Hallo Iwana,
wie du richtig schreibst,die Auseinandersetztung mit dem Tod beginnt mit der Diagnose.Ich habe sie zum Neurologen gebracht,da sie in letzter Zeit ständig Kopfschmerzen hatte.Da wurde ihr ein EEG gemacht,ich war dabei und beobachtete sie.Als sie da lag,mit den ganzen Drähten am Kopf,die Augen geschlossen hatte,kam ein Gedanke " so muß sie aussehen,wenn sie tod ist und in einem sarg liegt". Ich erschrak über den Gedanken.Ich schämze mich so dafür,waren wir doch nur da um ihre Kopfschmerzen zu erklären.Dann folgte eine CT und gleich danach die Diagnose.Sie riss mir den Boden unter den Füßen weg.Meiner Mutter nicht.Sie sah mich mit großen Augen an und sagte" Tina Schatz,was machen wir jetzt?"und genau so sieht sie es heute.Sie sieht mich an und fragt wie es weiter geht.Sie ist glaube ich nicht mehr ganz in der Realität.Der Arzt in der Klinik meinte es sei nicht schlimm sie da im Moment zu lassen,denn genau dadurch nimmt sie alles nicht so schwer.Die OP verlief sehr gut.Kaum ein paar Stunden danach verlangte sie auf der Intensivstation Kaffee,Wurst und Marmeladenbrötchen.Sie unterhielt die komplette Station.Mitten in der Nacht rief mich ein Arzt aus der Intensivstation an ,bat um Entschuldigung,aber er hat mal eine Frage," wie war ihre Mutter vor der OP" wir kennen sie erst seit sie aus dem OP zu uns kam.Ich fragte warum wollen sie das wissen.Er meinte es sei unglaublich wie jemand nach einer solchen schweren OP mit absolut guter Laune und so einem Frohsinn da steht.Sie sei so lieb,man mag sie einfach nur knuddeln.Ein paar Stunden später kam sie schon auf die Normal Station.Sprach,lief,hat gut gegessen und sagte als erstes," na Tina Schatz,wie geht es weiter,kann ich jetzt wieder nachhause und alles ist gut" ? ich weiß nicht genau ob sie so ist um mich auf zu muntern,oder ob sie wirklich so denkt? Es ist schwer mit ihr über den Tod zu sprechen,glaubt mir.Sie lächelt,ist so tapfer und so mutig.ich denke ganz im inneren wie damasl beim EEG, sie weiß auf welcher Seite des Planeten sie ist.Ich lasse sie erst mal da.ich habe noch vor der OP eine Patienten Verfügung gemacht.Eine Vorläufige Betreuung habe ich auch.und ich nutze die Zeit um von meiner Mutter zu lernen,sie will mir zeigen,alles ist endlich,es langt es zu wissen.
Danke für eure Hilfe