Hallo,
ich bin heute zum ersten Mal in diesem Forum, mein Mann starb voriges Jahr im Mai nach 3 Jahren und 5 Monaten an einem Glio.
Ich weiß noch gar nicht so richtig wie ich anfangen soll, die ersten 2 Jahre hat mein Mann nach OP, Bestrahlung und Temodal absolut keine Einschränkungen gehabt, wie ihr ja alle wißt bekommt man von den Ärzten gleich gesagt, keine Chance keine Hoffnung, uns sagte man, erledigen Sie noch was zu erledigen ist, Sie haben höchstens noch 1 Jahr, wir hatten 2 wundervolle Jahre, und hatten auch gehofft es würde so bleiben, aber es kam leider anders. Ein Rezidiv, wir haben es erst nochmal mit Temodal probiert aber leider hat es überhaupt nicht genutzt, es wuchs trotzdem weiter, man hat meinem Mann dann eine Studie vorgeschlagen indem man nach der Entfernung des Rezidives in die Wundhöhle 3 Katheder setzt und dann 4 Tage ganz langsam ein Mittel einspritzt, das das Wachstum weiter verhindern soll, wir haben lange überlegt ob wir es tun sollen, und haben auch etliche Gepräche zusammen geführt, also mein Mann hat sich dazu entschlossen, nach der ersten OP Entfernung des Rezidives kam der erste Schock mein Mann war linsseitig gelähmt, die 2 OP zum einsetzten der Katheder erfolgte dann am übernächsten Tag.
Ich habe alle höhen und tiefen dieser Krankheit erlebt, ich habe meinen Mann ein ganzes Jahr rund um die Uhr gepflegt und bin dabei bis an meine Grenzen gestoßen (ich selbst habe schon 2 mal Brustkrebs in dieser Zeit gehabt), dann im Dezember 2005 die niederschmetterne Diagnose erneutes Rezidiv. Wenn mein Mann gewußt hätte was da auf ihn zukommt, hätte er das alles nicht gemacht, den Lebensqualität ist sehr wichtig, es ist schwer sich von einem geliebten Menschen zu verabschieden, wir haben sehr viel über seine Situation gesprochen die letzten Monate als er noch geistig fit war, und wir konnten uns auch sehr gut voneinander verabschieden, er wurde zuletzt immer schwächer, sein Wesen veränderte sich, er wurde agressiv und wollte von keinem mehr Hilfe, die letzten 3 Wochen waren wir dann in einem Hospiz, dort hatten wir viel Zeit für einander.
Es ist schwer aber ich bin heute froh für meinen Mann das er erlöst wurde, denn so ist das kein Leben mehr gewesen, und man muß sich immer in die Situation des Betroffenen versetzen, auch wenn dies sehr schwer ist, man probiert als Angehöriger immer den Menschen Aufrecht zu halten, aber die meisten möchten gar nicht mehr, und man sollte probieren dies zu akzeptieren auch wenn dies sehr schwer ist. Ich hoffe nicht das meine Worte jetzt verkehrt angekommen sind, ich habe meinen Mann über alles geliebt und er fehlt mir sehr, ich denke viel an die schöne Zeit wo wir miteinander hatten und gönne ihm seinen Frieden.
Liebe Grüße
Henrica