Liebe Katie und guten Morgen, Ihr Lieben,
schön, daß Du Dich um Deine Freundin kümmerst und der Familie beistehst. Für die ist es sicher ganz besonders schwierig, weil sie zusätzlich noch die sprachliche Barriere überwinden müssen.
Fragen stellen, Gefühle ausdrücken und ganz normale organisatorische Dinge, wie z.B. Medikamentengabe, Lagern usw. in einer Fremdsprache artikulieren zu müssen, macht noch ein bißchen einsamer, da oft Mißverständnisse vorprogrammiert sind.
Aber Du bist ja da und stehst ihnen zur Seite.
Es ist zum Kotzen (sorry, aber es ist so), wenn man die ganzen Schicksale liest, unabhängig vom Alter der Betroffenen.
Ganze Armeen an Menschen, deren Leben sich so brutal und schlagartig ändert. Diese Ohnmacht und Angst !!
Am schlimmsten natürlich für unsere lieben Betroffenen, die immer wieder ein Stückchen mehr von sich hergeben müssen und bewußt miterleben müssen, wie sie demontiert werden.
Noch dazu unter Schmerzen leiden.
Liebe Katie, bekommt Deine Freundin eine Schmerztherapie, die anspricht ?? Tumore und die daraus resultierenden Ödeme verursachen Vernichtungsschmerzen (erzähl' ich Dir sicher nix Neues).
Das muß kein Mensch aushalten, auch wenn der Preis eine gewisse Sedierung ist. Aber das kann auch ein Segen sein.
Liebe Tina, bei uns war es eine Woche früher (am 7.2.07). Ich kann Deinen Gefühlszustand gut nachvollziehen. Anfangs habe ich mich nur gefragt: WIE wird sie gehen dürfen (das Wann war bedeutungslos).
Dann, als es geschah, blankes Entsetzen und gleichzeitige Erleichterung, weil es friedlich war.
Leidenschaftliche Verzweiflung und hektischer Aktionismus und nun, nach sechs Wochen, von Tag zu Tag ruhiger, tiefer, trauriger.
Diese massive Gewissheit, eine Trauer, die immer dichter wird und lähmt. Jetzt möchte ich die Welt anschreiben: SIE IST GEGANGEN, DU WELT, WIE KANNST DU DICH WEITERDREHEN ? WIE SOLL ICH WEITERLEBEN ?? Leider kommt keine Antwort zurück.
Jetzt ist mein Beitrag ein bißchen lang geworden, sorry dafür.
Meine besten Wünsche und Gedanken an alle Betroffenen und deren Angehörigen, an die Hinterbliebenen, viel Kraft und Liebe sollt Ihr haben.
Anita