Vielen Dank an alle, die mir geantwortet haben!
Einiges zum Hintergrund meines Gespäches in Münster: Ich bin im November 2004 mit Gamma-knife ( in Brüssel ) behandelt worden; zwei Jahre danach tauchten bei einer Kontrolle Bedenken auf: das Tumor-Wachstum geht offenbar ungemindert weiter, im Mai dieses Jahres will man entscheiden, ob eine erneute Behandlung notwendig wird, und man deutete an, daß man wieder bestrahlen wolle ( mit "einer stärkeren Dosis"). Das überzeugte mich wenig, deshalb wendete ich mich an einen Chirurgen, von dem ich weiß, daß er der Bestrahlung skeptisch gegenübersteht.
In dieser Hinsicht hatte ich mich auch nicht getäuscht; Prof. Sepehrnia riet mit entschieden von einer Bestrahlung ab, die er, darüber hinaus, grundsätzlich ablehnte. Gerade das Kategorische und Grundsätzliche dieser Ablehnung aber verunsicherte mich etwas, denn ich weiß, daß es eine unübersehbare und kontroverse Diskussion zu dieser Frage gibt; eine nuanciertere Beurteilung hätte mich wohl eher überzeugt.
Darüber hinaus stellte ich Fragen zu den unmittelbaren und den längerfristigen Folgen des chirurgischen Eingriffs. Ich erfuhr, daß wegen des vorangegangenen GK-Eingriffs für das Gehör wenig mehr zu hoffen sei und Gleichgewichts- und Facialis-Probleme eben auch auftreten könnten. - Damit war meine Frage beantwortet, indem sie nicht beantwortet wurde: für die Folgen trägt der Patient die Verantwortung, weil er sich woanders und falsch hat behandeln lassen. - Weiter wollte ich wissen, was es mit der oft festgestellten Verminderung der Lebensqualität nach dem Eingriff ( Kopfschmerzen, Müdigkeit, Konzentrationsschwäche bis hin zur Arbeitsunfähigkeit ) auf sich habe; man sagte mir, daß es dafür keine medizinischen Gründe gäbe und alles wohl "psychisch bedingt" sei. Nun habe ich so oft anderes gelesen ( z. Bsp. auf den Seiten des ANA hier im Forum ), auch im Gespräch mit Betroffenen bestätigt bekommen, daß ich nicht glaube, daß es sich hierbei um bloße Hirngespinste handele. -
Alles in allem: Ich habe so oft gehört, daß Prof. Sepehrnia ein hervorragender Chirurg sei, daß auch dieses etwas uninformative Gespräch mich nicht von der Absicht abbringen kann, mich von ihm operieren zu lassen. Aber in mir ist ein Bedürfnis nach exakter Information - Zahlen, Statistiken - erwacht, um das nachzuholen, was dort unbeantwortet blieb.
Abschließend und überhaupt: ich stelle fest, daß das Gespäch mit Betroffenen sehr viel mehr zur Sprache bringt als im bloßen "Fachgespäch" berührt wird - weshalb ein Forum wie dieses oder die Arbeit der VAN gar nicht genug gelobt werden kann.
Robert