Hallo, Kaios,
bei mir gab es zum Glück keine Unterbrechungen, aber in der zweiten Woche gab es täglich (insbesondere bei mir) technische Probleme mit dem Beschleuniger bzw. den Tuben (Plural von Tubus = Rohr/Röhre). Ich hatte nicht gewusst, dass die ausleiern können und regelmäßig erneuert werden müssen. Da fanden dann schon mal 20min unter der Maske statt. Interessant fand ich es, aber auf Dauer hätte ich es nicht so gewollt. Am anderen Linearbeschleuniger war ich auch 2 / 3 - mal, dort wird die Einstellung aber exakt genauso durchgeführt - sonst würde das Gerät auch gar nicht anfangen zu strahlen. Durch diese Wackeltuben bekam das Team einfach kein Grün, das bedeutet, die vorgesehenen Einstellungen hat der Computer nicht bestätigt. Das ist hochgradiger Patientenschutz.
Die Haare können ausfallen, müssen aber nicht. Wenn sie ausfallen, wachsen sie bei den meisten Bestrahlten wieder nach. Sie sollen sogar lockig werden, was vermutlich dadurch kommt, dass durch die Bestrahlung die Poren, durch die die Haare wachsen, kleiner/enger werden. Dadurch werden die Einzelhaare flach statt rund im Querschnitt und kräuseln sich. Das soll aber nicht auf Ewigkeit so bleiben.
(Das ist meine persönliche Erklärung, erleben durfte ich das aber nicht, da bei mir die zu bestrahlenden Gebiete bis dicht unter der Kopfhaut lagen, dadurch mussten die Haarwurzeln mit bestrahlt und dadurch auf Dauer zerstört werden.)
Dein Tumor liegt vermutlich weiter weg von der behaarten Kopfhaut, so dass, falls die Haare überhaupt ausfallen sollten, sie wiederkommen werden. So lange tut es ein Basecap ...
Was meinst Du mit einfallenden und ausfallenden Stellen? Die Stellen, wo die Strahlen in den Kopf einfallen - an dieser könnten die Haare ausfallen, bei mir ist sie mittlerweile etwas gerötet und - nach Aussage meiner Neurologin heute - entzündet. Ich werde morgen mal fragen, ob ich die empfohlene Zinkoxid-Emulsion während der Bestrahlung nutzen darf.
Stellen, an denen die Strahlen "ausfallen", also aus dem Kopf austreten, sollte es nicht geben. Die Physiker sind in der Lage, die Strahlen so auf den Tumor zu richten, dass die Maximaldosis im Tumor ankommt, davor möglichst weniger und danach möglichst sehr sehr wenig. An der Austrittsstelle, sollte Dir eine gezeigt worden sein, dürfte es keinerlei Beeinträchtigungen geben.
Bei mir ist die körperliche Belastbarkeit sehr gesunken, ich kann mich sehr schwer konzentrieren und vergesse sofort alles Mögliche, Irgendwie scheint es auch auf die Verdauung zu schlagen, jedenfalls ist da etwas anders, ohne dass ich es so genau beschreiben könnte. Tue ich zuviel oder gerate in Hektik, beschwert sich mein Körper mit leichten Kopfschmerzen, Schweißausbruch, leichter Temperaturerhöhung und der Puls rast. Also - Ruhe jetzt mehr als Tätigkeit.
Die Stimmung ist gut, super, am Computer kann ich gut schreiben, verwechsle zwar mehr als sonst Buchstaben oder lasse welche aus oder gar ganze Wörter, der Humor ist in den Texten auch nicht mehr das was er mal war. Aber all das merke eigentlich nur ich.
Ich habe noch eine Frage: Du schriebst, dass Du eine fraktionierte (also in Einzeldosen von 1,8Gy) stereotaktische Bestrahlung bekommst. Bei dieser Art der Bestrahlung wird doch üblicherweise ein Metallrahmen um den Kopf gelegt und mit dem Schädelknochen verschraubt, wodurch Wunden entstehen. Ist das bei Dir so?? Oder wird es mit einer Maske gemacht, auf der die Bestrahlungsfelder eingezeichnet sind? Das soll etwas Neues sein. Wirst Du auch 5 mal in der Woche bestrahlt?
Bei mir wird das mit einer Maske gemacht, auf der die Felder eingezeichnet sind. Diese wird leider immer enger und drückt, das liegt erstmal daran, dass sie zu Beginn bereits sehr eng war und nun soll es eine nach und nach verstärkte Schwellung des Kopfes geben, (die ich allerdings nicht wahrnehme, nur unter der Maske.)
Ich grüße Dich herzlich und würde mich freuen, wenn Du meine Fragen beantworten könntest ... und noch mehr, wenn es Dir weiterhin gut bis akzeptabel geht und Du auch noch Deine Haare behalten darfst.
KaSy