Ach, Meike,
tolle Hoffnung, die Du da hast - abgeklärter werden ...
Ich hab das seit 1995 nicht gepackt, eben weil - wenn es mir gut ging oder schlecht - ich wohl diese Meningeome, die sich meinen Kopf ausgesucht hatten, ignorierte. Ich übergab sie den Ärzten, zu denen ich fleißig lief, und tat alles, was sie wollten. Ich hab mir immer gesagt: Ich mach meine Arbeit gut und die Ärzte werden das auch tun. War ja auch so. Die haben mich immer wieder gesund gemacht (Abwechselnd Meningeome und Augen-OP) und ich hab immer weiter gearbeitet. Natürlich immer erst wieder nach den Monate langen Ausfällen wegen Krankheit. Dass ich in eine psychische Berg- und Talbahn geriet, war blöd, ist immer noch blöd, aber auch dafür gibts ja Menschen, die sich beruflich damit befassen. Hier musste ich aber kräftig mitarbeiten. Und irgendwann ging es nicht mehr gut. Zähneknirschend musste ich einsehen, dass ich psychisch nicht mehr so belastbar bin, physisch nun auch.
Das ist wie beim Kater nach einer durchzechten Nacht - Das letzte Bier muss schlecht gewesen sein - bei mir war die letzte (inzwischen vorletzte) OP im Juli 2011 irgendwie nicht so günstig. Und nun habe ich mich gefälligst auszuruhen, mich zu schonen, in Ruuuuhe gesund zu werden, ... und meine Mutti (mit fast 84 dreißig Jahre älter als ich) hilft mir im Garten und ist dreimal so schnell wie ich. Und ich träume immer noch und immer wieder vom Weiterarbeiten dürfen ab Januar oder Februar 2013, mit sehr leisen Zweifeln.
Abgeklärter werden so voll aktive Menschen wie wir wohl nicht werden.
Aber mit der Zeit lässt die Angst nach, man kann drüber reden (irgendwann, nach Ewigkeiten vielleicht), das MRT ist nicht mehr das Horrorgerät (jedenfalls bis man drinliegt), Gewöhnung stellt sich ein, aber man bleibt die mit dem Hirntumor, zumindest für sich selbst. Und findet am meisten Verständnis hier im Forum.
Ich weiß gar nicht, ob Du das hören wolltest.
Ich musste-wollte es aber (mir von der Seele) schreiben ... und Dich Mini-Bulldozer hats getroffen.
Ich wünsche Dir einen sehr ruhigen Mitbewohner, der nach und nach verschwindet wie die Wolken nach dem Regen. Und kauf ihm eine Fahrkarte zur nächsten Galaxie - im Bummelzug.
Ganz leise Grüße, denn Meike schläft schon laaange ...
KaSy