnes

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Re:Glioblastom
« Antwort #875 am: 16. Mai 2007, 07:17:57 »
Liebe Doris!

Der erste Absatz Deines Eintrages könnte auch von mir sein. Ich wollte gestern schon was reinschreiben, aber nach den letzten Einträgen für Elisabeth hab ich mich fast nicht getraut...

Mir geht es genau wie Dir. Wir haben jetzt genau 19 Monate und die ständige Angst im Nacken "wie lange noch :'("
Mein Mann baut auch täglich ab und es ist ein Jammer, das mitansehen zu müssen.

Ich kann euch nur wünschen, dass das Leiden nicht lange dauert. Mach Druck, dass die Ärzte ihn schmerzfrei halten können - Morphium, Opium - was weiss ich. Hauptsache, er hat keine Schmerzen....

es ist alles so schrecklich und ich hab nicht die leiseste Ahnung, wie wir das alles durchstehen sollen.

wünsch Dir viel Kraft
Hilde

Knusperflakes

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Re:Glioblastom
« Antwort #876 am: 16. Mai 2007, 07:51:30 »
Es ist immer wieder faszinierend, wenn jemand anders hier etwas schreibt und man denkt sich "Ja, genau, so ist es..."

Dieser Zwiespalt zwischen den anderen nicht leiden lassen wollen aber auch nicht wollen, dass er stirbt.

Bei meiner Mama sind jetzt 7 Monate seit der Diagnose vergangen, viel weniger noch als bei Euren Geschichten, aber auf 19 Monate werden wir wohl nie kommen...

Gestern war wieder mal ein Termin beim Arzt. Labor und Besprechung des MR-Ergebnisses von letzter Woche. Der Tumor hat sich im Wesentlichen seit dem letzten MR vor 2 Monaten nicht verändert, die Laborwerte sind auch in Ordnung. Das ist ja mal was Positives.
Es geht ihr halbwegs gut, es ist halt immer gleich. Sie liegt da, manchmal kriegt man Reaktionen von ihr und manchmal nicht.
Weitere Chemo wird nicht gemacht, die Belastung wäre einfach zu groß.

Als sie selbst die Diagnose gehört hat Anfang Dezember war laut Papa ihr erster Satz "Bis nächsten Sommer also". Ob sie damit recht haben wird?

Offline Cira

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Re:Glioblastom
« Antwort #877 am: 16. Mai 2007, 13:34:12 »

Regelmäßig lese ich hier.....es ist so unendlich traurig und grausam :'(

Mein aufrichtiges mitgefühl....meine gedanken sind oft bei euch allen



Cira

maren194

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Re:Glioblastom
« Antwort #878 am: 16. Mai 2007, 14:33:46 »
Liebe Doris!
Versucht doch trotz des nahen Endes, deinen Vater ins Hospiz zu verlegen! Auch wenn es nur für ganz kurze Zeit evtl. nur Tage ist, so ist der Abschied doch viel würdiger als im Krankenhaus. Als mein vater im Hospiz war, haben wir viele Leute erlebt, die nur für einen oder zwei Tage dorthin gekommen waren. Dort wird alles getan, damit dein Vater nicht leiden muss. Die Schwestern können sehr gut beurteilen, ob jemand Schmerzen hat oder nicht, wie lange es noch dauert usw. Auch für dich und deine Mutter wird gesorgt werden. Versuche es doch, du wirst es nicht bereuen!
Allen Mut und viel Kraft für diese schlimme Zeit!
maren

Offline flumpy

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Re:Glioblastom
« Antwort #879 am: 17. Mai 2007, 23:32:29 »
Liebe Doris!!!!

Ich wuerde Euch auch zu einem Hospitz raten. Dort wird wirklich alles getan, um in Wuerde zu sterben. Mein Mann war  auch zu erst eine Woche im Krankenhaus, dann  habe ich ihn ins Hospitz gebracht. Es tat soooo weh.... ich weiß bis heute nicht, wie ich das geschafft habe :'( :'( :'(

Aber ich weiß, daß er keine Schmerzen hatte und nicht leiden musste. Ich konnte Tag und Nacht hin oder anrufen, wie es ihm geht. Ich hatte und habe dort immer einen Ansprechpartner, wenn ich Hilfe brauchte und auch noch brauche.
Mir fehlt meine Maus jeden Tag mehr........ die Leute sagen immer, die zeit heilt.......... usw.......... aber ich weiß , daß es nicht stimmt........ das Leben wird einfach jeden Tag dunkler......... Ich drueck Dich ganz lieb

Corina

Knusperflakes

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Re:Glioblastom
« Antwort #880 am: 18. Mai 2007, 08:10:34 »
Mir fehlt meine Maus jeden Tag mehr........ die Leute sagen immer, die zeit heilt.......... usw.......... aber ich weiß , daß es nicht stimmt........ das Leben wird einfach jeden Tag dunkler.........

Ich glaube trotzdem, dass die Zeit heilt. Aber man muß es schon zulassen, dass die Wunde an der Seele sich schließen kann. Das heisst ja nicht, dass man auch vergisst... es bleibt eine Narbe zurück.
Aber ich denk mir immer, man muß sich in solchen Situationen vorstellen, was der liebe Mensch, der nicht mehr "in echt" bei uns sein kann, sich wünschen würde. Doch sicher nicht dass wir verzweifeln, uns eingraben, verstecken...
Wenn ein lieber Mensch zu früh geht, wie das in diesem Forum ja bei allen der Fall ist, hinterlässt er uns ja quasi einen Auftrag! Nämlich, das zu Leben zu leben und die Zeit zu nützen, die er nicht mehr nützen konnte!

Liebe Corina, lass es nicht zu, dass Dein Leben dunkel wird! Das hätte sich Dein Mann für Dich sicher nicht gewünscht! Denk an ihn und versuch, so zu sein, dass er stolz auf Dich wäre und sich über Dich freuen könnte!

Sarabande

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Re:Glioblastom
« Antwort #881 am: 18. Mai 2007, 10:44:36 »
Liebe Corina,

Ich schließe mich Knusperflakes an, nur dazu wollte ich sagen, schmerz zu empfinden ist ganz OK, und es auszudrucken ist gut.  Zeit heilt nicht, aber es hilft, dazu brauchst du aber mehr Zeit als sieben Wochen!!  Kein Wunder, das es dir schlecht geht. Schwierig ist immer die Phase, wo alle Andere rund herum wieder mit dem Leben anfangen, und man selber noch völlig gelähmt ist… Man will auch nicht unbedingt geheilt werden.  Aber die Art von Schmerz ändert sich wohl mit der Zeit, und für viele stimmt es, dass das erste Jahr das schlimmste ist. Las dir Zeit, suche Möglichkeiten, darüber zu reden, suche dir Orte, wo es dir gut geht… so banal wie es klingt, geht das Leben schon weiter, denn gerade das was uns so weh tut – das ein Leben geendet ist – stimmt bei uns nicht… ich meine, ich liebe mein Mann, deswegen freue ich mich, das er lebt, und er liebt mich, deswegen freut er sich, das ich lebe, und deswegen freue ich mich auch, das ich lebe, und werde versuchen, diese Freude über der Tot hinaus zu bewahren, den das was wir beide schätzen, nämlich die Liebe und das Leben, wird doch noch da, wenn auch nur die Hälfte davon… ich weiß nicht, ob das Sinn macht, und ich weiß, es kann dein Schmerz nicht mindern, aber glaub mir, es kommen schon bessere Zeiten…

Ich gebe auch zu, selber davor mehr Angst zu haben, als ich sagen kann, nicht am wenigstens, weil mein ganzes Leben und Dasein und Alltag und Identität so tief in meinem Mann verwickelt sind, das ich mir nicht vorstellen kann, ohne ihm leben zu müssen, und ich hab nicht das Gefühl, die Kraft zu besitzen, mich entsprechend neu definieren zu können.  Ich weiß wohl das es noch schlimmer wird, als ich mir vorstellen kann, aber ich weiß trotzdem, das ich es überleben werden und muss, und das es irgendwann doch wieder einigermaßen gehen wird… ich habe es in anderen gesehen, ich habe es selber erlebt, wir sind robuster, als wir denken… und das Leben hat in sich ein eigene Kraft…

S.

aleyna

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Re:Glioblastom
« Antwort #882 am: 21. Mai 2007, 23:58:03 »
liebe sarabande,

das hast du wunderschön gesagt.

aus deinen zeilen kann man mehr als deutlich erkennen wie gross  und tief die liebe ist die du für deinen mann empfindest.

ich bin von all dem schmerz und all der hoffnung die sich in deinem text wiederspiegel zutiefst berührt .

ich wünsche dir und deinem mann, und allen anderen, ein anderes ende als in den meisten fällen.  


eine nachdenkliche

aleyna :-[

Offline agnes

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Re:Glioblastom
« Antwort #883 am: 22. Mai 2007, 12:43:58 »
Ja, liebe Aleyna -

auch ich wünsche allen, die hier noch weiterkämpfen, dass es ein anderes Ende geben wird, als in den meisten Fällen -

doch die Hoffnung schwindet von Tag zu Tag mehr :'(.

Ich dachte immer, bei meinem Mann ist das alles anders, er war und ist immer anders als alle anderen....
und täglich holt mich die Realität ein, täglich geht es ein Stückchen mehr bergab, es zerreisst mich, dabei zuzusehen und nichts tun zu können...

Ich war bis zur 4. OP eigentlich doch verwöhnt, da er eigentlich immer wieder schnell auf den Beinen war und bis Mitte Nov. 2006 sogar noch voll gearbeitet hat, habe lange gedacht, dass wir das Monster besiegen werden und nun??

In mir hämmert die Frage, "wie lange noch??" fast ständig. Ich kann an nichts anderes mehr denken. Ich bringe den Alltag nicht mehr auf die Reihe. Ich fahre wie in Trance ins Büro und mache 6 Stunden lang nur mehr Mist. Die Angst frißt mich auf, was zu Hause sein wird....
Momentan geht es noch, ihn ein paar Stunden alleine zu lassen, aber ich glaube nicht mehr lange und wie soll es dann weitergehen???

Ich habe nicht die geringste Ahnung, wie ihr alle das geschafft habt, eure Lieben zu Hause zu begleiten...

wünsch euch allen nur das Beste
Hilde

Schnipsi

  • Gast
Re:Glioblastom
« Antwort #884 am: 22. Mai 2007, 20:49:24 »
Geliebt und unvergessen.....

Am 19. Mai 2007 um 0 Uhr 40 ist mein Papa von einem Engel geholt worden.....

Worte können unsere Gefühle nicht beschreiben, aber wir sind dankbar, dass er von seinem Leiden erlöst worden ist.

Ich danke allen hier......ihr habt es immer wieder geschafft uns Mut zu geben, auch wenn wir am Ende verloren haben.

Doris

 



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