HirnTumor-Forum

Autor Thema: Nano-Krebstherapie?  (Gelesen 50897 mal)

cobao

  • Gast
Nano-Krebstherapie?
« am: 05. Dezember 2003, 19:31:54 »
Hallo,

Diesen Bericht habe ich für alle Interessierten ins Forum gestellt, die die Sendung nicht gesehen haben. Hoffe das dies ein Weg für viele Betroffene sein kann.

Mittwoch 03.12.2003 | 22:25 Uhr
Beginn des Artikels

stern TV - RTL

Neue Krebstherapie: Mit Eisenteilchen gegen den Gehirn-Tumor

Neue Hoffnung für viele Krebspatienten: Berliner Ärzte haben jetzt erstmals an Patienten eine weltweit neue Behandlungsmethode getestet. Mit Eisenteilchen werden Gehirn-Tumore behandelt. So können Krebskranke, die bislang oft nur noch eine Lebenserwartung von wenigen Monaten hatten, neuen Mut fassen. Denn möglicherweise kann die Therapie ihr Leben um viele Jahre verlängern. stern TV hat eine der ersten Operationen dieser Art in Berlin mit der Kamera beobachten dürfen. Live bei Günther Jauch im Studio berichtet ein 37-jähriger Familienvater, wie gut es ihm inzwischen geht.


Informationen
Kontakt zu Prof. Klaus Maier-Hauff
(Nur bei Gehirn-Tumoren):
Bundeswehrkrankenhaus Berlin
Tel.: 030 - 284 11 20

Email  klausmaierhauff[at]bundeswehr.org


und: Charité Berlin
Tel.: 030 - 308 380-0

Email Andreas.Jordan[at]charite.de

[at] = @


Lieben Gruß und nie die Hoffnung verlieren

Suse
« Letzte Änderung: 24. Februar 2011, 13:40:10 von KarlNapf »

kulmbach1979

  • Gast
Thermotherapie mit magnetischen Nanopartikeln
« Antwort #1 am: 30. Dezember 2006, 16:02:35 »
Hallo aus Bonn,

bin auf der suche nach Behandlungsmethoden bei Hirntumoren .
Ist jemand im Forum der vielleicht diese Methode kennt bzw der sich auch mit der Materia auskennt und was dazu sagen kann.

Vielen dank
kulmbach1979



Studie zum GLIOBLASTOMA MULTIFORME

Leiter: Prof. Dr. med. Klaus Maier-Hauff, ZE Neurochirurgie, Bundeswehrkrankenhaus Berlin

Vom März 2003 bis Juli 2004 wurde die weltweit erste klinische Studie zur Durchführbarkeit der Thermotherapie mit magnetischen Nanopartikeln mit 14 Glioblastoma multiforme Patienten durchgeführt.
Die Ergebnisse zeigen die klinische Anwendbarkeit des neuen Verfahrens, seine exzellente Verträglichkeit und die Erreichbarkeit von Temperaturen zwischen 43°C und über 50°C in tief sitzenden Tumorarealen des Gehirns. Die Applikation der magnetischen Flüssigkeit und die nachfolgende Thermotherapie wurden von allen Patienten sehr gut vertragen. Obwohl es sich um eine Machbarkeitsstudie handelte, waren deutliche Zeichen einer lokalen Wirksamkeit der Therapie zu erkennen.
Eine Fortsetzung der klinischen Erprobung dieser neuen Nano-Krebs Therapie läuft seit Januar 2005. In dieser Wirksamkeitsstudie gemäß Medizinproduktegesetz werden Patienten mit Rezidiven des Glioblastoma multiforme (WHO Grad IV) und des anaplastischen Astrozytoms (WHO Grad III) eingeschlossen.

Studientitel:

Reintervention beim Rezidiv von Glioblastomen oder anaplastischen Astrozytomen mittels Thermoablation oder Thermoradiotherapie unter Einsatz magnetischer Nanopartikel ("Magnetic Fluid Hyperthermia", MFH)

Patientenzahl:

65

Einschlusskriterien:

• Patienten mit Rezidiv des Glioblastoma multiforme- oder anaplastischen Astrozytoms nach Primärbehandlung
• Alter: 18 bis 75 Jahre, geschätzte Lebenserwartung > 3 Monate
• Karnofsky-Index > 60%
• Supratentorielle und unifokale Lokalisation
• Ausdehnung des Tumors maximal 6 cm
• Kein Metall im Schädel, Gesichtsschädel, Gehirn (außer Clips)
• Keine Tumorinfiltration der kontralateralen Seite
• Kein Einwachsen des Tumors in den Hirnstamm
• Keine Schwangerschaft
• Kein Herzschrittmacher oder Defibrillator
• Keine Teilnahme an anderen Studien
• Einverständniserklärung des Patienten

kulmbach1979

  • Gast
Re:Thermotherapie mit magnetischen Nanopartikeln
« Antwort #2 am: 30. Dezember 2006, 17:16:21 »
Die DAK ist bereits so weit überzeugt, dass sie die Kosten einer Behandlung mit der MagForce-Technologie schon heute übernimmt.


Ulrich

  • Gast
Re:Thermotherapie mit magnetischen Nanopartikeln
« Antwort #3 am: 30. Dezember 2006, 18:14:17 »
Das erstaunt mich. Aber umso besser. Vielleicht findet sich in unserem Kreis jemand, der Erfahrungen hat.

Meine private Meinung zum Verfahren: Ich habe bis heute nicht begriffen, wie die magnetischen Nanopartikel spezifisch an die GBM-Zellen andocken sollen. Außerdem stelle ich mir vor, daß man nach einer solchen Behandlung kein MRT mehr machen lassen kann.

Lasse mich aber gerne "aufklären". Das ist ja auch der Sinn unseres Forums: Interessierte zueinander zu bringen.

brifabi

  • Gast
Re:Thermotherapie mit magnetischen Nanopartikeln
« Antwort #4 am: 30. Dezember 2006, 18:40:14 »
Hallo,
wir (Vom Astro zum Glio) hatten uns im November für die Nanopartikel entschieden, nachdem wir die Bilder nach Berlin geschickt hatten und von dort eine positive Antwort kam. Mein Mann hatte am 13.10. nach Bestrahlung und Temodal-Chemo ein rezidiv seines Glioblastoms. Am 20.11. sind wir nach Berlin gereist, am 23.11 ging es meinem Mann plötzlich sehr schlecht, er hatte plötzlich starke Kopfschmerzen und musste ständig erbrechen. Ein sofort durchgeführtes MRT zeigte das sich in nur 5 Wochen ein neuer Tumor im Hirnstamm gebildet hat! Leider ist das so ziemlich das schlimmste was passieren konnte, die Therapie kam somit leider auch nicht mehr in Frage. Nachdem mein Mann vollgepumpt mit Cortison wieder tranportfähig war wurden wir mit dem Krankenwagen nachhause gebracht. Zu der Nanopartikel Therapie kann ich nur sagen das die Firma MagForce alle Kosten übernimmt, der Patient ist während der Therapie im Krankenhaus untergebracht, man muss 5 Wochen in Berlin bleiben. Als wir in Berlin waren haben wir Patienten aus der ganzen Welt dort angetroffen z.B. Italien, Frankreich und Ukraine. Zum teil waren die Patienten schon operiert und es ging ihnen gut. Mich hat die Therapie überzeugt wir hatten auch nicht mehr viel Alternativen und mussten handeln, leider hat der Tumor durch sein aggresives Wachstum uns einen Strich durch die Rechnung gemacht!
Ziel der Therapie ist es mit Hilfe der Nanopartikel und anschließender Hyperthermie höhere als die üblichen Temperaturen im Tumor oder in der Tumorzelle zu erreichen. In einer OP wird die Flüssigkeit direkt in den Tumor gebracht, über einen Temperaturmeßfühler wird nach der OP (2 Tage) in einer Hyperthermie-Sitzung das Gerät so eingestellt das im Tumor die höchstmögliche Temperatur entsteht. Die Hyperthermie wird dann 4 Wochen lang 2-3 mal wöchentlich durchgeführt. Die Nanopartikel werden nur von den kranken Zellen aufgenommen, da das Eisenpartikel sind wird die Temperatur höher als nur bei normaler Hyperthermie! Die kranke Zelle wird regelrecht verkocht. Was ich hier schreibe ist alles laienhaft ausgedrückt, so wie ich das verstanden habe. Für uns ein Strohhalm nach dem wir greifen wollten......Vielleicht hilft das ja die eine oder andere Frage zu beantworten. Liebe Grüße Brigitte

Offline Morgenroete

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Re:Thermotherapie mit magnetischen Nanopartikeln
« Antwort #5 am: 30. Dezember 2006, 20:11:46 »
Ich habe vor einigen Wochen mit einigen Zuständigen dieser Studie gesprochen.
Leider kam diese Studie für meinen Mann nicht in Frage.

Ein wie ich finde sehr wichtiger Aspekt ist der Gebisszustand !
Es dürfen z.b. keine Füllungen  aus Amalgam oder Implantate vorhanden sein.
Das bedeutet unter Umständen, dass man sich vor Aufnahme in die Studie erst einer mehr oder weniger aufwändigen Zahnbehandlung unterziehen muß !

Ist dieser Link hier schon bekannt ? Anmerkung von Ulrich: Bei den Studien habe ich einen Hinweis gesetzt. Vor Jahren!

Wenn nicht, er beantwortet so manche Fragen.

http://www.mag-force.de/downloads/Glioblastom_Patienteninformation.pdf
« Letzte Änderung: 24. Februar 2011, 13:41:38 von KarlNapf »
Alle meine Träume
hängen an deinem Golde.
Ich habe dich gewählt
unter allen Sternen.

Ich würde Jahrtausende lang
die Sterne durchwandern
in alle Formen mich kleiden
um DIR einmal wieder zu begegnen.

kulmbach1979

  • Gast
Re:Thermotherapie mit magnetischen Nanopartikeln
« Antwort #6 am: 30. Dezember 2006, 20:18:22 »
mit einer Zulassung wird Ende 2007 oder Anfang 2008 gerechnet.

Ist die Information die ich bis jetzt habe.

brifabi

  • Gast
Re:Thermotherapie mit magnetischen Nanopartikeln
« Antwort #7 am: 31. Dezember 2006, 17:15:40 »
Hallo,
die Zähne müssen Amalgam-frei sein, mein Mann hat sich eine Woche vorher die Füllungen durch Kunststoff ersetzen lassen. Ich habe in Berlin mit einem Patienten gesprochen der in der Tat Implantate hatte, das war schon etwas aufwendiger! Brigitte

filou

  • Gast
Re:Thermotherapie mit magnetischen Nanopartikeln
« Antwort #8 am: 13. Januar 2007, 19:02:00 »
Meine Frau (GB IV rezidiv) hat an der Therapie im Bundeswehrkrankenhaus bzw. der Carité 5 Wochen im rahmen der STudie teilgenommen. Wir haben die  Behandlung (auch nach Rücksprache mit unserem behandelnden Arzt) als eine Alternative zu der herkömmlichen (2.chirugischer Eingriff/ Chemo) gesehen.

Die Anwendungen (OP/ Erhitzung/ Bestrahlung) hat H. gut vertragen ( i.d.R. war das auch bei den anderen Patienten so)

Wir sind jetzt wieder zu Hause und hoffen, dass die Behandlung das Wachstum des Tumors so lange wie möglich hemmt (da geht es letztendlich doch nur drum  :().

Wir hatten das Glück, dass wir alle Voraussetzungen für die Aufnahme in die Studie erfüllten (es kommt auf Tumor, Zustand der Patientin uvm. an)

Wir haben den Kontakt über http://www.thermo-health-care.de/ hergestellt, die uns
viel geholfen haben.

Wir bereuen den Schritt nicht, und hoffen, dass dadurch wir etwas mehr Zeit bekommen.

kulmbach1979

  • Gast
Re:Thermotherapie mit magnetischen Nanopartikeln
« Antwort #9 am: 26. Januar 2007, 18:47:45 »
Hallo filou,

hatten Sie auch kontakt mit anderem Patienten, die auch mit der MFH Therapie behandelt wurden.

Erfahrung der anderen Patienten?

gruß kulmbach1979

filou

  • Gast
Re:Thermotherapie mit magnetischen Nanopartikeln
« Antwort #10 am: 29. Januar 2007, 21:59:16 »
hallo, meine Frau ( und ich) waren 6 Wochen in der Therapie in
berlin und hatten auch die Möglichkeit mit anderen Patienten bzw. deren Dolmetscher zu sprechen. soweit ihr gesundheitlicher Zustand (Körperlich) zu Beginn der Therapie
noch relativ gut war, haben alle die Anwendungen ohne besondere Ausfalle/Komplikationen überstanden.

ich möchte aber gerne hier auch noch klarstellen, dass die Therapie eher nicht einen rezidiven Tumor verstört (rückbildet).
das ist m.E. eher die absolute Ausnahme. Aber sie soll erreichen, dass er nicht mehr weiter wächst . Dies ist bei meiner Frau bisher auch der Fall. (ist aber auch erst 6 Wochen vorbei )???. Aber nach einem Jahr Chemo und Rezidiv haben wir uns nun mal so entschieden. die aussage
des Arztes war, dass sich die Lebenserwartung im Verhältnis zur herkömmlichen Therapie etwa verdreifachen kann.
Darauf setzen wir. Ob es eintrifft ??? ???

Offline Jo

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Re:Neue Krebstherapie: Mit Eisenteilchen gegen den Gehirn-Tumor
« Antwort #11 am: 06. Februar 2007, 16:14:01 »
Hallo,

ein  Artikel aus dem  "Focus" :

http://www.mag-force.de/downloads/Presse_Focus_290107.pdf

Gruß, Jo

Seether

  • Gast
Re:Neue Krebstherapie: Mit Eisenteilchen gegen den Gehirn-Tumor
« Antwort #12 am: 07. Februar 2007, 12:19:37 »
Hallo zusammen!

Ich denke diese Art von Behandlung sollten wir im Auge behalten!
Ich werde mich mal heute hinsetzen und ein wenig darüber in Erfahrung bringen!

Mfg

Seether

Offline nikola

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Re:Neue Krebstherapie: Mit Eisenteilchen gegen den Gehirn-Tumor
« Antwort #13 am: 08. Februar 2007, 09:18:10 »
Hallo zusammen,
diese Behandlungsform ist leider nicht für alle Patienten möglich,da alle Metallteile vorab aus dem Körper entfernt werden müssen.Stand schon vor einem Jahr mit der Charite in Verbindung,damals noch Versuchsreihe.Da mein Mann einen Shunt hat,hätte er entfernt werden müssen und das ist zu gefährlich,wegen des Gehirnödems.
Doch ich hoffe es hilft noch vielen.
Grüsse Nikola
Ich bin froh das es Euch gibt

kulmbach1979

  • Gast
Re:Thermotherapie mit magnetischen Nanopartikeln
« Antwort #14 am: 10. Februar 2007, 12:39:42 »
ich hatte ein gesprächt mit einem Prof.

der meinte :

man kann Hirntumorzellen sicher durch hohe Temperaturen im Rahmen der MFH abtoeten. Das ist fuer das Zentrum des Tumors sicher sinnvoll. Eine Abtoetung oder Entferung des Tumorzentrums kann man aber oft auch durch Operation oder Radiochirurgie erreichen. Beim Gliomblastom moechte man mit seiner Therapie aber darueberhinaus auch die Tumorzellen treffen, die weiter entfernt vom Zentrum in das normale funktionsfaehige Hirngewebe eingedrungen sind. Wenn man dort erhitzt toetet man auch die umliegenden Nervenzellen ab.
Die MFH-Therapie ist somit an dieser entscheidenden Stelle entweder unwirksam oder macht sehr viel Nebenwirkungen.

Frage an die Personen die sich schon mit der Behandlungsmethode behandelt haben lassen, wie sieht es mit die Nebenwirkungen aus....?

mfg
kulmbach

 



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