die rechte körperhälfte wird nach der op nicht wahrgenommen..

[blackandblue]

hallo,

habt ihr hier erfahrung damit?
nach der gliobastoma-op wird die rechte körperhälfte nicht wahrgenommen.

medizinisch gibt es keinen grund dafür.

wer von euch hat erfahrung damit.

lg
bb

[fips2]

"Nur" Wahrnehmungsstörungen oder auch zusätzlich Funktionsstörung?

Es könnte sich um eine posttraumatische Blockade (ähnlich eines Teil-Komas) handeln.
Kann vorkommen.
Meist bekannt hier bei Kopf-Op dass der Trigeminus solche "Streiche" spielt.
Aber dass es gleich die ganze  Körperhälfte betrifft?

Wenn durch die OP die Nervenstränge "beleidigt" sind kann das durchaus sein.Wenn die Nervenleitfähigkeit gegeben ist, das kann man messen, hilft nur Geduld und Übung.
Dann ist auch noch die Frage in welchem Gebiet operiert wurde und wenn genau da dummerweise die Bereiche für diese Körperhälfte angelegt waren, das ist von Mensch zu Mensch individuell anders, wäre das auch eine Möglichkeit.

Was euch evtl. interssiern könnte wäre diese Therapie:
http://www.spiegeltherapie.com/
http://www.refonet.net/veranstaltungen/documents/02_Dohle_Spiegeltraining_20070614.pdf
Diese Therapie wird sehr erfolgreich bei Schlaganfallpatienten angewandt.
Vielleicht ist es ein Option.
Den Versuch wär es zumindest wert.
Sprecht mal mit dem Neurologen darüber.
Es kann sein, dass wirklich nur ein kleiner Kick fehlt und alles springt wieder an.


Das ist aber jetzt alles Spekulation.

Gruß Fips2 

[blackandblue]

vielen lieben dank!!!
das ist zumindest weiter eine anregung!

werd mit seiner neurologin darüber sprechen!!

glg
bb

[blackandblue]

oups etwas zu schnell geantwortet.

laut neurologin gibt es keine medizinische ursache - sie haben ihn genau gecheckt mehrfach.

und es ist nichts zu finden - keine schwellung - nichts.
der bereich wurde nicht angetastet.
sie meint es wäre eine neuropsychologische sache - damit bin ich aber eherlich noch nicht so vertraut - da muss ich mich erst einlesen.

aber das mit der spiegeltherapie leuchtet mir ein - vielleicht ist es in seinem fall nicht schlecht.

da ich schon gelesen habe, dass die leute die ihre körperhälfte nicht wahrnehmen, dort auch meist nichts fühlen.
er schon.
er reagiert schon darauf.

was noch beeinträchtigt ist - ist die sprache - aber damit haben wir von vorherein gerechnet.
aber auch hier kann man therapeutisch was machen, hat mir die neurologin gesagt.

es geht jetzt wirklich darum die lähmung wieder weitgehen weg zu bekommen.

denn man sieht, dass er darunter leidet.

lg
bb

[Eva Maria]

Liebe blackandblue,

auch meine Mutter hat diese schreckliche Einschränkung nach der OP zurückbehalten, allerdings linksseitig, weil die rechte Gehirnhälte operiert wurde. Man nennt so etwas Neglect. Vielleicht kann Dir diese Begrifflichkeit weiter helfen. Es gibt einiges an Trainingsmaterial und Bücher bei Amazon zu bestellen.
Liebe Grüße

Eva

[Bluebird]

Danke,
Mir war der Begriff nicht bekannt.

Hier die Definition:

http://de.wikipedia.org/wiki/Neglect

Gruß
Bluebird

[blackandblue]

hallo eva maria,
hat sich bei deiner mutter wieder eine besserung eingestellt?

ich hatte heute das gefühl, dass mein vater mit der "gelähmten" hand die decke umfaßt hat.

leider hat er so tief und fest geschlafen, dass er unseren besuch nicht wahr genommen hat.

somit weiß ich nicht, ob es nur ein weiterer strohhalm ist, den ich mir kralle - oder ist es doch eine besserung?

bei diesem neglect habe ich gelesen, dass er bei 65%  der betroffenen wieder verschwindet.

ich würde mir so sehr wünschen, dass mein vater noch ein paar schöne monate bekommt!

[Eva Maria]

Hallo Blackandblue,

die OP ist jetzt bei meiner Mutter 8 Wochen her. Nach der Frühreha (lediglich 2 Wochen wegen kathastrophalen Pflegeumständen) kam Mama erstmal nach Hause. Wir dachten, sie könne bald eine Anschlußreha beginnen, aber die Kasse stellte sich erstmal quer.  Wir arbeiten deswegen  seither 5 Tage die Woche privat mit einer Physiotherapeutin zusammen, die allerdings einen neurologischen Schwerpunkt hat. Ich mobilisiere alle Gelenke 3 mal am Tag ao gut ich kann, außerdem ist Massage & Lagern (nach Bobarth und oft, oft, oft!) sehr wichtig! Wir haben ein Übungsbuch zur Negecttherapie, damit arbeiten wir einmal am Tag. Jetzt hat am Donnerstag tatsächlich die Krankenkasse einer weiterführenden Reha zugestimmt. Ich bin so erleichtert! HAt allerdings erst durch ein Briefchen unseres Anwaltes geklappt. Mensch, ist das alles anstrengend!

Es ist eine spezielle Klinik hier in Köln mit neurologischem Schwerpunkt , in die meine Mutter kommt und ich hoffe auf noch schnellere Fortschritte! Bisher hat sie sich allerdings auch schon verbessert! Sie konnte Ihre Rumpfmuskulatur trainieren (Kann Dein Papa sitzen?), sie kann ihren Kopf besser in der Mitte tragen und Bewegungen im rechten Bein sind auch wieder abzurufen! Ich bin sicher, daß sie wieder laufen lernen kann!
Ich denke, daß Therapie sehr wichtig ist, grade auch zur Stärkung der Psyche! Wie geht es Deinem Vater? Bleibt dran, Ihr beide!!! Es lohnt sich bestimmt! Sicher ist der Tummor deutlich verkleinert worden durch die OP? Wie geht es weiter bei Euch? Meine Mutter bekommt heute den zweiten Tag Temodal und ZUM GLÜCK bekommt es Ihr bisher sehr gut...ein bißchen müder ist sie noch, aber das ist ja auch mehr als ok...

Ich drücke Dir und deinem Papa ganz feste die Daumen und hoffe, daß Du weiter berichtest!

Dir ganz viel Kraft! Du schaffst das!

Liebe Grüße aus Köln

Eva 

[blackandblue]

heute hab ich die niederschmetternde diagnose bekommen - die lähmung wird wahrscheinlich von einer tropfenmetastaste am hirnstamm ausgelöst.

ausserdem ist mein vater zu schwach für eine weiterbehandlung, weil er am WE eine lungentrombose hatte.

die ärzte haben mir sachte beigebracht, dass wir in richtung palliativmedizin denken können.

wahlweise von zu hause aus, da mein vater sich wünscht nach hause zu kommen.

[Bluebird]

Das tut mir sehr leid, blackandblue.
Auch wenn die Aussichten nicht hoffnungsvoll sind, wollt ihr evtl noch eine weitere fachärztliche Meinung einholen, u Gewissheit zu haben, dass der Vater tatsächlich austherapiert ist?
Daheim in der vertrauten Umgebung mit nahestehenden Menschen ist er natürlich am besten aufgehoben. Ein ambulanter Hospizdienst kann hier sehr gute Dienste leisten in puncto Pflege, Palliativmedizin und Entlastung der Angehörigen.
Ich wünsche Euch für den weiteren Weg die richtigen Entscheidungen und Kraft für die kommende Zeit

LG
Bluebird

[blackandblue]

hallo bluebird,

ich bin ehrlich gesagt nur noch down.

denn ich hab soviel hoffnung gehabt - mein vater war so tapfer.
und jetzt das?

alles stürzt ein..

ja vielleicht noch eine andere meinung - er wird ohnedies in ein anderes KH verlegt.

vielleicht doch noch eine chance?

traurige grüße
bb