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Autor Thema: Termin in Poliklinik vs beim Professor  (Gelesen 11070 mal)

Offline Pefferkorn

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Termin in Poliklinik vs beim Professor
« am: 13. November 2010, 10:20:43 »
Hallo,
wollte mal nachfragen ob ich meine Termine bisher falsch angegangen bin.

In den Beiträgen, die hier zu lesen sind, ist immer wieder die Rede von den Professoren, ich hab noch nie einen Prof. zu Gesicht bekommen, sondern eben die Ärzte, die in der Poliklinik sind. Und die waren teilweise noch ziemlich jung bzw. in Würzburg sogar ein Student, der mich untersucht hat.

Sollte ich mir einen Privat-Termin bei den Profs geben lassen? Das geht glaub ich nur gegen Bezahlung, aber es soll es wohl wert sein. Macht ihr das alle so, oder seid ihr auch in den Polikliniken unterwegs?

Noch eine Frage, ich hab ja nächste Woche mein 1. Kontroll-MRT, soll ich danach wieder zum Neurochirurgen  gehen? Ich glaub nämlich, dass ich, dadurch dass ich in diesem Quartal schon in Würzburg und München war, keine weitere Überweisung bekomme, d.h. ich muss bis Januar warten? Ich hab jetzt schon einige Male gelesen, dass man sich auf die Aussagen des Radiologen nicht verlassen kann. Aber der Gedanke, bis Januar zu warten, gefällt mir natürlich überhaupt nicht!!!

Noch eine Frage zum MRT, dauert das jetzt beim 2. Mal wieder so lange wie beim letzten (ca. 1 std.)? Damals haben sie ja nach einer Kopfschmerz-Ursache gesucht, und jetzt sollen sie doch nur nach dem Meningeom gucken. Das letzte mal wurde zuerst ewig lange ohne und dann dasselbe nochmal mit KM untersucht, machen die das jetzt wieder so oder wird gleich mit Kontrastmittel geröngt?

Viele Fragen, ich hoffe, ihr könnt mich erleuchten!

Liebe Grüße, viel Glück und immer gute Befunde,
Maria

Offline Bluebird

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Re:Termin in Poliklinik vs beim Professor
« Antwort #1 am: 13. November 2010, 10:52:14 »
Liebe Maria,

wenn Du glaubst, unbedingt die Meinung eines Klinikprofessors zu brauchen, so kannst Du nach dem Ergebnis der Kontrolluntersuchung im entsprechenden Sekretariat einen Termin vereinbaren und gleich fragen, ob Du diesen in welcher Höhe aus eigener Tasche bezahlen musst.
Ich kenne zwar den sympathischen Herrn Professor der Neurochirurgischen Abteilung, wo ich mir regelmäßig eine Empfehlung hole, habe ihn aber bisher nicht um Rat gefragt, weil dort sehr kompetente Oberärzte tätig sind. Hätte ich allerdings einen Tumor mit komplizierter Lokalisation,  würde ich es vielleicht anders handhaben.
Du kannst davon ausgehen, dass auch die schriftliche Evaluation aus dem INI Hannover nicht von Professor Samii persönlich erstellt wird, er aber verantwortlich unterschreibt.

Ob Deine Kontrolluntersuchung wiederum so lange dauert, kann ich Dir leider nicht sagen. Da man das Meningeom ja gefunden hat, dürfte es untersuchungstechnisch eigentlich schneller voran gehen. Kontrastmittel wird wohl wieder verabreicht, es sei denn, Du hast eine Allergie dagegen.

Es ist nicht so, dass man Radiologen grundsätzlich nicht vertrauen kann. Sie werten die MRT-Aufnahmen aus, geben aber keine Therapie-Empfehlung ab. Das ist verständlich, wenn man bedenkt, dass Schädel-MRT nicht ihre Hauptaufgabe sind. Außerdem beurteilt ein Neurochirurg einen Tumor nach Kriterien, die letztendlich zu der Einschätzung führen, ob eine OP erforderlich ist oder weiter kontrolliert werden kann.

Ich hoffe, ich konnte ein wenig Klarheit schaffen.

LG
Bluebird
« Letzte Änderung: 13. November 2010, 10:54:40 von Bluebird »
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Offline TinaF

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Re:Termin in Poliklinik vs beim Professor
« Antwort #2 am: 13. November 2010, 16:03:38 »
Liebe Maria,

ich bin automatisch beim Prof gelandet, weil ich Privatpatientin bin. Im Südklinikum Nürnberg ist es so, dass alle Patienten (Kasse und Privat) in die neurochirurgische Ambulanz kommen. Dort hat immer ein Oberarzt Dienst und übernimmt die erste Aufklärung, Besprechung etc. Die Privatpatienten können dann im Sekretariat einen Aufnahme- und OP-Termin beim Prof vereinbaren, die Kassenpatienten können diese Termine auch in der Ambulanz, gleich am "Empfang" ausmachen.

Vor meiner OP hatte der Prof Urlaub, ich habe ihn erst nach der stationären Aufnahme, am Abend vor der OP gesehen. Das Aufklärungsgespräch hat eine super-nette Oberärztin mit mir geführt.

Ich denke nicht, dass zur Beurteilung eines MRT unbedingt ein Termin beim Prof nötig ist. Das können die neurochirurgischen Oberärzte ebenfalls machen. "Mein" Prof ist allerdings nicht sehr teuer, ich muss ja alle Rechnungen erst mal selbst zahlen und weiß deshalb, was er verlangt.

Meine MRT haben bisher so ca. 30 Minuten, vielleicht ein bisschen länger, gedauert. Und mir hat der Prof erklärt, dass immer erst Aufnahmen ohne Kontrastmittel und dann mit Kontrastmittel gemacht würden, da man ohne Kontrastmittel das Meningeom nicht sehen könnte.

Das mit den Überweisungen habe ich immer noch nicht verstanden, vielleicht melden sich ja aber noch andere, die sich da besser auskennen.

Ich gehe mit meinen Kontrollaufnahmen zu meinem Neurologen und dann auch noch zum Prof. Den ersten, sehr ausführlichen, Befund bekomme ich aber gleich vom Radiologen (Stadtpark, Du weißt schon!).

Ich werde am 18.11. an Dich denken!

LG Tina
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Offline Bluebird

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Re:Termin in Poliklinik vs beim Professor
« Antwort #3 am: 13. November 2010, 16:57:22 »

Hallo Maria,

das Kontrastmittel wird während der MRT-Untersuchung (hat nichts mit röntgen zu tun) gegeben wegen der Anreicherung im Tumor. Ein Meningeom ist jedoch auch ohne KM-Gabe zu erkennen. Ich vertrage Gadolinium nicht, deswegen wird auf KM-Gabe verzichtet.

Bezüglich einer weiteren Überweisung sprich doch bitte den Arzt an, der sie ausstellen soll.
Die aktuellen MRT-Aufnahmen sollten von einem Facharzt beurteilt werden.

Wenn Du aus eigener Tasche ein Beratungsgespräch bei einem Klinikprofessor wünscht, da pflichtversichert, so ist eine Überweisung nicht erforderlich.

LG
Bluebird



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Offline TinaF

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Re:Termin in Poliklinik vs beim Professor
« Antwort #4 am: 13. November 2010, 19:53:04 »
Das ist ja interessant. Zu mir hat der Professor wirklich gesagt, dass man ohne Kontrastmittel den Tumor nicht erkennen könne.

@ Bluebird: Wird Dir dann irgendein anderes Mittel gespritzt für das MRT oder wird es komplett ohne gemacht? Und warum bekommen dann andere ein Kontrastmittel, wenn es gar nicht unbedingt nötig ist ??? Ich habe nämlich eine ziemlich schwierige Venensituation und wäre froh, wenn nicht jedesmal eine halbe Ewigkeit nach einer Vene gesucht werden und ich zur Not noch etliche vergebliche Pieks-Versuche ertragen müsste!

LG Tina
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Offline Bluebird

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Re:Termin in Poliklinik vs beim Professor
« Antwort #5 am: 13. November 2010, 20:05:38 »


@ TinaF.

Ich reagierte ziemlich heftig auf das KM: zwei Tage Atemnot, Schwindel, Taubheitsgefühl und starke Übelkeit.
Neurochirurgen erkennen bei den MRT-Bildern sofort, dass kein Kontrastmittel verabreicht wurde.
Trotzdem sind sie in der Lage, den Tumor zu beurteilen. Mein Neurologe meint, KM sei bei der MRT meines Meningeoms nicht zwingend erforderlich.
Was sollen sie auch anders machen als darauf zu verzichten? Allergien steigern sich und können bis zum anaphylaktischen Schock mit Todesfolge führen.
Ich könnte mir vorstellen, dass eine OP, sofern sie bei mir notwendig wird, auch mit 5-ALA-Säure
erfolgen kann. Die bringt auch bei Meningeomen gute Ergebnisse.

Ob schwache Venen ein Argument sind, auf KM zu verzichten, kann ich nicht sagen.

LG
Bluebird
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Offline TinaF

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Re:Termin in Poliklinik vs beim Professor
« Antwort #6 am: 13. November 2010, 20:17:56 »
@ Bluebird: Du Ärmste, das sind ja wirklich heftigste Reaktionen!

Ich werde einfach mal meinen Neurologen fragen, vielleicht kann er mir was dazu sagen. Aber was sind schon schlechte Venen im Vergleich zu so vielem anderen, was man gerade auch hier zu lesen bekommt.

Euch allen einen schönen Abend!

LG Tina
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Offline Pefferkorn

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Re:Termin in Poliklinik vs beim Professor
« Antwort #7 am: 14. November 2010, 09:17:22 »
Vielen Dank Bluebird & Tina für eure Antworten!

@Bluebird
Ich glaube, du hast meine Frage wg. Prof falsch verstanden, ich denke nicht, dass ich unbedingt von einem Prof. gesehen werden muss, ich wollte nur mal grundsätzlich fragen, weil eben in der Mehrzahl der Beiträge von Professoren die Rede ist, und da kam mir halt der Gedanke, dass ich da vielleicht was falsch mache.

Oder meinst du, die Lage meines M. würde rechtfertigen, dass ich mir die Meinung eines Prof. einhole? In dem Zusammenhang noch eine Frage: ich meine, irgendwo gelesen zu haben, dass es Spezialisten für Schädelbasis (-chirurgie?) gibt, täusch ich mich da? Und wenn nicht, sollte ich so einen suchen? Nicht dass ich momentan auf der Suche bin, im Moment bin ich ja "ruhig gestellt", und das kann ich zu ziemlich 100% diesem Forum zuordnen!

Noch eine Frage an dich Bluebird, hat sich deine KM-Allergie angekündigt und falls ja wie? Warst du gleich beim 1. Mal allergisch oder hat es eine Zeitlang funktioniert und ist dann erst später eingetreten?

So, und an dieser Stelle möchte ich dich, liebe Bluebird mal ganz besonders hervorheben, ich finde deine Kommentare außerordentlich besonnen, klug, beruhigend, aber vor allem einfühlsam. Egal in welcher Kategorie, du bist überall präsent, und ich bin dir unendlich dankbar dafür. Auf dich ist Verlass, du musst sehr viel Unterstützung zuhause haben, dass du überhaupt in der Lage bist, dich hier so sehr einzubringen, auch denen ein großer Dank, dass Sie dir ermöglichen immer und überall hier zu sein!!! DANKE BLUEBIRD  :-*

@ Tina
Wie immer Tina, danke für´s Zuhören, dein Ohr bedeutet mir sehr viel!!  :)

Jetzt wünsch ich euch allen Glück, gute Befunde und einen wunderschönen Sonntag!

Liebe Grüße
Maria

Offline Bluebird

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Re:Termin in Poliklinik vs beim Professor
« Antwort #8 am: 14. November 2010, 11:09:47 »
Liebe Maria,

danke für Deine lieben Worte. Mir liegt das Forum mit seinen Menschen sehr am Herzen, gut, dass man es merkt.

Vielleicht ist meine Antwort wegen des Professors falsch rüber gekommen. Ich glaube, dass gewissenhafte Neurochirurgen und Neurochirurginnen bei der Sichtung der MRT-Bilder einen übergeordneten Arzt hinzu holen würden, sollte dies erforderlich werden. So habe ich es im Fall der Beratung durch eine sehr nette Assistentin der Neurochirurgie erlebt.
Ich vermag nicht zu beurteilen, ob Dein Meningeom zu den leichteren oder komplizierteren Fällen zählt. Du solltest aber auf eine ehrliche Frage bei einem Facharzt eine ehrliche Antwort erhalten.
Falls Du dennoch nicht überzeugt bist, kannst Du immer noch auf die Begutachtung durch einen Professor bestehen.
Mit den aktuellen MRT-Aufnahmen kannst Du Dir selbstverständlich bei einem Facharzt für Neurochirurgie, Schwerpunkt Schädelbasis oder Meningeome, eine Meinung einholen. Wenn man auf den Klinikhomepages unter Team schaut, findet man oft einen Hinweis. wer Ansprechpartner ist.
Ich war direkt nach meiner Diagnose auch eher aufgeregt, dann aber zufrieden, als ich erfuhr, dass das Meningeom kontrolliert werden kann. Hätte mich in den Folgejahren ein Arzt mit seiner Prognose nicht verunsichert (u.a. mit fuchtelnden Armen, um einen Epi-Anfall zu demonstrieren), hätte ich mir nicht einmal eine schriftliche Zweitmeinung eingeholt. Inzwischen sind die Empfehlungen wieder (ein-)stimmig und gehen konform mit meinem Bauchgefühl. :D

Meine Allergie gegen das MRT-Kontrastmittel machte sich bei der 1. Kontrolle, ein Jahr nach der Diagnose, bemerkbar. Die Radiologieassistentin erklärte mir, dass sich eine Allergie langsam aufbaut und im schlimmsten Fall zu einem anaphylaktischen Schock führt. So ist erklärbar, dass ich bei der ersten MRT-Untersuchung mit KM überhaupt keine Beschwerden hatte.

Liebe Maria, ich wünsche Dir, dass Dein Meningeom unverändert ist oder zumindest nur so geringfügig gewachsen, dass weiter beobachtet werden kann.
Vor allem aber hoffe ich, dass Du eine Klinik und einen Arzt findest, wo Du Vertrauen und Zuversicht fassen kannst.

Einen schönen Sonntag wünscht Dir
Bluebird
« Letzte Änderung: 14. November 2010, 11:16:09 von Bluebird »
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Offline TinaF

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Re:Termin in Poliklinik vs beim Professor
« Antwort #9 am: 14. November 2010, 22:33:36 »
Liebe Maria,

immer wieder gern, ich freue mich, wenn ich Dir helfen kann und wenn es nur durchs Zuhören ist. Hast auch eine PM von mir.

Ich wünsche uns beiden viel Kraft für die kommende spannende Woche.

Wir lesen uns!

LG Tina
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Offline TinaF

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Re:Termin in Poliklinik vs beim Professor
« Antwort #10 am: 18. November 2010, 17:25:56 »
Hallo Maria,

wie war Dein MRT? Wegen des Neurologen habe ich Dir ein PM geschickt.

Alles Liebe,

Tina
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