10 Monate seit dem Schließen des Themas habe ich mich dafür entscheiden müssen, es doch wieder zu öffnen, aber immerhin 10 Monate ohne unerklärbare Tiefs.Mehrere liebe Forumianer und -innen haben mir aufmunternde und vor allem sehr verständnisvolle und PMs, sogar mit Selbstvorwürfen geschickt, weil sie aus kurzen Andeutungen meinen seelischen Zustand spürten.
Ich versuche mal eine Erklärung.
Nicht weil ich meine, es Euch schuldig zu sein, sondern, weil es mir auch hilft.
Vielleicht erkenne ich mich beim Schreiben besser.
Also, da gab es am Montag vor Pfingsten den Geburtstag meiner Mama. Das war wirklich schön. Ich habe sie und Papa sowie meinen Bruder +Schwägerin mit einer tollen Rhabarbertorte überrascht, für Mama gab es noch eine Geschichte (Die zwei Sommertage) und einen wunderschönen Blumenstrauß, wo die Lieblingsblumen meiner Tochter, Lilien, mit drin waren. Einen Tag später kam das im Internet bestellte weitere Geschenk - stabile Armschützer für die Gartenarbeit, denn meine 84-jährigen Eltern (jeder ist 84, nicht beide zusammen) schneiden immer noch ihre Hecke und diese verrückte Mutter hat mir beim Zweige raus puzzeln aus meiner Hecke geholfen und ich komme aus dem Verpflastern und sogar Verbinden gar nicht mehr raus. Da ich gern so ähnlich zerkratzte Arme habe, wurde ich bei der Augen-OP gefragt, ob ich eine Katze hätte. Ich sagte: Nein, eine Hecke. ...... Es dauerte etwas, bis ......
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In der gleichen Woche war ich in der Schule, ich hatte mich ja seit vor Ostern nicht melden können, hatte auch nicht gewollt, muss ja auch nicht. Mit meinem Chef schwatzten wir ein bisschen und dann sagte er, 10 % fragend und den Rest festlegend, dass er meine Verantwortung für die Schulbücher an die neue Sekretärin übergeben wird.
Das ist ja sehr vernünftig gedacht und ich bin ja auch so jemand, der die Schule, bzw. das Wohl der Kinder und Kinder und Kinder ....... und des Kollegiums über mein eigenes stellt, und stimmte zu. Ich Spontani äußerte natürlich sofort gute Gedanken und Bedenken und in meinem Kopf lief bereits die Übergabe ab, ohne, dass ich mir mehr als eine Sekunde Zeit genommen hatte, darüber nachzudenken, was das für mich bedeutet. Hab ich bis jetzt nicht gemacht. Ich erwarb bei meinem Chef auch noch zwei Karten für je 10 € als Geschenk für meine 168-jährigen Eltern für die wunderbare Vorstellung "Pinocchio", die unsere 5 Musikklassen mit ihren 100 Schülern am Kindertag (1. Juni) aufführen würden. Ich selbst hatte ja eine Einladung erhalten.
An diesem Tag hatte ich bereits beim Losfahren registriert, dass ich nicht "stressresistent" bin, wütete innerlich, weil ich dreimal oder öfter raus und rein musste, ehe ich glaubte, alles zu haben, was ich brauchte. Pfingsten kam und damit der Tag, an dem meine volle Mannschaft (3+3 erwachsene Kinder, 1,5 Babies, 2 "Senioren" auflaufen würden, aber erst am Montag. Das Einkaufen klappte gut, auch das Salate zubereiten und Backen.
Aber am Sonnabend bereits ritt mich der Bücherwurm und ich ackerte gefühlte Ewigkeiten am PC, um die bereits super geordneten Dateien für die Übergabe an die neue Sekretärin noch superer zu machen.
Hier habe ich mich ungeeignet gefordert. Ich mache das mit den Büchern sehr gern und da hält mein Gedächtnis auch zuverlässig zu mir, aber 180%-Korrektness muss eigentlich auch nicht sein. Aber ich war in diesen 180% gefangen wie ´ne Mücke im Netz. Und draußen ging der Tag an meinem Garten vorbei und guckte nicht zu mir rein. Ich guckte ja auch nicht raus. Der Pfingstmontag mit Supersonne und der in der Wiese krabbelnden Klara und dem sich im Bäuchlein sanft bewegenden Männlein war wunderwunderwunderbar. Wie toll und unkompliziert sich die "Jugend" über die aktuellen Themen (Kinderwagen, Schwangerschaft, Windelsorten, "Frühkindliche Erziehung") unterhielten, es war faszinierend und zum
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Am Dienstag war ich beim Augenarzt, der alles ganz gut fand, mal nicht von einer OP redete, obwohl der 2. Teil ja noch kommen könnte, aber er hat mir bestätigt, dass ich Auto fahren darf und mir auch die Sportfreigabe ("Aber laaangsaaaam!") erteilt.
Nebenan im KH lag meine (Sorry:) sehr dicke zuckerkranke Mathekolleginfreundin mit einem Wundrosenrezidiv an beiden Unterschenkeln der auch sehr dicken Wasserbeine. Diese Krankheit ist einerseits sehr schmerzhaft, aber durch eine "volle-Pulle-Antibiose" per Tropf und viel, viel Geduld und Ruuuuhe, sogar Bettruhe, in den Griff zu bekommen. Wenn es nicht bereits nach der ersten Tabletten-Antibiose ein Rezidiv wegen fehlender Geduld, Ruhe usw. gewesen wäre. Faszinierenderweise konnte ich mit dem Horrorszenario aus dem Internet ein wenig zu ihr durchdringen, hab es wohl irgendwie gut zwischen Scherzen und Gelaber verpackt. Übers Essen / Abnehmen darf ich nämlich überhaupt gar kein Wort sagen, da gibt es monatelange Sendepause. Und die Frau ist mir so wichtig, sie ist so eine Liebe und ich habe immerzu Angst um sie, weil sie den Kuchen nur so in sich reinstopft und den Ausgleich mit einer Zusatzdosis Insulin erzeugt. Dieser fast dreistündige Krankenbesuch war aber lustig und hoffnungsvoll, wenigstens zu 60%, den Rest hab ich mir in einer Mail an den genau so besorgten Chef von der Seele geschrieben, es war für mich dann auch weg.
Dann war ich am Donnerstag noch mal in der Schule wegen der Büchersachen, die hatte ich ja auch für die Kinder und Kollegen fertiggestellt, denn meine Vertretung war krank und da musste ich doch ... (
Jaaaaa, ich weiß, is ne selten dämlich Ausrede ... ). Ich hab das den Kollegen in die Fächer gepackt, zuvor für sie kopiert, geschwatzt, über jene Kollegin und auch einfach so.
Das war für sich gesehen akzeptabel, aber in der Folge der belasteten Tage wohl eher nicht mehr.Freitag, der 1.Juni - das supertolle Pinocchio-Konzert
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AAABER
Ich bin ja nun mal eine begeisterte Schreiberin, wenn es mich packt, und es hat mich gepackt. Und wie! Gegen 23 Uhr habe ich den Einstiegstext für die Schulhomepage an meinen Chef = Webmaster geschickt und als die Vögel bereits eine Stunde lang nacheinander trillernd und jubilierend die Sonne begrüßt hatten, war der Text im Erstentwurf fertig
und ich auch. Also Jalousien runter, damit die Sonne nicht merkt, dass ich jetzt erst anfange zu schlafen.
Ich wusste es eigentlich da bereits, dass das zu viel auf einen Haufen war, aber wenn´s mich nun mal so gepackt hat, was soll ich denn da machen? Ich war am nächsten Morgen (also am gleichen Tag so gegen Mittag) nicht in der Lage, den Text auf Fehler oder so zu lesen, aber es gab eine liebe Ehemalige, Deutschlehrerin, die mit Privat- und Lehrerauge gelesen hat und irgendwann ging es bei mir auch wieder.
Allerdings war am Sonnabend in der Schule Kinderfest, zum Glück erst ab 14 Uhr, aber ich wollte natürlich unbedingt den Textentwurf zeigen und schwatzen.
Das allein war schön, aber ... Aber ich zu diesem Zeitpunkt sehr optimistisches Dummerchen fuhr zu meiner Freundin, die wieder zu Hause war (vie-ie-ie-iel zu früh), sie fühlte sich (erwartungsgemäß) „Fäkalwort mit Sch“ und ich erinnerte sie daran, dass sie sich wirklich ausruhen müsse und versuchte ihr auszureden, sich die Zensuren ihrer Schüler zu besorgen, weil sie die Endnoten unbedingt selber ausrechnen wollte. Im KH schien sie die Lebensgefahr doch akzeptiert zu haben.
Aber jetzt haute sie mir erbarmungslos um die Ohren, dass ich mich ja auch um die Bücher kümmern würde und das wäre das gleiche. Ich wahrte beim umgehenden Verabschieden übermenschlich die Fassung und heulte mich im Auto aus. Den Sonntag habe ich rumgedöst. (
Brav, liebe KaSy.)
Am Montag hatte ich einen Neurologie-Termin, furchtbar früh um 9:30 Uhr, ich bin also enorm früh, noch vor 7 Uhr aufgestanden.
Ab da habe ich es bemerkt, das Abwärtsgleiten. Ich war so eigenartig müde, unkonzentriert, trübe Tasse sagt man hier, hab natürlich - wie kann es anders sein - eine Sache von meinem Merkzettel nicht gefragt, aber sonst hab ich alles wie im Halbschlaf, für andere unbemerkt, im Griff gehabt. Da dachte ich ja noch, dass es einfach nur die Müdigkeit wegen der Pinocchio-Nacht ist. Sonst hätte ich es der Neurologin gesagt. Würklich!
Ich bin dann noch in unser Riesen-Einkaufzentrum gefahren, wo ich ja schon seit vor Ostern nicht mehr sein konnte. Was ich wollte, bekam ich auch und lief dann glücklich und begeistert das dreiseitige Ding ab. Mist, ich habe die falschen Adjektive benutzt und ihr habts bestimmt gemerkt. In Wirklichkeit schlich ich schwerfällig und unentschlossen da lang. ich fand mich so "Fäkalwort wie oben", weil ich nicht einfach nach Hause gefahren bin. War wütend auf mich selbst, aber nicht entschlossen genug, also überhaupt nicht entschlossen, irgendwas zu tun wie z.B. dieses Fremdwort namens "Ausruhen". War es das? Oder?
Natürlich habe ich noch was zu bieten. Mein Blutdruck will ja seit einiger Zeit nicht so wie ich will und es meine Hausärztin für ideal erachtet, also nehm ich diese Blutdruck-Drogen, die ich ab 1.Juni auf eine andere Sorte wechseln sollte. Außerdem gabs bei LIDL ein besseres Blutdruckmessgerät, das mir zunächst gemeinerweise auch nicht das anzeigte, was mir meine Tabletten und die Hausärztin versprochen hatten. Ich hatte überhaupt keine Lust mehr, mir diese blöden zu hohen Zahlen anzutun. Aber es ist schließlich wichtig und ich zog diese Zwangsmaßnahme durch. Bis die Zahlen mir wieder gehorchten. Ich konnte es mir dann sogar erklären. Ehe ich mich mit dem neuen Gerät verstand, vergingen eben einige Tage. Bei den ersten Messungen hatte mich das Teil unsicher gemacht. Ich hatte ihm erklärt, es soll den Blutdruck messen und mich dabei selbst auf 180 gebracht, naja, auf 146/95 oder so. Allerdings war mir in dieser Zeit so heiß und die Nase lief schneller als ich von der für die Mengen nötigen Küchenrolle Papier abwickeln konnte. Was war denn daran Schuld? Die Blutdruck-Drogen? Die Überlastung?
Die Woche schlich also so triefig dahin und ich hing daneben und war froh, dass irgendwelche nassen Dinger vom Himmel kamen und ich den Wasserschlauch auch dösen lassen konnte. Es ging gar nichts, nur ... , äh, is mir peinlich will ich nicht schreiben ... umschreibs mal mit "übermäßiger Kalorienzufuhr in Form von zuckerhaltigen Gemeinheiten, wenn sie im Hause sind". Da spielte die Waage nicht gern mit und übersetzte diese ungeeigneten Aktionen in rasch steigende Zahlen. Dies erzeugte keine Freude. Also zu keiner Freude kam noch mehr keine Freude dazu und die Katze beißt sich in den Schwanz ... Au!
Das darf nicht so weitergehn, also wieder mal einen Ruck geben und was machen. Ich schreibs also in Andeutungen ins Forum und stürze mich voller Halbekraft auf das Restchen meiner fast leeren Komposthaufenhälfte, nach der der Garten schon gedrängelt hat. Und ich schaff das! Eine Schubkarre durchsieben, austeilen, hinsetzen, Zeitung lesen, aber leider Nullkraft zum Berühren der Zeitung, auch keine Lust. Also baumeln die Arme runter, während ich auf dem Gartensessel hänge - bis zur nächsten Schubkarre. Ich schaff das! Klar schaffe ich das! Und es sieht so toll aus mit der neuen Erde.
Ach, bin ich mal wieder toll! Oder tot? Und das Leben geht weiter, auch ohne mich? Platsch, da wollte ich aus der Grube raus und erwische den Erdrutsch, aus dem Ihr mir rausgeholfen habt. Also noch nicht ganz, aber ihr habts immerhin versucht.
Gerade schreit mich mein Laptop schriftlich an, der Akku sei gleich leer. Aber ich habe den Stecker doch wieder reingesteckt, nachdem er mich zum 1:0-Fußball an den Fernseher begleiten durfte. Hab ich ja auch, nur in die falsche Steckdose. (Danke, liebe Strahlen
)
Immerhin guckte ich am Freitag schon mal aus der Grube raus, ließ den Garten in Ruhe, trat mich dann aber in den Hintern und schubste mich zum Rosenfest, das an diesem Wochenende stattfindet und immer sehr schön ist. Zum Glück wusste ich letzteres, gemerkt habe ich es nämlich zunächst nicht, als ich tapfer durch die Feststraße marschierte und das da:
versuchte, mit etwas Erfolg, wenn ich einen anguckte.
Dass meine Gefühle mit mir Purzelbaum spielen, habe ich in zwei sehr schönen (jetzt im Ernst) Konzerten gespürt. Die Musik hat ihre ausgesendeten Gefühle mit meinen gekoppelt. Meine Güte, wie schnell man von "Himmelhoch jauchzend" zum "zu Tode betrübt" und wieder zurück wechseln kann. Erstaunlich und erschreckend. Aber eigentlich doch auch schön.
Weil eben tatsächlich nach der Finsternis immer wieder Licht kommt - und wenn es wie eine flackernde Neonröhre ist. Und nach Regen kommt wieder Sonnenschein, also Aprilwetter im Juni. Und ich - Nase zuhalten, jetzt kommt Eigenlob - bin doch ne tolle Frau, wie es mir Krimi zurückgab, die immer wieder aufsteht oder aufstehen will, wenn ausreichend bekloppte Tage vorbei gegangen sind.
Aber wozu muss man denn das?Ich war so runter, dass ich mich auf dem Fest sogar zu dem Menschen aus unserem Ort begeben und mit ihm geredet habe, der vor 14 Jahren auch zwei HT und eine Bestrahlung hatte, aber einen selten bescheuerten Charakter hat. Ich habe mich sonst nur gezwungenermaßen mit ihm unterhalten oder im Interesse seiner Frau, die er von oben herab behandelt wie ein billiges Puttchen. Ich kann den Kerl nicht ab! Und nun sinke ich derart tief ...
Sooooo.
Nun habt ihr genug Stoff aus 2 Wochen, um mir zu sagen, welche der vielen Dinge geeignet waren, um ... also, um mir so ein mächtiges Ding aufs Dach zu geben. Natürlich ist das fast wörtlich gemeint, denn Kopfschmerzen ärgern mich auch ... aber eigentlich habe ich nichts.
oder?
Doch! Euch!!
Und eigentlich noch viel mehr Gutes, was irgendwo im Erdrutsch verschüttet wurde.
Ich wünsch mir einen Spaten zum Freibuddeln.
Eure KaSy
PS: Die angezeigte Uhrzeit kann überhaupt nicht stimmen!