Hier eine Untersuchung des Deutschen Krebsforschungszentrums (DKFZ) aus dem Jahre 1993. Die Autoren sind teilweise noch am Institut tätig. Bestimmt kann man sie auch etwas dazu fragen.
http://www.dkfz-heidelberg.de/umwepi/Home_d/Sonstiges/Staff.htmKrebserregende Stoffe in der Nahrungszufuhr und das Gliom- und Meningeomrisiko in Deutschland.Eine vergleichende Fallstudie mit 115 durch Histologie bestätigten Gliom-, 81 Meningeomfällen und 418 zufälligen ausgewählten Kontrollpersonen wurde 1987/88 in Südwestdeutschland durchgeführt. Auf Basis eines Nahrungsmittel-Verzehrhäufigkeit Fragebogens sowie weiterer Fragen über die Zubereitung und Bezugsquellen des Essens wurde die Rolle von krebserregenden Substanzen in der Nahrung, insbesondere N-nitroso-Bestandteile und deren Vorstufen, analysiert. Das Risiko für Gliome und Meningeome wurde auf Basis multipler logistischer Regressionsanalysen untersucht.
Elf Gruppen von Nahrungsmitteln wurden betrachtet. Die Zufuhr von weiterverarbeitetem Fleisch war signifikant korreliert mit einem erhöhten Gliomrisiko. Bei keiner der betrachteten Nahrungsmittelgruppen ergab sich eine Beziehung zur Meningeomhäufigkeit.
Innerhalb der Produkte aus ganzen Fleischbestandteilen wurde zusätzlich ein deutlich höheres Gliomrisiko ermittelt für gekochten Schinken, weiterverarbeitetes Schweinefleisch und gegrillten Speck. Für die Zufuhr von 3-N-Nitrosaminen, geschätzt aus dem Verzehr von weiterverarbeitetem Fleisch und Käse, ergab sich eine signifikant positive Beziehung zum Gliomrisiko. Diese N-Nitrosamine waren auch korreliert mit einem erhöhten Meningeomrisiko, allerdings in geringerem Ausmaß.
Das Risiko, an einem Gliom zu erkranken, war signifikant erhöht bei Personen, die regelmäßig Pflanzenfett zum Fritieren benutzen, im Vergleich zu einer Kontrollgruppe ohne Pflanzenfett. Für die Zufuhr von Nitraten, Nitriten und Vitamin C über die Nahrung, einzelnen alkoholischen Getränken, Gesamtalkoholmenge und Wasserbezug aus nichtzentraler Wasserversorgung wurde kein erhöhtes Risiko in dieser Studie gefunden.
Quelle: Int J Cancer 1993 Feb 20;53(4):561-5
Dietary carcinogens and the risk for glioma and meningioma in Germany.Boeing H, Schlehofer B, Blettner M, Wahrendorf J.
German Cancer Research Center, Division of Epidemiology, Heidelberg.
A population-based case-control study was performed in South-West Germany in 1987/88 with 115 histological confirmed glioma and 81 meningioma cases and 418 randomly selected controls. On the basis of information from a food-frequency questionnaire and questions on food preparation and food supply, the role of dietary carcinogens, in particular N-nitroso compounds or their precursors, on risk for glioma and meningioma were analyzed by multiple logistic regression. Eleven food groups were investigated. The intake of processed meat was significantly associated with an increased risk of glioma. The intake of any food group was not significantly related to meningioma risk. Among single meat products, a significantly higher risk of glioma was found for cooked ham, processed pork meat and fried bacon. For the consumption of 3 N-nitrosamines, assessed from the intake of processed meat and cheese, significant positive relations to glioma risk were found. These N-nitrosamines were also related to meningioma risk, although to a less pronounced extent. The risk for occurrence of glioma was significantly increased for those using vegetable fat frequently for deep frying, as compared with non-users. For the dietary intake of nitrate, nitrite, vitamin C, specific alcoholic beverages, total alcohol, and water from a non-central supply, no elevated risk was found in this study.