Hallo ihr lieben
nach über 2 Monaten nun mal wieder ein Lebenszeichen von mir. Von meinem Bruder leider keins mehr. Er ist am 10 September gestorben.
Ich habe dieses Forum und alles was mit Hirntumoren , Krankheiten und Ärzten zu tun so ziemlich weggeschoben in letzter Zeit. Brauchte Abstand und Zeit. Wobei ich glaube das es nie genug Zeit geben wird um mit der Trauer umzugehen. Am 21. August sagten die Ärzte mir ja dass noch 2-3 Wochen bleiben würden. Ja, sie waren im Zeitplan...genau 19 Tage später war es zu ende.
Ich wollte ihn nachhause holen aber die haben alle wie wild auf mich eingeredet, so das ich mir nicht mehr sicher war ob ich das tatsächlich schaffe. Also habe ich zugestimmt, ihn erstmal auf eine Palliativstation zu verlegen ( sie wollten ihn in ein Hospiz bringen - aber das wollte ich auf gar keinen Fall) und letztlich war die entscheidung gut. Er war kaum alleine da wir ständig da waren, wir haben Bilder an die Wände gehängt usw, ein Wochenende habe ich ihn nachause geholt und die letzten 3 Tage war ich 24h bei ihm. Es war schlimm am Ende, die Krämpfe, das Schütteln, nicht schlucken können usw...aber die konnten ihm wirklich helfen auf der Station was ich zuhause nicht gekonnt hätte.
Unser Vater weigerte sich dann auch noch die Beerdigungskosten zu übernehmen und so war auch die Zeit danach sehr schwer. Letzlich konnten wir ihn erst nach 2 Wochen bestatten, bis wir dann in der Verwandschaft das Geld gesammelt hatten...das war schon unglaublich...Nun hat er aber hoffentlich seinen Frieden gefunden auch wenn mir dass noch alles so unwirklich vorkommt. Manchmal denke ich immer noch, das dass alles nicht passiert und wahr sein kann.
An dem Tag als er starb, las ich ein Gebet auf der Palliativstation. Es ging darum dass Gott einem einen Engel entgegen schicken soll. Später dann saß ich in seinem Zimmer, er schlief, ich schaute mir Bilder aus unserer Kinderzeit an...Ich sah unsere Mutter auf einem Bild die bereits vor 20 Jahren gestorben ist und sagte leise vor mich hin: Mama, es ist jetzt gut. Komm ihm entgegen, hilf ihm. Dann ging die Tür auf, eine Schwester kam rein und wollte ihn umbetten. Ich legte die Bilder weg, stand auf und wollte ihr helfen und als ich neben ihm stand machte er seinen letzten Atemzug. Es war schon unglaublich...vor allem weil die Ärzte ihm noch mindestens 2 Tage "gegeben" hatten...
Zig Op's, Chemo & Bestrahlungen und doch nur 16 Monate. Ich bin soooo dankbar dass ich bei ihm war, nicht nur als er starb sondern die ganze Zeit, in der ich alles mögliche probiert und gehofft habe auch wenn es letzlich umsonst war.
Tja...so ist das gelaufen. Ich wünschte ich könnte etwas anderes berichten aber leider ist er gegangen und hat eine riesen Lücke hinterlassen.
Hoffe bei Euch ist alles ok. Hab schon gelesen das schede ein neues, sauberes MRT hatte. Herzlichen Glückwunsch, freue mich sehr für Dich! Und allen anderen hoffe ich geht es auch gut!
Liebe Grüße
Eure Lilleheks
Beitrag wegen der besseren Lesbarkeit strukturiert Mod