Liebe Sina
Es tut mir so leid, dass du so schlechte Nachrichten erhalten hast.
Ich kann dir leider nicht sagen, warum jemand nicht aufwachen will. Ich kann dir nur sagen, wie ich mich nach diesen 2 OP's gefühlt habe. Bei der Biopsie hatte ich eine Narkose und bin wieder aufgewacht. Ich war mir auch der Tragweite der ganzen Situation nicht bewusst. Ich war ja gesund und es kam alles so plötzlich. Ich bin gar nicht auf die Idee gekommen, es könnte etwas schief geheh. Ich war über die möglichen Folgen (Lähmungen) orientiert, aber ich war so überzeugt, dass die OP gut geht und ich wollte aufwachen. Die OP letztes Jahr war eine Wachkraniotomi. Danach fühlte ich mich nicht gut, aber weil es für mich die einzig akzeptable Methode war, war ich auch dieses Mal überzeugt, dass die OP gelingt und es war so. Ich glaube der Wille zu kämpfen ist die grösste Voraussetzung.
Vielleicht braucht der Körper deines Vaters einfach diese Ruhe, um sich von den Krämpfen zu erholen. Nach dem schweren Epi-Anfall letztes Jahr (notfallmässige Einlieferung in die Klinik) fehlen mir die ersten 3 Tage. Ich war zwar bei dem Anfall bei Bewusstsein, habe scheinbar auch Dinge "erledigt" (z.B telefoniert, organisiert, wer sich um meine Hunde kümmert), aber ich weiss von all dem nichts. Ich glaube es ist auch ein Schutz, den sich der Körper einfach nimmt. Und ich hoffe ganz fest, dass bei deinem Vater auch so etwas ist und dass er, wenn sich sein Körper von den Strapazen erholt hat, wieder aufwacht.
Du kannst nur hoffen, beten und den Glauben nicht verlieren, deinem Vater zur Seite stehen, bei ihm sein, so oft und so lange wie möglich, und mit ihm reden. Auch wenn du das Gefühl hast, er hört dich nicht, halte seine Hand und rede mit ihm. Sage ihm, wie sehr du ihn brauchst, dass er dich nicht alleine lassen darf. Er spürt dich. Mehr steht nicht in deiner Macht.
Sina ich denke fest an dich und ich hoffe mit dir.
Alles Liebe Akya