Liebe Tanja,
Danke schön. Ich muss mich wohl damit abfinden, dass es
die guten und weniger guten Tage immer schön im Wechsel gibt.
Wobei ich doch ziemlich verwundert über die Langhaltigkeit dieser
immer wiederkehrenden Übelkeit bin. Denn mittlerweile pausiere ich ja
schon wieder fast drei Wochen die Chemo.
Warum fliegt das Abendessen nicht selten wieder raus?
Und warum habe ich nach wie so bescheuerte Ess- bzw Trinkgelüste?
Ich kann mir doch nicht jeden Tag ne halbe Pulle Mumm mit der gleichen Menge
frischgepressten Zitronensaft reinziehen, damit es mir gut geht.
Wo komme ich denn da imnächsten Frühjahr hin, wenn die Chemo endlich ganz vorbei ist?
HURRA...mit wehenden Fahnen geht's dann in die Entzugsklinik, oder wie?
Leute, ich erzähle hier wirklich keinen Stuss. Es ist so, dass ich das Gefühl
habe, mein Magen beruhigt sich, sobald da die Kombination aus Sekt und Zitrone
reinfließt. Denkt mal nicht, ich hätte es nicht auch schon mit
Wasser und Zitrone versucht.
Noch lacht mein Mann ja auch, wenn er nach Hause kommt und ich ihn aufgrund meines Wundertrunks anstrahle. Aber das kann doch nicht so weitergehen...
Meine Ärzte grinsen nur und zucken ebenfalls die Schultern
"Wenn es Ihnen gut tut!" bekomme ich dann als Antwort.
Nun sagt doch mal: Gibt es hier irgendjemanden, der das kennt und ähnliches durchmacht?
Nicht, dass ich irgendwann anfange, die Sektflaschen im Kleiderschrank zu verstecken....
Es ist jetzt 07:31 Uhr und keine Sorge: Es gibt nun erstmal einen Kaffee!!!
Euch allen einen sonnigen letzten Sommertag - ab morgen ist HERBST!!
(harr harr, da kann ich bald wieder den Glühwein rausholen
)
Meike