Hallo liebe Forummitglieder,
ich lese nun schon seit längerem im Forum mit und möchte mich jetzt auch mal vorstellen.
Ich bin 39 Jahre und habe 2 Kinder (7 und 10 Jahre).
Meine Krankengeschichte fing am Mittwoch den 15.03.2006 an. Es war ein ganz normaler Tag, außer das mein Mann zufällig mittags zum Essen heim kam - im Nachhinein gesehen ein großes Glück!!! Wir hatten gerade das Mittagessen beendet, als ich einen generalisierten Krampfanfall hatte. Mein Mann konnte den Notarzt rufen und die Kinder wurden bei liebe Nachbarn versorgt. Ich wurde ins Kirchheimer Krankenhaus gebracht. Dort wurde durch eine MRT-Aufnahme ein Hirntumor festgestellt. Ich war dort 1 Woche zur Beobachtung. Für den 29.03. wurde im Katharinenhospital in Stuttgart meine OP eingeplant. Die OP verlief gut. Diagnose: „Oligodendrogliom WHO Grad II frontal, präzentral rechts“. Am Tag nach der Operation wurde mir mitgeteilt, dass nur ein Teil des Tumors entfernt werden konnte und es wurde mir eine zweite OP nahegelegt. Diese fand dann auch gleich am 06.04. statt und es wurde der restliche Tumor bis auf ca. 2 % entfernt. In den folgenden Tagen und Wochen erholte mich sehr schnell, allerdings blieben zunächst meine Defizite am linken Arm. Dazu kam noch, dass ich am 13.04. rechts eine Unterschenkelvenenthrombose bekam. Am 18.04. wurde ich aus dem Krankenhaus entlassen. Zwei Tage später ging es dann gleich nach Konstanz in die Schmieder Klinik zur Reha. Dort war ich fünf Wochen. Ich bekam dort viele Behandlungen und konnte mich in der herrlichen Umgebung am Bodensee sehr gut erholen. Meinen linken Arm konnte ich nach der Ergotherapie wieder gut bewegen. Zwei Tage vor dem Ende der Reha stelle ich mit Erschrecken fest, das aus meiner Narbe Flüssigkeit lief. Im Katharinenhospital wurde eine Wundheilungsstörung festgestellt. Die Narbe war offen und man konnte bis auf den Knochendeckel sehen. (Ich hatte während der Rehazeit keinerlei Probleme an der Narbe.) Es wurde sofort eine OP geplant, da man vermeiden wollte , dass sich die Entzündung auf das Gehirn ausbreitet. Also wurde am 27.05. zum dritten mal innerhalb von zwei Monaten operiert. Es wurde eine Wundrevision gemacht und mein Knochendeckel (4-7 cm) entfernt. Die OP lief soweit gut. Ich war dann noch eine Woche im Krankenhaus und bekam prophylaktisch Antibiotika. In der Zeit danach ging es mir psychisch sehr schlecht und ich hatte große Angst mit dem großem Loch am Kopf zurecht zu kommen. Da ein großes Schädelstück fehlte, musste ich besonders gut aufpassen. Ein blöder Schlag könnte sehr böse ausgehen. Zuhause durfte ich so gut wie nichts machen. Schlafen durfte ich nur im Sitzen. Meine Narbe heilte nur sehr schlecht und ging immer wieder auf. Im Krankenhaus musste sie oft versorgt werden. Am 09.08. war es dann endlich soweit und es konnte ein neuer Knochendeckel aus Palacos-Plastik reimplantiert werden.
Ab diesem Tag ging es bei mir dann wieder aufwärts und ich konnte das Leben wieder genießen.
Die MRT-Kontrollen waren bislang alle in Ordnung. Die nächste MRT-Untersuchung ist im Dezember diesen Jahres.
Mein allgemeines Befinden ist zur Zeit sehr gut. Ich hab zwar, wie so viele Konzentrationsprobleme und meine Belastbarkeit ist auch nicht mehr so wie früher, aber das sind alles nur Kleinigkeiten mit den man gut leben kann.
Ich bin sehr froh das es dieses Forum gibt, und ich hoffe das ich mit meinem Bericht einige Betroffenen Mut machen konnte.
Vielen Dank auch an das Forumteam für euer Engagement !!!
Liebe Grüße von Sandra aka ines1999