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Autor Thema: Wie lange krank geschrieben nach OP?  (Gelesen 31789 mal)

Offline Marga

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Wie lange krank geschrieben nach OP?
« am: 06. Januar 2011, 00:36:08 »
Hallo Ihr Lieben,

ich hatte Ende August meine OP, ein Meningeom im Foramen Magnum. Im Prinzip ging alles gut, außer dass der elfte Hirnnerv (Nervus accessorius) tangiert wurde und mein linker Arm jetzt (noch) nicht wieder voll einsatzfähig ist.
Ich war nach der OP 12 Tage im Krankenhaus, dann 6 Wochen in der Reha. Das ist jetzt schon alles über 4 Monate her. Ich habe immer noch Probleme mit Schmerzen an der OP-Stelle, am Arm, am Hals (Muskulatur) und brauche reichlich Ruhepausen über den Tag.
Mein Arbeitgeber scharrt mit den Füßen und will wissen wann ich wieder komme. Ich vertröste von Monat zu Monat und hoffe, dass es im nächsten klappt.
Meine Frage: wie lange hat es bei Euch gedauert bis Ihr wiede einsatzfähig ward ? Dauert das wirklich die 9 Monate, die man mir in der Reha prophezeit hat ?

Liebe Grüße, Marga
« Letzte Änderung: 06. Januar 2011, 08:34:25 von Bluebird »

Offline TinaF

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Re:Wie lange krank geschrieben nach OP?
« Antwort #1 am: 06. Januar 2011, 14:00:36 »
Hallo Marga,

ich denke nicht, dass man das pauschal beantworten kann. Wenn die OP gut gelaufen ist, der Patient sich wohl und fit fühlt, dann wird er wahrscheinlich früher arbeiten, als einer, der nach der OP mit massiven Einschränkungen klar kommen muss. Es kommt sicherlich auch auf die Art der Arbeit an, wie sehr sie einen körperlich und / oder geistig fordert.

Ich wurde am 01.09.09 operiert und habe Mitte März 2010 mit der Wiedereingliederung angefangen und ab 10.05.10 war ich wieder voll dabei. Die ersten Monate waren extrem schwer, ich hatte jeden Tag Kopfschmerzen, war am Nachmittag vollkommen erledigt, habe Haushalt und meine Familie kaum mehr auf die Reihe bekommen. Mein Körper hat mir mit einer Reihe von Infekten immer wieder "Auszeiten" verschafft, die waren zwar nicht wirklich erholsam, aber wenigstens war ich wieder daheim und hatte mehr Ruhe.

Meine Ärztin sagte mir damals nach der OP sinngemäß, dass sie mich so lange krank schreiben werde, solange ich meine privaten Arbeiten noch nicht auf die Reihe bekäme, starke Schmerzen hätte und schnell ermüde. Und sie meinte auch, dass irgendwann der Moment käme, an dem ich selbst sagen würde, dass ich wieder anfangen wolle. Und so kam es dann auch. Allerdings denke ich manchmal, dass mir ein paar Wochen mehr daheim doch ganz gut getan hätten.

Auch heute bin ich noch nicht wieder so leistungsfähig wie vorher. Ich brauche regelmäßig meine Ruhephasen und muss mir ganz genau überlegen, was ich an welchem Tag zusätzlich zu meiner Arbeit noch machen kann (Wohnung putzen, Supermarkt, Arzttermine etc.), zumal am Nachmittag mein kleiner Sohn auf mich wartet und mich - logischerweise - ganz schön fordert.

Ich kann Dir nicht sagen, wie lange es bei Dir noch dauert, letztendlich wirst Du das (mit Deinem Arzt) entscheiden müssen. Überstürze es nicht, auch wenn Dein Arbeitgeber mit den Füßen scharrt. Und überlege Dir, ob Du auch im Rahmen einer Wiedereingliederung einsteigen willst, mir hat das sehr gut getan, anders hätte ich es sicherlich nicht geschafft.

Ich wünsche Dir die Geduld, die Du noch brauchst und wenn es so weit ist, einen guten Wiedereinstieg!

LG TinaF
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Offline Löwenzahn

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Re:Wie lange krank geschrieben nach OP?
« Antwort #2 am: 06. Januar 2011, 14:07:28 »
Hallo marga,
es ist sehr schwierig monatelang geduld für einem selbst aufzubringen, da spreche ich auch aus Erfahrung. Ich habe 6 Monate nach meiner OP mit der Wiedereingliederung angefangen und habe danach auf 90 % bedient. Ein halbes Jahr habe ich noch gedacht beim Arbeiten, das halte ich nicht durch. Heute  ca, 1,5 Jahre nach der OP bin ich recht zufrieden und weiß, wie ich Pausen setzen muss und dass ich mit Sport und Yoga bei mir ausgleichen kann.
Mein Hirnleistungstraining über Ergotherapie und die Krankengymnastik gegen Verspannungen und Kopfweh hatte ich noch lange. Bis ca 9 Monate nach der OP. Auch die Psychotherapie zur Krankheitsverarbeitung und zur Bewältigung des Wiedereintrittes ins Berufsleben habe ich mir so lang genommen.
Meiner Erfahrung nach weißt du wahrscheinlich besser, wann und wie du dem Arbeitsleben gewachsen bist als die Ärzte, denn sie sind darauf angewiesen, dass du es ihnen sagen kannst. So war es jedenfalls bei mir.
Ich wünsche dir Geduld und Verständnis für dich.
Liebe Grüße Löwenzahn

Offline Bea

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Re:Wie lange krank geschrieben nach OP?
« Antwort #3 am: 06. Januar 2011, 14:20:33 »
Hallo Marga,

vom Prinzip her kann ich mich meinen beiden Vorrednern nur anschließen. Ich selbst habe es anders gemacht und das war für mich persönlich völlig falsch. Nach drei Wochen krankschreibung bin ich einfach wieder voll in meinen Beruf zurück gegangen.

Auch wenn es nur 6Std. Arbeitstag waren, ich war immer völlig erledigt. Meine Familie, der Haushalt und alles was der Alltag so mit sich bringt, habe ich kaum noch geschafft. Heute habe ich eine Erwerbsunfähigkeit und erledige mit viel Organisation und Einschränkungen meinen Alltag.

Es ist unheimlich schwer diese neue Lebenssituation anzunehmen. Aber sie hat auch Vorteile - die sieht man nur in der Pahse des Umdenkens nicht wirklich.

Ich hoffe für dich, und für alle in einer ähnlichen Situation, dass der für einen selbst richtige Weg gefunden und akzeptiert wird.
Es dauert so lange, wie es dauert. Lass dir zeit, pass gut auf dich und auf deine Gesundheit auf. Und was den Arbeitgeber angeht: gut, dass er es nicht wirklich nachvollziehen kann was diese Erkrankung mit sich bringt. Sag ihm du bist auf unbestimmte Zeit krank geschrieben. und sag ihm auch, dass du selber gerne wissen möchtest wie lange das sein wird.

Alles Liebe und ganz viel Kraft,
Bea

Offline Marga

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Re:Wie lange krank geschrieben nach OP?
« Antwort #4 am: 07. Januar 2011, 13:26:09 »
Ihr Lieben,

Danke für Eure Antworten !

Was ich heraushöre ist, dass ich mir Zeit lassen soll. Wahrscheinlich ist es besser ich bleibe etwas länger zu Hause als, dass ich zu früh in die Arbeit gehe.

Ich denke ich nehme mir die 9 Monate und teile das so mit.

Ich wünsche Euch alles Gute und ein gutes neues Jahr.

Liebe Grüße, Marga


Offline KaSy

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Re:Wie lange krank geschrieben nach OP?
« Antwort #5 am: 08. Januar 2011, 21:18:19 »
... und wenn es nach den neun Monaten noch nicht geht, dann lass Dich nicht drängen! Deinem Arbeitgeber nützt eine zu früh wieder arbeitende Marga nicht viel, wenn Du dann häufiger krank wirst und die Belastung nicht schaffst. Beginne auf jeden Fall mit einer langsamen Wiedereingliederung, während der man arbeitet, aber noch krank geschrieben ist - das ist für Deinen Arbeitgeber auch von Vorteil. Es war immerhin eine OP im Kopf und eine sehr lange Ausfallzeit! Du möchtest danach wieder gut leben und arbeiten können, dafür hat Dein Arbeitgeber sicher Verständnis.
(Ich beginne am 10.01.11 das fünfte Mal mit einer Wiedereingliederung, hab von den ewige Ausfallzeiten zwar die Nase voll, bin aber sehr froh, dass es diese Möglichkeit gibt.)
Liebe Grüße
KaSy
KaSy
Wenn man schon im Müllkasten landet, sollte man schauen, ob er bunt angemalt ist.

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Offline Marga

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Re:Wie lange krank geschrieben nach OP?
« Antwort #6 am: 12. Januar 2011, 23:52:25 »
Hallo KaSy,

ich drücke Dir die Daumen, dass alles klappt und gut läuft.
Ich habe heute mein Büro leer geräunt und habe vor mir alle Zeit der Welt zu lassen.

Alles Gute und liebe Grüße, Marga

Offline Bea

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Re:Wie lange krank geschrieben nach OP?
« Antwort #7 am: 13. Januar 2011, 12:30:25 »
Hallo Marga,

sei stolz, dass du diese Entscheidung getroffen hast - es gehört einiges dazu.
Sicher kannst du die nächste Zeit beruhigter und gelassener mit diesem Thema umgehen. Das hilft hier bestimmt auch einigen Lesern.

LG,
Bea

Offline menno-meningo

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Re:Wie lange krank geschrieben nach OP?
« Antwort #8 am: 13. Januar 2011, 14:33:27 »
Hallo Marga und KaSy,

ich bin zwar schon aus dem "normalen" Berufsleben raus, aber im Rückblick würde ich genau das "Powern" für den Arbeitgeber nicht mehr machen. Gerade wenn man seine Tätigkeit gerne hat, dann ist diese Gefahr groß, zu früh wieder im normalen Rhythmus zu arbeiten.

Deshalb ruhig Reha bzw. Auszeit nehmen und sich nicht dabei verunsichern lassen. Die Lebenszeit ist begrenzt und soll mit dem Wichtigen gefüllt werden. Zum Prioritäten setzen hätte es eigentlich meine Schädel-OP nicht gebraucht. ;) Aber Hauptsache, ich fange damit mal an.

LG
menno-meningo
"Leben ist das, was einem zustösst, während man gerade eifrig andere Pläne schmiedet."

John Lennon

 



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