Liebe Sabi,
fühle dich von mir ganz fest gedrückt!
Seit Monaten war ich "nur" ein Leser des Forums, aber deine Geschichte hat mich nicht nur (wieder mal) zu Tränen gerührt, sondern auch dazu gebracht, dir ein paar Worte als Trost zu senden.
Am 30.05.08 ist mein einziges Kind im alter von 36 Jahren an dieser grausamen Krankheit gestorben. Im vergangenen Jahr wurde am 06. September wie bei deinem Schatz die Diagnose Glioblastom IV, inoperabel, nach minimalen Beschwerden (Kopfschmerzen, Taubheit in der rechten Hand) gestellt. Da er noch so jung war, entschloss sich ein anderes Klinikum dennoch zur Operation, um noch ein wenig Zeit für ihn herauszuschinden. Bitte glaube mir, wenn es auch schrecklich klingt, ich habe später wohl tausendmal gedacht "Wäre er bloß nicht mehr aus der Narkose erwacht". Sicher wurde Zeit gewonnen, aber zu welchem Preis! Er war danach von heute auf morgen gelähmt, konnte nicht mehr sprechen, schreiben oder lesen und musste künstlich ernährt werden - und das Ganze aber bei voller geistiger Klarheit! Wir konnten uns nur noch über Mimik und Nicken bzw. Kopfschütteln verständigen. Da bei ihm die Krankheit einen untypischen Verlauf nahm, ist ere nicht etwa irgendwann friedlich weggedämmert, wie ich die ganze Zeit für ihn gehofft habe, sondern bei totaler geistiger Klarheit regelrecht verhungert, da der Tumor natürlich nachwuchs und irgendwann das Brechzentrum im Gehirn erreichte. Anfangs halfen noch starke Medikamente (die man auch bei Chemo bekommt), doch bald war auch das vorbei und er behielt absolut nichts mehr im Magen. Ich habe neben seinem Bett gesessen und gedacht: Bitte, bitte stirb endlich, damit diese Quälerei aufhört.
Liebe Sabi, ich wollte dir das nicht schreiben, um mich zu erleichtern, sondern um dir nochmal zu zeigen, welches Leid deinem Schatz und dir erspart geblieben ist!
Ich hätte mir wirklich so ein gnädiges Sterben für mein Kind gewünscht.
Herzliche Grüße und mein tiefstes Mitgefühl
Renate