Hallo Mara,
ich habe Deine Beiträge , wie auch alle anderen, mit sehr viel Interesse und Betroffenheit gelesen.
Ich stelle immer wieder fest, dass bestimmte Merkmale und Verläufe sich stark ähneln und andere wieder überhaupt nicht.
Mein Mann ( Diagnose Glio IV und OP im September 08) verhält sich teilweise ähnlich wie Dein Mann. Er verspürt offenbar den Drang, aufräumen und wegwerfen zu müssen. Meine Kinder und ich (wir sind alle ein paar Jahre älter als Ihr, die Kinder sind aber beide noch im Studium und wohnen zu Hause) kontrollieren von Zeit zu Zeit sogar die Mülltonne.
Mein Mann schläft aber gut und lange, wofür ich sehr dankbar bin.
Ach ich habe die Erfahrung gemacht, dass ich mich durch die Ärzte allein gelassen fühle. Im Grunde genommen jongliere ich mit den Medikamenten und versuche, die beste Lösung zu finden.
Zur Zeit versuche ich, das Fortecortin wieder zu reduzieren und bin von 8 jetzt schon auf 4mg gekommen.
Mein Mann ist ebenfalls Beamter (Lehrer) und (Ironie des Schicksals) seit dem 1. 2. in der zweiten Phase der Altersteilzeit. Da brauchen wir uns um den Amtsarzt keine Sorgen zu machen.
Aber andererseits bin ich froh und dankbar über den Beamtenstatus, der es erlaubt, als Privatpatient bevorzugt behandelt zu werden und finanziell nicht durch Krankengeld nach 6 Wochen zusätzlich in eine schwierige Lage zu kommen.
Mein Mann ist ebenfalls sehr wortgewandt und gebildet, und es tut weh, diesen Absturz mitzuerleben.
Er weiß bis jetzt noch nicht, welche Prognosen es bei diesem schlimmen Tumor gibt. Er weiß, dass er sehr bösartig ist und wieder kommen kann, aber nicht, dass er wiederkommen wird!
Ich finde, es ist für ihn und für uns andere auch besser so und habe dieses auch den Ärzten so gesagt.
Sonst gibt es doch überhaupt keine Perspektive!
Anders als Dein Mann legt er großen Wert darauf, seine Medikamente zu nehmen und verträgt sie auch sehr gut.
Ich bin jedenfalls froh, dass ich auf dieses Forum gestoßen bin und dort so viele liebe und hiulfsbereite Menschen getroffen habe, die jederzeit und immer füreinander da sind und eine große Hilfe sind.
Unser Arzt in Langendreer meinte, in Reichshof-Eckenhagen gäbe es eine Rehaklinik, die auf diese Krankheit spezialisiert ist.
Ich dachte auch daran, habe den Gedanken aber vorerst verworfen, weil mein Mann dann mit voller Wucht mit den Konsequenzen dieser Krankheit konfrontiert würde. Im Moment lehnt er alle Gedanken ab, die mit Krankheit und Sterben zu tun haben. Er schaltet den Fernseher ab, macht einen großen Bogen um den Friedhof und spricht nicht über Verstorbene.
So, wenn ich einmal anfange zu schreiben, höre ich so schnell nicht auf.
Ich wünsche Dir und Deiner Familie viel Kraft für die nächste Zeit, wier bleiben in Verbindung.
Liebe Grüße,
Barbara