Hallo Andrea,
es ist so schlimm, dass diese Krankheit auch gerade viele jüngere Menschen befällt, die noch mitten im Leben stehen und verantwortung haben.
Mein Mann wurde am 18.9.2008 (der Tag, an dem meine Mutti starb) nach unerklärlichen Wortfindungsstörungen ins Krankenhaus eingeliefert und schon am 29. 9. operiert. Der Tumor saß links temporal, betroffen war inerster Linie das Sprachzentrum.
Glücklicherweise konnte der sichtbara Teil des Tumors ganz entfernt werden.
Anschließend wurde ganz klassisch behandelt mit Temodal, dann Bestrahlung und Temodal, parallel Kortison.
Recht schnell nach der Entlassung aus dem Krankenhaus hatte er einen epileptischen Anfall, seitdem nimmt er Keppra.
Mitte des letzten Jahres wurde eine Veränderung im Gehirn erkannt und die Behandlung umgestellt.
Seitzdem bekommt er alle 2 Wochen eine Infusion mit Avastin und nimmt zusätzlich Weihrauchtabletten. Seit August des letzten Jahres brauvht er kein Kortison mehr, es geht ihm ganz gut.
Er hat leicht Gleichgewichtsstörungen, Gesichtsfeldausfälle (schwankend, mal mehr-mal weniger) und vor allem natürlich immer Wortfindungs- und Sprachstörungen.
Damit hat er sich aber arrangiert und schafft es ganz gut, sich mit Hand, Fuß und Umschreibungen auszudrücken.
Wir waren dieses Jahr 11 Tage auf Mallorca und versuchen, ein halbwegs normales Leben zu führen.
So wie es aussieht, bleibt dieser Zustand erhalten, wir hoffen, sehr lange.
Mein Mann erkrankte kurz vor dem lange geplanten Beginn der Altersteilzeit, so dass es für ihn beruflich keine Probleme gab.
Liebe Andrea, sprich doch mal Deinen behandelnden Arzt auf Avastin an, offensichtlich ein Wundermittel, und erkundige Dich auch mal nach Weihrauch. Alles, was Kortison ersetzen kann, sollte man zumindest in Erwägung ziehen.
Ich hoffe, dass es Deinem Mann ebenso ergehen wird wie meinem und drücke Dir fest die Daumen.
Liebe Grüße,
b2320