@Jens
Ohren ist ein gutes Stichwort.
Ein Neurologe sagte mal zu einem CHRONISCHEN Clusterkopfschmerzpatienten, nachdem sein Schwerbehindertenantrag abgelehnt,bzw. viel zu niedrig zu seinen Beeinträchtigungen ergangen war: "Man müsste eigentlich den neurologischen Patienten die Krücken an die Ohren hängen, damit Ihnen die Krankheit ansieht."
Ein wahrer Satz."
"Ach siehts du gut aus." Wie oft hört man den Satz wenn man ein rosig und aufgeschwemmtes Gesicht von den Medikamenten hat. Dass das Nebenwirkungen der Medikamente sind, interessiert oder weis Keiner. Die Belastungen dadurch (Wassereinlagerungen, Darmprobleme, Osteoperose), sieht man nun halt mal dem Patienten von außen nicht, oder nur selten an.
Ja müssen denn alle Patienten die an einer Tumorart leiden ausgemergelt aussehen?
Es zählen in der Allgemeinheit nur das äußere Aussehen. Patienten die hier äußerliche Merkmale vorweisen (Beinamputierte oder Rollifahrer) genießen alleinen schon deswegen einen Mitleidsbonus. Nicht dass ich ihnen den Bonus nicht gönne. Aber es ist so.
So lange in den Richtlinien der Schwerbehinderten und Rentenbeurteilungen, ein rezidivfreier Patient nach 5 Jahren als geheilt gilt, ist keine andre Reaktion zu erwarten. Es bleibt sich bei diesen Beurteilungen völlig gleich, ob es sich um eine langsam wachsende, oder um eine agressive Tumorart handelt. Rente und Schwerbehinderung alleine auf den Tumor bezogen wird nach dieser Zeit sicher die Zuwendungen gestrichen,oder reduziert bekommen, wenn nicht die psychische Belastung mit einbezogen wurde.
Herzinfarktpatienten z.B. haben eine unwiderbringliche Schädigung des Herzmuskels, da dieses tote Gewebe nicht ersetzt wird. Punkt.
Trotzdem gelten solche Patienten nach einem Jahr wieder voll belastbar. Schuld daran sind m.M.n. die Kliniken und Ärzte, die sich mit ihren, durchaus sehr wertvollen und lebensrettenden Therapien auf Kosten der Patienten Lorbeeren einheimsen.
Um ihre Therapie möglichst effizient darzustellen, beschreiben sie den Patienten danach als voll belastbar, was sich natürlich in den Beurteilungen zur Rente und Schwerbehinderung bemerkbar macht.
Ob das den Tatsachen entspricht interessiert Keinen, obwohl das eine anatomische Tatsachenverdrehung ist. Hier zählen nur finanzwirtschaftliche Gesichtspunkte.
@bella
Solche Äüßerungen wie ,"Du hast da ja noch mal Glück gehabt" musst du versuchen anders zu sehen, auch wenns schwer fällt. Eigentlich wollen dir die Gegenüber Mut machen mit dem Satz und wissen leider nicht wie das beim Betroffenen ankommt. Woher auch? Vielleicht hilft doch ab und an mal auf die Angst die man hat und zwangsläufig bei jeder Kontrolle haben muss hinzuweisen.
Da kann man ruhig mal sagen."Schön dass du mir Mut machen willst. Danke.Glück ja. Wie manns nimmt. Es kann jederzeit wieder kommen und das ein Leben lang."
Manche werden da schnell sehr nachdenklich.
Gruß Fips2