HirnTumor-Forum

Autor Thema: Erfahrungsaustausch über Wiedereingliederung  (Gelesen 34378 mal)

fips2

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Re:Erfahrungsaustausch über Wiedereingliederung
« Antwort #30 am: 23. Februar 2010, 21:53:17 »
Hallo löwenzahn.
Ich bin mir nicht 100% sicher, aber die Anzeichen deiner Schilderungen nach, sprechen für meine Vermutung. Ich würde dir raten zu einem guten Neurologen zu gehen, der sich auf Kopfschmerzen spezialisiert hat, um einen gesicherte Diagnose zu stellen.

Aus deinem Progfil ist leider nicht ersichtlich von wo du bist.
Du kannst mir gernen eine PN schicken wenn du deinen Wohnort nicht nennen willst. Der Großraum reicht mir schon.
Ich suche dann für dich einen Kopfschmerz-Spezialisten raus, bei dem ich dir raten würde dich vorzustellen.

 Einen Tipp schon im Voraus.

Nimm dir eine Kalender, ideal ist bein DIN A 5 Buchkalender oder ein Blatt, und schreibe dir kosequent folgende Daten auf.

1.Uhrzeit Beginn des Kopfschmerzes
2.Dauer der Attacke in Minuten.
3. Teile den Schmerz in einer Skala von 0= kein Schmerz bis 100 schlimmster für dich vorstellbarer Schmerz ein, und notiere diese Schmerzstärke ebenfalls zu jeder Attacke.
4. beschreibe kurz den Schmerz z.B. Links hinten beginnend bis vor ins Auge.
5 Notier dir noch, ob deinen Nase läuft und dein Auge tränt während der Attacken.

Kann dann so aussehen:
22.2., 3.20 Uhr, 20 Minuten, links, Stärke 8, Nase läuft, Auge tränt, Schmerz kommt von hi links und ballt sich im linken Auge.

Diese Angaben sind sehr wichtig für den Arzt um die richtige Diagnose zu stellen.
Diese Vorarbeit ist bei allen Kopfschmerzarten sehr wichtig und verkürzt die Wartezeit für einen Termin ungemein. Da die Meisten das kaum notieren, schickt der Arzt erst einen Fragebogen der über ein paar Tage zu führen ist. Das hast du dann schon hinter dir.



Gruß immer gute Befunde und schmerzfreie Zeit
Fips2



fips2

  • Gast
Re:Erfahrungsaustausch über Wiedereingliederung
« Antwort #31 am: 23. Februar 2010, 22:34:32 »
PN ist raus, Löwenzahn. :)
Du hast Glück einen sehr guten Spezialisten in deiner Nähe zu haben.

Fips2

Offline KaSy

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Re:Erfahrungsaustausch über Wiedereingliederung
« Antwort #32 am: 25. Februar 2010, 22:22:31 »
Hallo, Löwenzahn.
du fragst, wie es mir geht.
Ich brauche leider für vieles viel länger.
Mein Humor reicht für die Kinder sehr gut aus und ich arbeite in der von mir als richtig empfundenen Balance zwischen Strenge und Spaß am Lehren und Lernen. Den Kindern tut es gut.
Mir nicht immer, denn im Laufe des Tages nimmt meine Belastbarkeit ab, den KollegInnen gegenüber habe ich nur morgens richtig gute Laune.
Solange es für die Kinder reicht, ist es gut.

Ansonsten vermeide ich stressige Situationen außerhalb des Unterrichts bzw. der Aufsichten, ziehe mich ein wenig in mich zurück, was die Kollegen auch akzeptieren. Ich bleibe meist nicht mehr länger in der Schule.
Überraschenderweise machen mir Vertretungsstunden statt Teilungs- oder Förderstunden nichts aus, was mich sehr freut. Und in abgesteckten Grenzen engagiere ich mich (viel weniger als früher) für die Schule.

In der Freizeit gehe ich viel zum Sport, das entspannt, lenkt ab und muntert auf, denn dort kann man viel Spaß haben und verbreiten. (Bei uns gibt es seit kurzem Mrs. Sporty - ist genau das, was ich brauche.)
Ich habe mir manuelle Therapien plus Fango verschreiben lassen, auch das ist sehr angenehm und die Therapeutin ist für mich auch eine gute Gesprächspartnerin in medizinischen Fragen - den Kollegen, Freundinnen, Familie gehe ich damit wenig oder nicht auf die Nerven.
Dann gibt es noch meine drei ewigen Freundinnen und aus einem früheren Astronomiekurs mehrere Teilnehmer, die sich noch gern ab und zu treffen.
Auf all das freue ich mich sehr. Das ist der Ausgleich zur durch die Tumore leider größer gewordenen (subjektiven) Belastung.

Ich habe aber durchaus Tage, wo scheinbar nichts gelingt, wo ich simple Worte als "böse hoch drei" empfinde und am losheulen bin. Dann schalte ich ganz weit runter, glaube fest daran, dass nach Regen wieder Sonne kommt - und da ist sie auch schon!

Das klingt zwar momentan wohl ein bisschen so wie ich mich gerade fühle, nämlich müde, aber morgen bin ich wieder voll da.

Ansonsten umgeben mich recht viele verständnisvolle Menschen, die ein NEIN von mir akzeptieren. Ich musste das allerdings erst lernen, nicht ALLES machen zu wollen.

Wenns Dich interessiert - später mehr.

(Vielleicht hätte ich in meiner momentanen Situation gar nicht schreiben sollen - aber ich bin so gern hier im Forum und bin davon überzeugt, dass ich verstanden werde, auch wenn ich mal nicht SCHERZKEKS Nr.7 bin ...)

Liebe Grüße
KaSy
Wenn man schon im Müllkasten landet, sollte man schauen, ob er bunt angemalt ist.

Der Hirntumor hat einen geänderten und deswegen nicht weniger wertvollen Menschen aus uns gemacht!

Jens B

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Re:Erfahrungsaustausch über Wiedereingliederung
« Antwort #33 am: 26. Februar 2010, 07:10:25 »
Hallo KaSy!

Es ist normal, das "unsereins" für manches, vieles oder das meiste sogar, länger braucht! Wir sind nun mal leider eingeschrenkt!
Aber es ist gut, wenn du deinen Humor behalten hast. Auch wenn er mal nicht ganz so "köstlich" sein mag wie früher.
Gut & clever, dass du so manche stressige Situation umgehst und vermeidest.
Deine Worte: "...glaube fest daran, dass nach Regen wieder Sonne kommt." Das positive Denken ist sehr gut & wichtig!
"Halt die Ohren steif" & lass dich nicht unterkriegen!

Weiterhin alles Gute, herzliche liebe Grüße

Jens B.

Offline schwede

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Re:Erfahrungsaustausch über Wiedereingliederung
« Antwort #34 am: 26. Februar 2010, 11:56:51 »
Hallo,

@ Kasy

(Vielleicht hätte ich in meiner momentanen Situation gar nicht schreiben sollen - aber ich bin so gern hier im Forum und bin davon überzeugt, dass ich verstanden werde, auch wenn ich mal nicht SCHERZKEKS Nr.7 bin ...)

Liebe Kasy, gerade in dieser Situation sollte manchesmal geschrieben werden, wenn es einem nicht gut geht.

Damit die Welt auch merkt, das dieser Mensch  seine Schwächen hat.
Das Problem immer Stark sein zu wollen, kenne ich nur zu gut.

Dieses welches bringt nur nichts, du setzt dich nur selber unter Druck.

Es dauert aber eine Zeit bis es geändert werden kann.

LG schwede

P.S. Lachen ist die besste Medizin.
Niemals werde ich Aufgeben

Nur du alleine schaffst es, aber du schaffst es nicht alleine !!!
(Verfasser Unbekannt )

Richtig sieht man nur mit dem Herzen, das Wesentliche ist für das Auge unsichtbar. Antoine de Saint-Exupéry, Der kleine Prinz

Wenn du einen Menschen glücklich machen willst, dann füge nichts seinen Reichtümern hinzu, sondern nimm ihm einige von seinen Wünschen. Epikur von Samos

Offline Löwenzahn

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Re:Erfahrungsaustausch über Wiedereingliederung
« Antwort #35 am: 27. Februar 2010, 16:21:08 »
Hallo KaSy
vielen Dank für deine ausführliche Beschreibung, wie es dir so geht.
In vielem finde ich mich auch wieder, was du so erzählst, das gibt mir das Gefühl "normal" zu sein. Du hast deine Befindlichkeiten in deinen Alltag integriert. Klar das klappt mal besser mal weniger gut, aber so geht es bestimmt allen. Schön, dass du deine Erfahrungen im Beruf nutzen kannst, ich merke dies auch, dass viel Verständnis und Geduld für Kinder mit Konzentrations- oder Wahrnehmungsproblemen bei mir da ist.
Ich wünsche dir weiterhin die Kraft und Energie, die du auch beim Schreiben rüber bringst und dass du auch deine anlehnungsbedürftigen Tage gut annehmen kannst.
In Verbundenheit Löwenzahn

Offline KaSy

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Re:Erfahrungsaustausch über Wiedereingliederung
« Antwort #36 am: 27. Februar 2010, 20:52:20 »
Danke für die lieben Antworten!!!

Gestern (Freitag) abend und heute früh gings mir mal wieder super, so dass ich viel für meine Arbeit geschafft habe.

Dann "hüpfe" ich voller Enthusiasmus zu "Mrs. Sporty", das macht Spaß  :D - aber nun weiß ich, was es bedeutet, wenn man sagt: "Treibe Sport oder du bleibst gesund." Hol ich mir doch ne Zerrung in der Wade! Wie`n Fußballer wurde ich mit Eisspray versorgt, da ich nicht mehr auftreten konnte. Nach ner Viertelstunde oder so kam ne ehemalige liebe Kollegin, die mich nach Hause brachte.

Und nun lungere ich auf der Couch rum, stopfe mein Kühlgel-Kissen in einen Eimer mit Schnee ausm Garten und pack ihn dann auf meine Wade, guck mir die DVDs an, die ich für meine Astrokinder gekauft habe und genieße die Zwangspause.

Und glaubt mir, es tut soooo guuuut, wenn der Schmerz nachlässt.   :P

(Mal schauen, ob ich Montag wieder arbeiten kann. Am Freitag habe ich mich ein wenig mit meinem Chef gestritten, da ich eine Mehrarbeitsstunde trotz Zusage nicht abbummeln durfte und nun will er mit mir reden.)

Es ist schon komisch, wie die Stimmung mitunter in hochfrequente Schwingungen gerät... (Sorry, bin auch noch Physiklehrerin)

Ich glaube weiterhin fest daran, dass mein Müllkasten bunt angemalt ist, auch wenn ein paar schwarze Kleckse dazwischen geraten sind!

Eure KaSy
Wenn man schon im Müllkasten landet, sollte man schauen, ob er bunt angemalt ist.

Der Hirntumor hat einen geänderten und deswegen nicht weniger wertvollen Menschen aus uns gemacht!

 



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