Liebe menno-meningo,
und ich glaube, sie haben alle drei einen sensiblen Blick für ihre Umgebung und sind fürsorglich ohne aufdringlich zu sein. (das kann ich nämlich garnicht leiden!)
Da sprichst Du mir aus dem Herzen!!
Meine Kinder sind da alle ein wenig verschieden, der eine schwatzt drauflos und ich bin abgelenkt und in meinem Lieblingsberufsthema gefangen - das konnten wir zwei immer schon prima.
Der andere, das Mittel"kind", mit dem ich am meisten Kämpfe ausfocht - aus Angst um ihn - sorgt sich sehr, saß lange nach der OP am Krankenhausbett und will aus lauter Sorge am liebsten, dass ich mich ganz doll schone, redet mir aber nicht rein. Er ist der beste "Versteher".
Die "Kleine" will mich psychologisch bekehren, weil sie meine Fragen so versteht, als solle sie mir fachlich raten, dabei reicht ein langes Schwatzen am Telefon unter Mutti und Tochter (Sie lebt 650km weit weg).
Nur mit meinen Eltern habe ich es echt schwer. Seit 1995, dem 1.HT, leide ich darunter, was ich ihnen mit dieser Krankheit und dann auch noch immer wieder mit allem möglichen Mist für Sorgen mache und kriege es nicht in den Griff, ihre Liebe und Fürsorge einfach so zu akzeptieren. Mit zunehmenden psychischen Problemen wird das auch nicht leichter und ich bin mit ihnen vor einer Woche total aneinandergeraten und wie ne kleine Göre abgehauen, um sie nicht zu verletzen und habe sie doch verletzt. Sie tun alles für mich, was ja eigentlich total toll wäre, ... , aber eben so wie Du schreibst, wenn sie in mich dringen, ich soll doch sagen, was ich denke, und meine Denken ist gerade erfüllt von lauter miserablen Gefühlen wie Angst und Wut und Hass und Aggressivität - gegen die Krankheiten und gegen mich und gegen die Umstände und eigentlich gegen alle und alles - und dann soll ich sagen, was los ist und ich sags dann nicht, dann bin ich in ihren Augen stur und undankbar und lasse ich das Gedankenchaos raus, ist es genauso schrecklich. Diesen Kampf auch noch zu haben, ist schwer, und nicht lösbar, weil ich meine Eltern total lieb habe und so froh bin, dass ich sie habe. Ich habe irgendwie ständig Angst, ihnen wehzutun.
Ach, das musste mal raus.
Zum Kaffeeklatsch mit zwei meiner Freundinnen habe ich mich heute hingetraut, sie haben meine derzeitig nicht so tolle Stimmung respektiert, ich habe auch noch nicht so lange durchgehalten. Aber ich war ein wenig froh, dass ich mich überwunden habe, auch wenn ich danach ziemlich geschafft war.
Übrigens, Schwede, ich hoffe, du hast das mit den Schwedischen Gardinen als lieb gemeinten Scherz aufgefasst. Ich könnte euch beide um euer neu gebautes "Gefängnis" glatt beneiden. Welche Farben haben eure schwedischen Gardinen eigentlich - himmelblau mit rosa Schetterlingen oder waldgrün mit flüsternden Glückselfen??
Eure KaSy