HirnTumor-Forum

Autor Thema: Vorstellung Zwerg---Krankengeschichte der Mutter  (Gelesen 9994 mal)

zwerg

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Vorstellung Zwerg---Krankengeschichte der Mutter
« am: 17. November 2008, 12:44:37 »
Hallo,

bei meiner Mutter wurde letztes Jahr im August ein gutartiger Tumor im Kopf durch Zufall entdeckt, sie hatte einen Bandscheibenvorfall. Seitdem gehen wir 2mal im Jahr zum MRT. Im Oktober beim letzten MRT hat der Arzt dann gesagt das der Tumor ziemlich doll gewachsen ist und er alleine die Verantwortung nicht mehr tragen will. Er wird Ihre Unterlagen an einen anderen Neurologen schicken und möchte das eine Gewerbeprobe gemacht wird. Nun meine Frage wird der Tumor dabei gleich entfernt oder wirklich nur eine Probe entnommen? Und wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit das es sich nun doch um einen bösartigen Tumor handelt. Leider konnte uns noch keiner Sagen um was es sich genau für ein Tumor handelt. Ihre Beschwerden sind Kopfschmerzen, sie kann nicht mehr so gut sehen und hören und Ihr linker Arm schmerzt.

Vielen Dank im Voraus für Eure Antworten
« Letzte Änderung: 17. November 2008, 13:00:26 von zwerg »

Offline KarlNapf

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Re: Krankengeschichte
« Antwort #1 am: 17. November 2008, 15:26:16 »
Ich beschäftige mich auch mit diesem Thema, weil bei meiner Frau ebenfalls ein Meningeom gefunden wurde. Derzeit wird es nur beobachtet.

Eine Literaturstelle (der Artikel heißt sinngemäß: Langzeitstudie über die Veränderung des Wachstumsverhaltens von Meningeomen) Growth pattern changes of meningiomas: long-term analysis

gibt folgende Auskunft: Atypische Meningeome wachsen eher exponentiell, gutartige linear, Calcifizierte Meningeome gar nicht. (Die Patientenzahl ist aber eher klein bei dieser Untersuchung).

Konkret auf die Frage geantwortet: Bei einer Biopsie wird nur ein kleines Loch in den Schädel gemacht und dann mit einer Nadel eine Probe entnommen. Es wird nicht der ganze Tumor entfernt. Mir ist das in Deinem Fall genannte Vorgehen eigentlich eher unverständlich, denn wenn der Tumor rapide wächst und schon eine Sehverschlechterung eingetreten ist, warum dann noch zögern? Gibt es irgendein Hindernis? Eine Zweitmeinung einzuholen wäre sicher nicht schlecht.

« Letzte Änderung: 17. November 2008, 15:27:57 von KarlNapf »
Dum spiro, spero = So lange ich atme, hoffe ich. (Cicero, ad Atticum 9,11)

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fips2

  • Gast
Re: Krankengeschichte
« Antwort #2 am: 17. November 2008, 15:28:10 »
Hallo zwerg.
Willkommen im Forum.Auch wenn der Grund warscheinlich lieber aus einem Anderen,erfreulicherem wäre.

Erst mal keine Panik------ Ich weis leichter gesagt als getan.
Aber alles Andre bringt im Moment gar nix,außer vergeudeter Kraft und Nerven.
Zur Zeit wisst ihr nur da ist was ,aber nicht was.

Die Entscheidung des Arztes ist voll in Ordnung und zeugt von Verantwortungsbewusstsein gegenüber dem Patienten.Glückwunsch zum Arzt. Er könnte auch sagen,"nicht meine Baustelle" und es dabei belassen.

Bei der Biopsie wird eine winzige Probe des Tumors mittels Hohlnadel entnommen und pathologhisch untersucht.Dabei kann man feststellen um welche Art und wie harmlos oder ernst das Gewebe ist.
Nach der Biopsie wird entschieden welches weiter Vorgehen in Angriff genommen werden kann.
Hier wird euch der Neurologe warscheinlich ein oder zwei Vorschläge machen.
>Tipp.
Fragt ihn welche Therapie er einem Betroffenen seiner Familie anraten würde.
Das hat den Hintergrund,dass euch der Arzt nicht zu einer bestimmten Therapie und Klinik raten darf,aus gesetzlichen Gründen.( Unversehrtheit und Selbstbestimmung des Patienten über seinen Gesundheit und illegale Bevorzugung von einer bestimmten Einrichtung) Mit dieser Frage ist es dann eine Meinungsäußerung die nicht den Patienten direkt betrifft. Das ist wiederum legal. ;-)
 
Dann könnt ihr entscheiden wie ihr weiter vorgehen wollt.Also auf die Vorschläge des ersten Neurologen eingehen oder eine Zweitmeinung,zu was ich persönlich und Viele hier, immer anraten würde, einzuholen.
Danach sucht ihr euch eine Klinik eures Vertrauens heraus,bei der ihr die Behandlung vornehmen lasst.Hier im Forum gibt es eine Klinikbewertungsliste an der man sich ein wenig orientieren kann.Auch helfen euch Betroffene mit ihren Erfahrungen gern weiter.

Im Moment sieht es ja so aus ,dass ihr noch nichts,oder nur relativ wenig, über den "Untermieter " wisst.Also erst mal die Lage sondieren und dann entscheiden.
Wen  die entsprechenden Befunde unjd Ratschläge vorliegen kann man dann mal nachschauen um was es eigentlich geht und was man macht.

Tipp:
Lasst euch gleich von Anfang, von allen MRTs und CTs die Aufnahmen auf CD aushändigen. Die braucht ihr für die Zweitmeinungen.
Wichtig.Immer sagen die Aufnahmen braucht der Arzt zur Auswertung auf CD. So sind sie kostenfrei auszuhändigen.
Nie Originale aus der Hand geben.Immer nur Kopien von den CDs  und Arztbriefen weitergeben. Die Originale bleiben grundsätzlich beim Patienten.

Bei weiteren Fragen immer her damit.Hier sind Freunde,Betroffene und Angehörige,die euch gern weiterhelfen,da sie selbst schon in dieser Lage waren und mit euch mitfühlen können,was in euch vorgeht.

Gruß Fips2
« Letzte Änderung: 17. November 2008, 15:56:53 von fips2 »

zwerg

  • Gast
Re: Krankengeschichte
« Antwort #3 am: 17. November 2008, 17:53:34 »
Hallo fips,

vielen Dank für deine Informationen zu dem Thema Biopsie. Der Arzt der meine Mutter behandelt hat die Befunde und MRT Aufnahmen nach Plau am See zu Dr.Donauer geschickt und wird sich dann bei uns melden wegen einem Termin.

Aber die Wartezeit auf dieses Termin ist echt Mist? Ich hoffe der Termin kommt bald!

Zu dem Tumor kann ich noch sagen das er links am Hinterkopf sitzt.

Was noch wissen würde wenn es zu einer OP kommen würde mit was für Begleiterscheinungen kann man rechnen?

fips2

  • Gast
Re: Krankengeschichte
« Antwort #4 am: 17. November 2008, 19:30:05 »
Welche Begleiterscheinungen auftreten kann man im Vorhinein und bei deinen sehr spärlichen Informationen kaum sagen.
Wichtig wäre mal die genau definierte Lage  zu wissen.Das steht bestimmt im Befund des Radiologen.Dann kann man Näheres sagen.Wobei es immer auf die Art der OP ankommt und wie schonend der Chirurg dabei vorgehen konnte.

Ich kenne mittlerweile Patienten die Tumore in den tiefsten Hirnregionen entfernt bekamen,die keinerlei Beschwerden hinterher hatten.Andre wiederum hatten einiges an Problemen ,obwohl die Lage eigentlich,dem erstem Anschein nach, erlativ gut zugänglich war.
Hier Prognosen zu erstellen ist oftmals weit aus dem Fenster gelehnt.Die Meisten können nur ihre persönlichen Erfahrungen,bei  Ihrerm speziellen Tumor und Klinik,bzw.Neurochirurgen weiter geben. Was beim Einen prima läuft,kann beim Nächsten evtl. in die Hose gehen.

Hier sind eindeutig Kliniken im Vorteil,die nicht blind drauf los operieren,sondern die OP virtuell,anhand von MRTS des Hirns des Patienten und dessen anatomischen Besonderheiten am Rechner in 3D vorausplanen.Sie berücksichtigen im Vorfeld den besten idealen Zugangsweg um möglichst wenig empfindliche Strukturen anzutasten.
"Manko" bei der Sache ist halt,dass die OP genau geplant wird,das ist trotz schnellen Computern der Kliniken recht zeitaufwändig und deshalb sollte der Patient etwas Geduld mitbringen.Dafür können die Neurochirurgen aber im Vorfeld recht genau sagen was möglich ist und was nicht und unter welchen Risiken.
Diese Zeit wärs mir persönlich aber in jedem Falle wert.Es ist am Ende zum eigenen Vorteil.

Es gibt in Deutschland 2 Kliniken von denen ich sicher weis, dass so vorgegangen wird.Eine Dritte ist gerade im Aufbau.


Gruß Fips2
« Letzte Änderung: 17. November 2008, 19:50:52 von fips2 »

zwerg

  • Gast
Re: Krankengeschichte
« Antwort #5 am: 18. November 2008, 07:52:48 »
Hallo,

wir werden also erstmal die Biopsie abwarten was dabei herauskommt. Kannst du mir sagen welche Kliniken du meinst die mit 3 D vorausplanen?

Gruß Zwerg

fips2

  • Gast
Re: Krankengeschichte
« Antwort #6 am: 18. November 2008, 09:06:30 »
Die Kliniken findest du unter den Klinikbewertungen.

Einfach dem Link in meiner Signatur folgen.
Der eine Prof. hat mittlerweile gewechselt um die neue Klinik in die Technik einzuführen.Er hat aber einen sehr guten Oberarzt zurückgelassen der ihn bestens ersetzt.

Offline Hannelore

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Re: Krankengeschichte
« Antwort #7 am: 18. November 2008, 16:03:51 »
Hallo Zwerg,

habe soeben diene Beiträge gelesen.

Ich erkrankte vor 3 Jahren an einem Meningeom, das schon tennisball-groß war.
(siehe meine Krankengeschichte)

Es wurde nicht erkannt und verursachte schließlich eine Hirnblutung.

Ich würde auf jeden Fall zu einer Entfernung raten. Zumal man ja eh schon eine Biopsie ins Auge gefasst hat.

Gruß

Hanne

zwerg

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Re: Krankengeschichte
« Antwort #8 am: 19. November 2008, 07:56:54 »
Hallo,

vielen Dank für die Klinikbewertungen.

Hallo Hanne,

geht es dir den jetzt gut wo der Tumor entfernt wurde oder hast du noch Beschwerden? Ich hab auch gedacht wenn schon eine Biopsie dann kann man den Tumor auch gleich entfernen. Ich warte jetzt einfach mal auf den Termin beim Chefarzt mal sehen was der uns erzählt.

Gruß Zwerg

Offline Hannelore

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Re: Krankengeschichte
« Antwort #9 am: 19. November 2008, 17:05:22 »
Hallo Zwerg,

Mir geht es super!!!!!!!
Hatte schon nach der 1. OP keine Kopfschmerzen mehr.

Der schlimme Krampfanfall hat mich zwar in ein tiefes Loch gezogen, aber da seit über 2 Jahren kein Anfall mehr kam, habe ich auch das "zu den Akten gelegt"

Einzig und allein vor denn Kontrolluntersuchungen, die ja wegen des Rezidivs  alle 3 Monate gemacht werden, ist mir mal mehr, mal weniger "mulmig".

Liebe Grüße
Hanne

zwerg

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Re: Krankengeschichte
« Antwort #10 am: 20. November 2008, 17:47:05 »
Hallo Hanne,

das ist toll das es dir so gut geht. Ich werde mich wieder melden wenn ich was neues weiß?

Liebe Grüße Zwerg

 



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