Hallo WoM!
Ich finde es super, dass du als selbst Betroffener deine Geschichte erzählst. Und man kann Dich fast reden hören, da kommen so viel positive Schwingungen rüber! Ich freue mich, dass es jemanden gibt, der mit so viel Energie seine Krankheit annimmt und daran glaubt, sie bekämpfen zu können!
Bei meinem Mann wurde im Mai 06 ein GlioIV festgestellt, nach gerade mal 4 - 6 Wochen Beschwerden mit Kopfschmerzen (als Migräne diagn.) und einer totalen Wesensveränderung (als Depressionen diagn.). Paar Wochen davor waren wir noch fröhlich beim Skifahren und mein Mann hats geschafft mit unseren drei Kindern allein die Pisten zu stürmen während ich leider nur Langlaufen konnte. Bei ihm wurde dann ein Shunt eingesetzt und eine Biopsie vom Tumor gemacht. Danach die 100%ige Diagnose, die mir die Ärzte aber schon vorher mit ziemlicher Wahrscheinlichkeit sagten. Für mich war die Befundbesprechung daher erleichternd, weil auch gleich die Therapie besprochen wurde. Ich hatte am meisten Angst davor, dass gar nichts gemacht werden würde. Einer der Neurochirurgen hat mir bei einem der ersten Gespräche nämlich gleich mal mit auf den Weg gegeben, dass ich "weltweit niemanden finden werde, der diesen Tumor operieren kann!". Der Tumor war zu diesem Zeitpunkt etwa 4 x 3,5 cm groß, liegt aber sehr ungünstig. Es wurde dann eine Strahlentherapie durchgeführt, 42 x in 6 Wochen. Dabei gab es ganz am Anfang das Problem, dass sein Hirnödem wieder größer wurde und er nochmal 2 Tage stat. in der Klinik war mit extrem hoher Cortison-Infusion. Danach wurde die Fortecortin Dosis von 4,5mg auf 12 mg erhöht und alles war gut. Während der Bestrahlung fing er an mit Temodal, lief auch gut bis auf die "kleineren" Nebenwirkungen, wie z. B. Pilz im Mund. Ansonsten war er wieder fast der Alte, war wieder lustig aber leider ziemlich geschwächt. Wobei er bis jetzt überhaupt keine Ausfälle oder epileptischen Anfälle hat! Vor dem Controll-CT, das 2 Wochen nach der letzten Bestrahlung gemacht wurde hat er wieder ziemliche Wesensveränderungen gehabt. Mir war aber klar, dass es nicht am Tumor liegt, denn das Gedächtnis und die Orientierung usw. hatte sich alles sehr verbessert. Das lag wiederum am Cortison. Er hatte versucht, es zu reduzieren, das war aber einfach noch zu früh. Das CT war gut, Tumor rückläufig. Dann kam er ganz überraschend auf Kur für 4 Wochen. Dort hat er sich super erholt und körperlich aufgebaut. Während der Kur hat er wieder Temodal bekommen - wieder ohne Probleme. Jetzt hat er den 3. Zyklus Temodal hinter sich. Erstmals mit Erbrechen, aber nach Zofran- Einnahme ohne weitere Probleme. Er war seit Beginn der Therapie nie bettlägrig oder nicht mehr Herr seiner Sinne. Im Prinzip kann er alles machen, bis auf ganz große körperliche Anstrengung. Er fährt Fahrrad, geht mit dem Hund spazieren, kümmert sich um die Kinder und um Haushalt...
So weit , so gut. Und ich bin absolut überzeugt, dass es so weiter laufen wird. Immerhin hat er es geschafft, mit díesem Riesenteil im Hirn bis jetzt (so gut) zu leben. Also
müssen wir nur dafür sorgen, dass das Teil nicht wieder wächst. Und wenn wir dann nächstes Jahr im Mai wieder in die Klinik gehen und keine schlechtere Ausgangssituation als dieses Jahr haben, ist das doch ein geschenktes Jahr! Und so bin ich jetzt in der Gegenwart angekommen. Ich hab mich zu viel mit der Zukunft und ihren Schrecken beschäftigt, und auch der Vergangenheit nachgeweint.
Ich wünsche Dir alles, alles gute! Und ich hoffe, ich konnte dir auch ein paar positive Energien schicken!
Lass auf jeden Fall wieder von Dir hören!
Ihope